Das Bild das sich das Abendland im
19. Jahrhundert vom Orient machte,
war geprägt von Bildern von
märchenhaften Sultanpalästen und
schwül - schwülstigen Vorstellungen
von Harems. voller (weisser)
Sklavinnen die von
Eunuchen bewacht wurden.
Diese bis weit ins 20. Jahrhundert
beliebten Szenerien entsprangen
nicht nur der üppig blühenden
Phantasie der Künstler,
sondern beruhten
auf realen Grundlagen.
auf realen Grundlagen.
Hollywood verortet seine Piratenfilme
zumeist in der Karibik.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass
auch das Mittelmeer über Jahrhunderte von
Piraten heimgesucht wurde.
Wachtürme an der europäischen
Mittelmeerküste, auf den Balearen
und anderen Inseln,
und anderen Inseln,
erinnern noch heute an die gefürchteten
muslimischen Korsaren
aus den Barbareskenstaaten
( Sultanat Marokko und die osmanischen
Regentschaften Algier, Tunis und Tripolis )
.Aus Spanien vertriebene oder
geflohene Morisken begründeten entlang
der Berberküste ganze Piratenflotten,
mit denen sie Raubzüge im
gesamten Mittelmeerraum
bis hinauf nach Irland und Island
unternahmen.
Es wird angenommen, dass dabei etwa
anderthalb Millionen Menschen
aus Europa versklavt wurden.
An der Küste Nordafrikas
entwickelten sich Sklaverei,
Lösegelderpressung und Menschenhandel ab
dem 16. bis ins 19. Jahrhundert
zu einem lukrativen Wirtschaftszweig.
Hamburg, Lübeck und
Kopenhagen richteten für
den Freikauf sogenannte
„Sklavenkassen“ ein.
Die katholischen Mönchsorden
der Trinitarier und
der Mercedarier widmeten
sich hauptsächlich
dem Freikauf oder Austausch
von christlichen
Gefangenen und Sklaven aus
den Händen der Barbaresken.
So wurde auch der Schöpfer von
Don Quichotte, Miguel de Cervantes,
von algerischen Korsaren verschleppt.
Fünf Jahre verbachte er in Gefangenschaft, da seine
Familie das hohe Lösegeld nicht aufbringen konnte.
Vier Mal versuchte er vergeblich zu fliehen,
In dem in den Jugendbuchfassungen
oft weggelassenen Teil,
wird auch Robinson Crusoe
vor der Küste Nordafrikas
von Piraten überfallen
und versklavt.
Nach zweijähriger
Gefangenschaft gelingt
es ihm, zusammen mit dem
Jungen Xury zu fliehen.
Robinson verkauft
Allerdings ist die
Freundschaft zwischen
den Beiden nicht so harmonisch,
wie in Helmut Nickels
“Robinson” Comics.
Robinson verkauft Xury an
einen portugiesischen
einen portugiesischen
Kapitän, lässt sich aber
schriftlich zusichern, dass Xury
nach zehn Jahren Dienst und Christ
geworden ist, freigelassen werden soll.
1724 wird auch der 16-jährige
Amrumer Schiffsjunge Hark
Olufs gefangen genommen.
Seine Familie kann das geforderte
Lösegeld nicht aufbringen
und er landet als Sklave beim
Bey von Constantine.
Er lernt Arabisch und Türkisch,
nimmt Koranunterricht und tritt nach
drei Jahren zum Islam über.
Er wird Schatzmeister des
Beys, mit 24 befehligt
er dessen Leibgarde, am Ende
sogar dieStreitkräfte.
1735 erobert er mit
seinen Männern Tunis,
wird zum Dank freigelassen
und kehrt nach elf Jahren
in Kleidern aus reinster Seide
und mit reichlich barem
Gold, nach Hause zurück
Etliche europäische Länder,
aber auch die noch jungen USA
verpflichteten sich zu regelmässigen
Schutzgeldzwahlungen,
damit ihre Schiffe von
Piratenüberfällen
geschützt blieben.