Am 22. Oktober 1961 begrüsste Chris Howland
erstmals die Zuschauer zu "Musik aus Studio B".
„Mr. Pumpernickels“ wie er sich selber nannte, war ab
1952 der erste deutsche „Schallplatten-Jockey“und
mit „Musik aus Studio B.“ und „Vorsicht Kamera“ ein
Fernsehpionier der Wirtschaftswunderjahre.
Noch war die Zeit der grossen Schlagerfilme.
”Studio B”sollte nun den Schlager im immer
noch neuen Medium Fernsehen
populär machen. Howland machte draus
einen Meilenstein deutscher Fernsehgeschichte.
Chris Howland gehörte selbst zu den
"singenden Gastarbeitern", die
sich damals in der ARD
grosser Beliebtheit erfreuten.
”Studio B” war in den früher 60er Jahren die
populärste bundesdeutsche Schlagershow,
die bis zu 20 Millionen Zuschauer vor den
Bildschirm lockte.
Sein Akzent – „Hello, meinar Freundar!“ war so
Howland war “cool”.
Bis er am 24.08.1964, etwas desorientiert,
die Platte “My Soul” von Jimmy and the Rackets
präsentierte und ganz offensichtlich die Welt
nicht mehr verstand.
Von da ab gehörte Howland für
mich zu den “Alten” und die Welt des
Allerdings dauerte es noch rund ein
Jahr, bis mit dem Beat-Club am
25. Sept. 1965 eine Sendung
kam, die dem sich wandelnden
Zeitgeschmack huldigte.
Howland machte noch bis 1968 weiter,
bis immer grössere Differenzen ihn
zum Rücktritt veranlassten.
Harald Vock, der damalige Leiter der
NDR-Fernsehunterhaltung, liess alle
Aufzeichnungen von Howlands “Studio B”
aus ungeklärten Gründen vernichten.
”Studio B” wirkte aber noch lange nach und
beeinflusste spätere Sendungen
wie "Plattenküche" und "Bananas".