Dienstag, 6. April 2010

Sheridan Le Fanu "Carmilla"


Sheridan Le Fanu’s Carmilla ist eine der Figuren, die das Genre am stärksten geprägt haben, und soll heute in bestimmten Kreisen, besonders feministischen und lesbischen, regelrecht verehrt werden. Wohl nicht zuletzt wegen Ingrid Pitt.



Da ich naturgemäss zu diesem Punkt nichts sagen kann, möchte ich auf einige andere Punkte hinweisen, die trotz ihrer aufälligen Häufigkeit kaum ernsthaft thematisiert worden sind. Einmal mehr, die Nähe zum Schlaf, Traum und Albtraum, zu schlafähnlichen und somnambulen Zuständen. Carmilla wandelt, ähnlich wie Lucy Westenra in Stokers Roman, im Schlaf. Laura hat Albträume von einer großen teuflischen Katze, die sie Nachts in die Brust beißt, sich dann in eine Frau verwandelt und den Raum durch das Fenster verlässt, ohne es zu öffnen.



General Spielsdorf erzählt, dass er sich Nachts mit einem Schwert bewaffnet in Carmilla/Millarcas Schlafzimmer in einem Wandschrank verborgen habe. Er berichtet , wie eine katzenhafte Kreatur durch das Zimmer geschlichen sei und seine Nichte in den Nacken gebissen habe. Als er das Wesen angegriffen habe, habe es die Form von Millarca angenommen und sei durch die verschlossene Tür entschwunden.




Die Fähigkeit, durch Wände zu gehen, die Verwandlung in ein Tier und der Schlaf im Sarg gelten als typische Fähigkeiten eines Vampirs, wobei die ersten zwei auch als Befähigungen des Astralkörpers bekannt sind. Zwar bevorzugt Carmilla die Nacht, sie kann sich aber auch tagsüber bewegen und muss sich nicht vor dem Sonnenlicht schützen.



Ihr animalisches "Alter ego" ist nicht die Fledermaus, sondern die Katze.




Seit alters gilt die Katze als das typische Hexentier. Als tierisches "Alter ego", als "familiar spirit" Auch hier finden sich z. b. im Schweizer Sagengut im Umfeld des „Toggelis“ vielfach ähnliche Beschreibungen
Siehe Doppelgänger > Toggeli

www.zeno.org/Sagen+aus+Uri/+Hexen


Man denke etwa auch an "Cat Woman"

Oder an Jacques Tourneurs Meisterwerk "Cat People"