Montag, 11. August 2014

Gold Dollar 9 - Patty Frank


Noch einmal eine Bildserie
mit der Patty Frank den Lesern
des "Gold Dollar" Albums
die Sitten und Gebräuche
de Indianer zu erläutern suchte.
B86 Katschinen-Schnitzer: Die Pueblo-Medizinmänner
 lassen von besonderen Schnitzern kleine Götterbilder
 anfertigen, sogenannte Katschinen. Diese Figuren
verkörpern die guten und bösen Geister.
 Sie werden auf Altare gestellt.





B87 Mutter und Tochter: Die Frauen der
Hopis sind eitel. Die Mutter verwendet sehr
 viel Sorgfalt darauf, ihrer Tochter das Haar
 zu ordnen. Stundenlang wird gekämmt
und geflochten. Silberne Kämme krönen
 das Werk.





B88 Der Schlangentanz: In jedem Jahr findet der
 Schlangentanz der Hopis statt. In der Kiwa,
einem heiligen Ort unter der Erde, bewahrt
man die vorher gefangenen Giftschlangen auf.
Vor dem Fest wird wird neun Tage gebetet.
Beim eigentlichen Tanz nehmen die Männer
 die Schlangen in den Mund und vollführen
 rhythmische, genau vorgeschriebene Bewegungen.
Es ist kein Fall bekannt, dass einer der Indianer
gebissen worden wäre.






 B89 Ahnenkult: Die Hopis  widmen
ihren Ahnen höchste Verehrung.
Vor dem Altar, der mit Götterbilder
verziert ist, knien sie nieder und beten,
vor sich heilige Kultgefässe und
 Wasserschalen. Die Sonne als Symbol
des Lebens und der Fruchtbarkeit ist
 ihre oberste Gottheit.




B90 Töpfer bei der Bemahlung: Die 
Begabung der Hopis als Töpfer ist 
ausserordentlich. Die geformten 
Tongefässe werden in glimmendem 
Schafsmist hart gebrannt und mit 
schönen Mustern bemalt.




B91 Korbflechter: Apatschen besitzen
handwerkliche Fähigkeien. Meisterhaft
sind ihre Korbflechtereien. Ihre Spezialität
 sind geflochtene Wasserflaschen, die
sie mit Harz abdichten, so dass kein
Tropf Wasser aus dem Gefäss fliessen kann.

Damit endet Patty Franks Exkurs über die
Sitten und Bräuche
der verschiedenen Indianerstämme.




Bild des KM-Museums zur Zeit von Patty Frank.
 Patty Frank alias Eisenarm alias Isto Maza, 
bürgerlicher Name Ernst Tobis,  
19. Januar 1876 - 23. August 1959
 war Mitbegründer und langjähriger
 Verwalter des 1928 eröffneten Karl-May- 
und Indianer-Museums der Karl-May-Stiftung 
in Radebeul. Er brachte weiteres Dokumentationsmaterial, 
mit, das er auf seinen Tourneen  als Artist rund um die Welt
gesammelt hatte.



Er bewohnte mit lebenslangem Wohnrecht
die„Villa Bärenfett“, die Klara May 
ihm 1926 im Blockhausstil errichten liess.
30 Jahre lang, bis kurz vor seinem 
Tod, erklärte er Interessierten Leben 
und Gebräuche der Indianer.
Er war auch Autor mehrerer Bücher, wie

 So lebten und starben die Indianer, 
Die Indianerschlacht am Little Big Horn
 und Ein Leben im Banne Karl Mays.





Auch die Geschichte um unsere deutsche Siedlergruppe
nähert sich ihrem Ende.

B92 Briefe aus der Heimat: Ein Freudentag,
wenn Briefe von der Heimat eintreffen.
Die Siedler eilen ins Blockhaus, Kaffee
 wird aufgetischt, dann werden die Briefe
vorgelesen. Es herrscht Hochstimmung.
 Man schreibt 1871: Der Deutsch-Französische
 Krieg wurde gewonnen; in Versaille
hat Bismarck die Reichsgründung proklamiert.
 Deutschland ist endlich einig.





B93 Zukunftsträume: Inzwischen sind die
 Kinder der Siedler herangewachsen. Abends,
wenn die Sterne funkeln, wird im Schatten
der Bäume geflüstert. Die verliebten Pärchen
 bauen Luftschlösser und schmieden Pläne.





 B94 früher Feind - jetzt Freund: Noch vor
 zehn Jahren mussten die Siedler, wenn sie
 aufs Feld gingen, die Gewehre mitnehmen.
 Es gab blutige Zusammenstösse zwischen
Roten und Weissen. Jetzt sind die Indianer
 zutraulich geworden. Sie bauen ihre Tipis
schon dicht neben die Blockhäuser und
sprechen mit den Siedlern wie mit
alten Freunden.




 B95 Der rote Mann lernt Kegeln: Die
Rothäute schauen verduzt zu.
Kegelschieben ist ihnen etwas
Neues. Anders den Siedlern.
Ein deutscher Bauer - und nicht
Kegeln? Das wäre! Die Kugeln
 rollen und die Kegel krachen.
 Erst sehen die Indsmen nur zu;
 dann versucht ein mutiger, es
den Bleichgesichter gleich zu tun.
 Und sieh da, statt mit Tomahawk
 und Donnerbüchse über die Prärie
 zu schleichen, schiebt Rot und Weiss
 zusammen gemeinsam Kegel.


Na ja, hier wird es mir  doch
etwas allzu idealistisch!
Mit der indiansichen Wirklichkeit
hat das wohl eher weniger zu tun.
Jedenfalls ist mir kein geschichtlicher
Beleg für indianische Kegelbrüder bekannt.
Aber , wer weiss...
Als nächstes werden die Indsmen
deutsches Bier trinken...
 Und wie
Winnetou, stufenweise
germanisiert werden....



Allerdings ist festzuhalten,
dass der einzige Vertag zwischen Indianern und
Weissen, der nie gebrochen wurde,
derjenige war, den deutsche Siedler in Texas
unter Otfried Hans von Meusebach  mit
den Comanches abschlossen.


B96 Kindstaufe: Die herangewachsene Jugend hat geheiratet.
 Die dritte Generation meldet sich bereits. Säuglingsplärren
 tönt durch die Siedlung. Die schönste Musik könnte
 nicht mehr Freude machen, die Siedlung braucht Nachwuchs.
 Wenn dann gar Kindstaufe ist mit Freibier, Kuchen und
Tischreden, dann möchte man richtiggehend jauchzen.





 B97 Sonntagsvergnügen: Die alten, eingefleischten 
Gewohnheiten, die einem in der alten Heimat 
lieb waren, werden auch hier in der neuen Welt 
beibehalten. Sonntag muss Gaudi sein!
 Da wird Karten gespielt, dass die Tischplatte 
dröhnt, die Frauen stecken die Köpfe zusammen 
und klatschen über den lieben Nächsten, die Jugend 
schwingt das Tanzbein, während Fiedel und 
Schifferklavier eins aufspielt. 





 B98 Schützenfest:  Eine Posaune prustet,
 die Pauke bumst, die Trompeten schmettern. 
Auf zum Schützenfest! Heraus aus den Betten!
 Die Kapelle marschiert durch die ganze Siedlung. 
Hier und da taucht ein verschlafenes Gesicht auf;
 die Frauen öffnen die Fensterläden, aus 
allen Türen wird gewinkt. Hallo, wer wird 
heute Schützenkönig werden?" 
Der erste Preis im Wettschiessen ist ein Zuchtstier, 
der zweite ein fettes Schwein! 



B99 Wettschiessen: Während die Mädchen kichernd
 zuschauen, greifen die Burschen nach dem Gewehr.
Sie schiessen wie die Teufel. Im Wilden Westen
gehört das Schiesseisen zum täglichen Leben.
Da versteht sich, dass die Jungen erst recht eine
 Donnerbüchse handhaben können.




B100 Deutschland über alles: Das Schützenfest
ist zu Ende:  Vor der Kirche wurde ein riesiger
Mast aufgestellt. Feierlich ziehen die Schützen heran,
 vornweg die Kapelle. Eine Rede wird gehalten:
vom Kampf, von der Arbeit, vom Sieg über
Natur und Menschen und von der Heimat.
Der Dirigent hebt den Taktstock. Ein Lied klingt
auf: Deutschland über alles. Am Fahnenmast steigt
die Flagge hoch: die schwarz-weiss-rote Fahne
 des von Bismarck geeinten Deutschen Reiches.


Fast zuviel Patriotismus, für meinen Geschmack.
Allerdings ist zu sagen, dass der Patriotismus
im 19. Jahrhundert seine Hochblüte hatte und
beileibe nicht nur Deutsche sich darin hervortaten.
In vielen US Städten, die auf deutsche
Einwanderer zurückgehen, finden heute noch
Feste nach alter Tradition statt.