Schaubuden, Menagerien
und Raritätenkabinette
(engl. Freakshows) bildeten
bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts
noch einen festen Bestandteil auf auf
Jahrmärkten und Messen.
Da gab es etwa Tiermenschen aller Art,
wie etwa Lionel, den Löwenmenschen,
(Stephan Bibrowsky 1890 -1932)
Tätowierte, Fakire, Kannibalenfrauen,
Riesen, Zwerge, Frauen ohne Unterleib,
Kraftmenschen und orientalische Tänzerinnen.
Die Präsentation von Abnormem
und Aussergewöhnlichem,
von Exotischem und Sensationellem
dominierte das Gewerbe.
Paula Gostelli-Sonderegger (1910-1972)
litt an einer Drüsenstörung
die zu enormem Gewichtszuwachs führte.
Sie wurde 1946 von dem
Marktfahrer Pius Buser
entdeckt und trat fortan
in einer Schaubude
unter dem Künstlernamen
“Dicke Berta, dickste
Frau der Schweiz ” auf.
Sie erlangte unglaubliche Popularität.
Landauf, landab strömten Besucher herbei
um sie anzuschauen.
Angeblich hatte sie sich mit
ihrem Schicksal versöhnt.
Ihr war ein fröhliches Naturell
beschieden und nötigenfalls verstand
sie sich auch zu wehren.
Allzu dreist staunenden
Gaffern beschied sie jeweils
kurz und bündig "Häsch mi
etz lang gnueg aagaffet ?
Wotsch wohrschindli no
e Foti vo mier, du Lappi".
Ihre Fotos im Trachtenkostüm
fanden reissenden Absatz.
Mitte der fünfziger Jahre
zwangen sie gesundheitliche
Probleme, sich von der
Schaustellerei zurück
zu ziehen.
Ausführlicher wird ihre
Lebensgeschichte
auf der Website
beschrieben.