Freitag, 1. August 2014

1. August 1914






Der erste August vor hundert Jahren,
 stand ganz unter dem drohenden
Schatten des nahenden Krieges,
der als Erster Weltkrieg in die Geschichte eingehen sollte.




Am Vortag, dem 31. Juli 1914, hatte
der Bundesrat die Pikettstellung
der Armee angeordnet. Am 3. August
sollte die Bundesversammlung ...




...  Ulrich Wille zum
 General der Schweizer Armee wählen
und die allgemeine Mobilmachung  ausrufen.






Niemand konnte ahnen, dass der Krieg
vier Jahre dauern würde und dass
an dessen Ende das alte  Europa
nicht mehr existieren würde.


Das deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn und das
Osmanische Reich sollten an den Kriegsfolgen
zerfallen, ebenso wie in Russland  das Zarentum
 unterggehen sollte.







Hin und wieder stolpert man bei 
Waldspaziergängen über Zeugnisse
jener Zeit.




Verwittert, moosüberwachsen,
halb unter dem Laub versteckt.




Schützengräben...




 ... und Fortifikationen, die schon fast an
 mittelalterliche Burgruinen gemahnen.




.Zum Schutz der Bahnlinie Basel-Olten, der Jurapassübergänge
und des Verkehrsknotenpunkts Olten  wurde am Hauenstein
ein  40 km langes Netz von Schützen- und Verbindungsgräben,
von Geschützunterständen und
Mannschaftsunterkünften erbaut.





 Im Kriegsfall wären hier 42'000 Mann in Stellung gegangen.
 Die 29 Dörfer im Umkreis
der Festungsanlage wären evakuiert worden.





Der Beobachtungsposten Remel ob Kleinlützel
wurde 2005 restauriert.




Das Chessiloch bei Grellingen,
wo die Mitglieder des Vereins
"Rost und Grünspan" alljährlich
am 11. November dem Ende
des Ersten Weltkrieges gedenken.





 Am 28. Juni 1914 hatten Mitglieder der Studentenorganisation
 Mlada Bosnain Sarajevo  den österreichischen Erzherzog und
Thronfolger von Österreich-Ungarn, Franz Ferdinand, ermordet.
 Einen Monat später erklärte Österreich-Ungarn dem
Königreich Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg.
Ein Grossteil Europas wurde von
 einem wahren Kriegstaumel ergriffen.


Die Stimmung in der Schweiz war gespalten.
Die alemannische Schweiz sympathisierte eher mit Deutschland,
die welsche Schweiz mit Frankreich.
 Es war von einer Kluft "la fossé"die Rede,
die das Land teilte. Daraus sollte
später der Röstigraben werden.





 Flugpionier Oskar Bider bildete mit einer kleinen Schar
ausgebildeter Piloten die neugeschaffene
 Fliegertruppe.







Der durchschnittliche Wehrmann trat in der blauen Uniform
von 1898 an, mit Felltornister und Karabiner K11 oder Langgewehr.
Er sollte  in den nächsten Jahren  durchschnittlich
 an die  500 Diensttage leisten. Ohne
jegliche staatliche Verdienstausfallentschädigung!




Das soziale Klima sollte sich  während
 des Krieges massiv verschlechtern.
Die Verknappung der Lebensmittelimporte,
 die Rationierung, die stetig steigende
 Teuerung sowie der Lohnausfall 
während des Aktivdienstes hatten eine Notlage in 
weiten Bevölkerungskreisen zur Folge, was
 nach Ende des Krieges zum Generalstreik von 1918
führen sollte.

Zwei Filme, bereits im Zeichen der geistigen
 Landesverteidigung für den
 nächsten, grossen Krieg
gedreht, mögen ein Stimmungsbild aus jenen Tagen
vermitteln.




die Geschichte um die 
"Soldatenikone" Gilberte Elise Montavon,
Tochter des Wirts des "Hotel de la Gare" 
in Courgenay in der Ajoie...



... und "Füsilier Wipf"

PS. Die Stiftung "Gilberte de Courgenay"
 die sich um den Erhalt
des historischen Hotels bemühte,
musste im September 2013 den Konkurs einreichen.