Sonntag, 17. Dezember 2017

Picassofest Basel 1967





Am 20. April 1967 stürzte 
eine Maschine  der  Basler
"Globe Air" bei Nikosia ab. 
Über 120 Menschen
 starben, die Airline ging Konkurs.

Aktionäre gingen leer aus, 
90 Angestellte wurden entlassen.
 Der Hauptaktionär,
 Peter G. Staechelin, begann Bilder  aus 
seiner wertvollen Sammlung zu 
verkaufen, um seine Schulden zu bezahlen.
Darunter auch zwei frühe
 Hauptwerke von Pablo
 Picasso. «Les deux frères» 
und «Arlequin assis»,
 die bislang als Leihgaben im
Kunstmuseum hingen.

Die Basler Regierung und der Grosse Rat
 bewilligten einen Kredit von 6 Mio. 
Franken, um Staechelin die Bilder 
abzukaufen und sie so in Basel zu behalten.
 Gegen diesen Beschluss wurde das
 Referendum ergriffen und ein
 heftiger Abstimmungskampf entbrannte.
Die Meinungen gingen auseinander.
Es sei nicht Aufgabe des Staates.
Picasso würde eh überschätzt 
und der Preis der Bilder
 sei durch Kunsthandel und 
Spekulation hochgeschaukelt worden.

Man solle das Geld besser für Spitäler, 
Altersheime, für das eben im Bau 
befindliche Heuwaage-Viadukt
brauchen.
Die damals gerade in Mode gekommenen
 Protestknöpfe wurden zu 
“I like Pablo”-Ansteckknöpfen 
und von Jung und Alt getragen.
Die Leserbriefseiten der 
Zeitungen waren übervoll.




 Am 25. November 1967 wurde ein
Bettlerfest organisiert, 
um die restlichen 2.4 Millionen
zusammen bringen, die 
zum Kaufpreis noch fehlten.
Andere Gemeinden spendeten mit
und auch die Wirtschaft beteiligte sich mit
namhaften Beträgen.

Am 17. Dezember hiessen die Basler
 Stimmenden den Picasso-Kredit
 mit 32 118 Ja gegen 27 190 Nein gut.




Pablo Picasso selber war von der
 Nachricht aus Basel  gerührt,
Dass Menschen in einer Volksabstimmung für den
 Kauf seiner Bilder stimmten, begeisterte ihn
dermassen, dass er der Stadt vier weitere 
Werke vermacht.





 Und die Basler 
Mäzenin Maja Sacher spendete ebenfalls 
 noch ein Bild aus ihrer Sammlung.