Donnerstag, 26. Februar 2015

My Name is Nobody


My Name Is Nobody /Il mio nome è Nessuno 
 von Tonino Valerie entstand
nach einer Idee von Sergio Leone.
1973.





1899 Die Zeit des alten Westens neigt sich ihrem Ende zu.
Der alternde Gunfighter   Jack Beauregard (Henry Fonda)
 will  heim nach Frankreich.





An seine Fersen geheftet haben sich gedungene
Mörder  im Sold des Goldminenbesitzers
Sullivan.





Doch der junge  Nobody (Terence Hill),  will 
sein bewundertes Vorbild nicht einfach 
ziehen lassen.
 Er will  ihm einen grossen Abgang zu verschaffen. 
Ihn, wie so viele Legenden 
des alten Westens, zum Mythos werden lassen 
  und dabei selber zu Ruhm und Ehre gelangen. 





 Für diese Kombination von Heldenepos
und Westernsatire  aus dem Jahre 1973
standen Henry Fonda und Terence Hill
 als jeweilige Vertreter ihres Genres.





Es war die zweite Hauptrolle Fondas
 in einem Film von Sergio Leone,
der ihn als Frank in "Once upon a Time in the West"
definitiv zu einem der grössten Westernstars
aller Zeiten gemacht hatte.
Nicht ganz unverdient, denn Fonda hatte in
 über zwanzig Western mitgespielt und
davon in einigen ganz grossen Klassikern des Genres.




"Jesse James", von King Vidor 1939








"The Return of Frank James", von Fritz Lang 1940





"The Ox Bow Incident",
William A. Wellman 1943




"My Darling Clementine",
 1946 von John Ford
"Fort Apache", ebenfalls von John Ford 1948
und daneben in einer ganzen Reihe
von bekannten und weniger bekannten
Filmen wie dem oft unterschätzten
Meisterwerk
"The Tin Star "von Anthony Mann 1957...





... von guten und  weniger guten Filmen, wie
"Warlock " 1957 Edward Dmytryck
dem Episodenfim "How the West was won" 1962
"Welcome to Hard Times",
  Burt Kennedy USA 1966
"Firecreek "Vincent McEveety
 aus dem Jahr 1968.
"The Cheyenne Social Club"
 Gene Kelly 1970
*There Was a Crooked Man"
Joseph L. Mankiewicz 1970
"Wanda Nevada"
von Peter Fonda 1979
Er hatte das Genre des
klassischen amerikanischen
Western also ebenso mutgeprägt,
 wie er dem
Spaghettiwestern seinen
Stempel aufgedrückt hatte.

Leone war  mit seinen Filmen
1964: A Fistful of Dollars ( Per un pugno di dollari)
1965: For a Few Dollars More 
(Per qualche dollaro in piu)
1966: The Good, the Bad and the Ugly
 (Il buono, il brutto, il cattivo)
1968: Once Upon a Time in the West
 (C’era una volta il West)
Miterfinder, und Vollender des
 Italowesterns  und sein Name
sozusagen ein Synonym für
 den Spaghettiwestern geworden.

Ein Genre, dessen grosse
Zeit sich nun auch schon
dem Ende entgegen neigte und
das eine letztes Aufblühen
mit den Westernkomödien
von E.B. Clucher  um
  Terence Hill und Bud Spencer feierte.




All dies versuchten Valerie und Leone in
diesem Film einzufangen und zu spiegeln.
Vielleicht überluden sie mit diesem
Anspruch das Fuder ein wenig.

Nach einer grossartigen und
vielfach unterschätzten
Anfangssequenz...





...  schwankte der Film leider
allzu oft etwas unentschlossen zwischen
Ernsthaftigkeit und Klamauk hin und her...





...und verpasste so die Chance zu einem der
 ganz grossen Westernfilme zu werden.
Vielleicht liegt es daran, dass Leone
angeblich doch nicht
ganz die Finger von der Sache lassen konnte und
Valerii angeblich dauernd mit
“Vorschlägen” genervt haben soll.





In vielen Zügen erinnert mich
 der Film an "The Tin Star"
in dem Fonda auch einen alternden
Revolverhelden dargestellt hatte, der
dem jungen Antony Perkins
hilfreich unter die Arme griff.
Leone und Valerii verdrehten
diese Konstellation aber geschickt.






Der junge Nobody verhilft dem
 resignierenden  Revolverhelden
zu einem würdigen Abgang.

"A man's gotta quit some time." -
"Someone like you's gotta go out with style."

Er inszeniert noch einmal einen
grossen Auftritt, ...





... indem er  Beauregard allein  gegen die
“Wilde Horde”, (” The Wild Bunch”)
 antreten lässt und
stilisiert ihn so endgültig zur Legende hoch.






Dann "erschiesst" er Beauregard in einem
vorgetäuschten Duell, erbt dessen Ruf
und macht Beauregard "unsterblich",
so dass dieser unerkannt zurück
in seine Heimat fahren kann.




Auch wenn der Film insgsamt  nicht immer 
homogen wirkt, so hat der doch viele
exzellente Sequenzen, witzige Wortspiele
 und wartet mit einer Reihe 
bestbekannter Nebendarsteller wie...



Leo Gordon
R.G.Armstrong
Neil Summers...




... oder Geoffrey Lewis als
Anführer der wilden Horde und als 
falscher Barbier in der Schlussequenz
auf.
Man kann einiges kritisieren...






... so  erinnert Terence Hills
Abklatschnummer im Saloonduell
mehr als deutlich an seine Auftritte in
 Enzo Barbonis/E.B. Cluchers
 Filmen und man muss
 doch sehr viel guten Willen aufbringen,
 um das als würdigendes Zitat
und nicht als schlichtes
 Abkupfern aufzufassen.
Aber vielleicht liess sich die
Szene einfach nicht mehr toppen.
Auch die Spiegelszene,
angeblich eine Hommage
an Orson Welles "Lady of Shanghai"
hätte etwas straffer ausfallen
und dafür mehr in den Gesamtzusammenhang
 eingebettet werden dürfen.
Andererseits sind viele Szenen
für sich betrachtet, eben doch hervorragend
Auch die Musik von Ennio Morricone
ist unverdient wenig bekannt
geblieben.