Mittwoch, 4. März 2015

Erwin C.Dietrich - Part 2 - Jess Franco



Es war die Zeit, als nackte Busen
 sorgsam mit Sternchen bedeckt
werden mussten.




Es war die Zeit als die Aktion ‘Saubere Leinwand’
gerade aufgehört hatte, gegen alle
Unmoral zu wüten,
und  Erwin C.Dietrichs Filme galten als  der 
Inbegriff der Unmoral.
Während etwa Oswald Kolle
ernsthaft  versuchte, Aufklärung
zu betreiben, benutzte  Dietrich
Anfangs dieses fadenscheinige Deckmäntelchen,
um der Zensur der Sittenwächter zu entgehen.
Er wurde verstossen  und geächtet und
schlug sich endlos mit der Zensur herum,
aber  Dietrich hielt sich
an die Devise: "Dem Reinen ist alles rein 
und dem Schwein ist alles Schwein."
und brachte es mit seinen
Softpornofilmen zum Titel
"Europas grösster Filmproduzent".





Mitte der 1970er Jahre stiess der
frischgebackene Schweizer
Filmmogul  auf Jess Franco.

Jess (Jesus) Franco
12. Mai 1930 - 2. April 2013 
war ein Besessener, dessen
 Filme sich ebenso um
 lesbische Vampire, lebende Leichen,
psychopatische Serienkiller und sündige 
Nonnen, wie um Voodoo,
Frauengefängnisse
und Kannibalismus drehten.
Er beutete die erotische und
schauerromantische Literatur des 
19. und frühen 20. Jahrhunderts 
hemmungslos aus.



So war er etwa  mit 1968: Der Todeskuss des 
Dr. Fu Man Chu (The Blood of Fu Manchu)
und weiteren ,...




...  sowie
1968: Die sieben Männer der Sumuru 
(The Girl from Rio)
 an der Ausschlachtung von
Sax Rohmers genialischen 
Schurken und Schurkinnen beteiligt.
Franco's Ruhm war zweifelhaft.
Er galt als Stümper, Billigfilmer und
schlechtester Regisseur der Welt.

Manisch getrieben schuf er mit rund
200 obskuren, bizarren, erotischen
Filmen seinen eigenen Kosmos,
 der heutigentags etwas
differenzierter beurteilt wird.





Was einst auf dem Pfarrhof
seinen Anfang nahm,
entwickelte sich mit der
Zusammenarbeit mit Jess Franco
zu einer Odysee durch die
Niederungen und
Abgründe des Sexus




In gerade einmal zwei Jahren, 
zwischen 1975 und 1977  produzierte 
Erwin C. Dietrich 
mit  Jess Franco als Regisseur  
 eine ganze Reihe einschlägiger Filme ,
die international unter
den verschiedensten Titeln
berühmt und berüchtigt wurden.
So handelt es sich bei dem 1977 gedrehten
 „Greta - Haus ohne Männer“
 anscheinend um denselben Film ,
 der auch unter Titeln wie...





Greta the Mad Butcher




Greta the Torturer
Greta the Sadist
Ilsa: Absolute Power




Ilsa the Wicked Warden
Ilsa the Mad Butcher
Wanda the Wicked Warden
zweifelhaften Weltruhm erlangte.




 Neben dem Nunsploitation-Film 
„Die Liebesbriefe einer
 portugiesischen Nonne“,
 kurbelte Franco im Eiltempo
"Die Sklavinnen“, 
 „Das Frauenhaus“, 
„Greta -Haus ohne Männer“
„Die teuflischen Schwestern“,





 den Woman-In-Prison-Film
 „Frauen im Liebeslager“, 
 „Der Ruf der blonden Göttin“
wo es um dunklen Voodoo Zauber ging,
Frauen für Zellenblock 9“ 
und „Frauen ohne Unschuld“
herunter.





Filme, die noch lange
 Zeit die Schmuddelabteilung
"Ueber 18"
der Videotheken füllten und
nun auch als DVD Collection zu
erwerben sind. Auf der Website
Splatting Image ist ein
ausführliches Interview von
Erwin C. Dietrich zu
lesen, wo er auch
ausführlich über seine nicht immer
 einfache Zusammenarbeit mit
Jess Franco berichtet.

Dann war die Zeit reif.
Erwin C. Dietrich wandte sich
neuen Ufern zu.