Dienstag, 10. Oktober 2017

Caroline Weldon - Advokatin Sitting Bulls




Der Film "Woman Walks Ahead"
mit  Jessica Chastain und
Michael Greyeyes in den Hauptrollen,
zeichnet die Begegnung
zwischen Sitting Bull und der 
Künstlerin Caroline Weldon nach,
auf die mich Daniel Guggisberg
 aufmerksam gemacht hat und
auf dessen Wikipedia -Textvorlage ich 
mich im folgenden beziehe.




Caroline Weldon 
(eigentlich Susanna Carolina Faesch;
(4. Dezember 1844 -  15. März 1921) war eine
 schweizerisch-amerikanische Bürgerrechtlerin 
und Künstlerin des späten 19. Jahrhunderts .
Aktivistin in der National Indian 
Defense Association (NIDA).
 Sie  war die Vertraute und 
Privatsekretärin von Sitting Bull
zu der Zeit, als die Prärie-Indianer die 
Geistertanz-Bewegung übernahmen.




Geboren wurde sie in dem 
damaligen Fischerdorf
Kleinhüningen bei Basel.

Unten die Amtswohnung des
Wiesenbannwarts  Johann Lukas Faesch.


1848 verliebte sich ihre Mutter in den
 in Basel im Exil 
lebenden deutschen 48er -Revolutionär 
Karl Heinrich Valentiny. 
1849 liess sie sich scheiden.
 Valentiny 
verliess 1850 Basel und 
emigrierte nach Amerika .
Anna Maria Barbara folgte ihm 
1852, zusammen mit ihrer
 jüngsten Tochter, Caroline,
und heiratete Valentiny

Caroline zeigte grosses Talent
 für Sprachen und  Kunst und
 wurde  stark von ihrem 
intellektuellen Stiefvater beeinflusst. 

1865 lebte Bernhard Claudius Schlatter,
 ein junger, aus Schaffhausen 
stammender  Arzt als 
Hausgast bei Valentiny. 
Er hielt bald um die Hand 
der 21 jährigen Caroline an.

 Die Ehe blieb kinderlos, Schlatter
 konnte den Intellekt und lebhaften, 
künstlerischen Lebensstil von Caroline
 mit seiner eigenen, eher prüden 
Lebensideologie nicht vereinbaren.
Es kam zur Trennung. 
Caroline zog zu ihrem Stiefvater 
und zur Mutter zurück.

Im Sommer 1876 hatte Caroline 
eine Beziehung zu einem Mann 
namens Christopher J. Stevenson,
 der sie mit einem Kind, dem Sohn
 „Christie“, sitzen liess.

Der daraus resultierende Skandal 
veranlasste Caroline,
sich zurückzuziehen.
 In diese Zeit erwachte 
ihr Interesse am Schicksal der 
nordamerikanischen Indianer. 




Sie legte sich den 
 den Künstlernamen Caroline Weldon 
zu und zog ins Dakota Territorium.
Sie wurde Mitglied von NIDA, der 
National Indian Defense Association,
im Kampf gegen die US-Regierung, 
die im Begriff war, unter dem Dawes
 Act grosse Teile der 
Sioux-Reservation zu enteignen
 und für die Besiedlung 
durch Weisse freizugeben. 




Weldon freundete sich mit Sitting Bull an, 
und wurde zu dessen Sprachrohr, Sekretärin, 
Dolmetscherin und Advokatin. Sie zog mit ihrem 
Sohn Christy ins Lager von Sitting Bull
Der Indianer-Agenten James McLaughlin 
 streute das Gerücht, dass sie Sitting Bulls 
weisse Mätresse und ihm hörig sei, 




Als sich im Sommer 1890 
 die Geistertanz-Bewegung 
in den westlichen Indianerreservaten
 ausbreitete, warnte sie Sitting Bull,
 dass die US-Regierung diese 
Bewegung als Vorwand für eine
militärische  Intervention nehmen könnte.




Weil ihr Sohn Christy 
an einer Sepsis erkrankte,
 entschied sie sich im 
November desselben
 Jahres, wegzuziehen.
 Die Ermordung  Sitting Bulls 
und das folgende 
Massaker am Wounded Knee...




... bestätigten ihre 
Vorahnungen und gaben ihr
 das Gefühl der Hilflosigkeit und
 Versagens. 

Ihr Sohn Christy 
starb an den Folgen seiner 
Blutvergiftung am 19. November
 1890 in der Nähe von Pierre,

Weldon lebte dann  für eine kurze 
Zeit im Haushalt ihres Neffen, 
des Lehrers Friedrich William 
Schleicher, und zog später 
zurück nach Brooklyn, New 
York. Sie verschwand kurz 
darauf aus dem Bewusstsein
 der Öffentlichkeit. 



Weldon starb  alleine und 
vergessen am 15. März 1921.
 Todesursache waren 
Verbrennungen dritten Grades,
die sie sich bei 
einem Zimmerbrand
zugezogen hatte.