Donnerstag, 29. Oktober 2015

Carl Lindeberg - Schloss Rodriganda






Schloss Rodriganda , Band 51 der Gesammelten Werke 
von Karl May, ist der erste Teil der sechsbändigen  Geschichte
um den deutschen Arzt Dr. Karl Sternau und um zwei Grafen, 
 -  in Spanien und in Mexico -
die in abgefeimte Schurkereien verwickelt sind. 
Es handelt sich um die Bearbeitung des 1882/1883 
erschienenen Kolportageromans 
"Das Waldröschen oder Die Rächerjagd rund um die Erde.
 Grosser Enthüllungsroman über die Geheimnisse der 
menschlichen Gesellschaft“



Deckelbild zu Bd 52 von 1924.
1940 änderte der Karl May Verlag den Titel
und Lindeberg gestaltete das Deckelbild neu.




Unten ein abgelehnter Entwurf
Lindebergs.




Und dem ist dann auch so.
Verschwörungen, Verrat, Folter,
 Giftanschläge und Entführung, ein 
geheimer Indianerschatz in Mexiko.
Was will man mehr.
Bei Schloss Rodriganda handelt es sich
um die "Erzählung "Der Schatz der Mitzekas"
die heraus gelöst und getrafft wurde,





Verschiedene Deckelbildentwürfe
für "Benito Juarez",
für die ich mich wieder
einmal bei Dr. Ernst Waelti
bedanke.








May nannte sich damals Capitain Ramon 
Diaz de la Escosura, da er nicht mit 
Kolportage in Verbindung gebracht werden wollte.
Es war sein erster und berühmtester Kolportageroman 
und erschien in 109 Lieferungen mit 2612 Seiten.





Ein Mordsschinken also, mit
 einer verwirrend grossen Zahl
von Protagonisten und einer Fülle
von Handlungsorten rund
um die halbe Welt. In der Karl May 
Ausgabe wurde der Text dann aufs Aergste beschnitten, 
ist aber immer noch 6 Bände stark.

Hauptfigur ist der begnadete Arzt und
bärenstarke Westmann Karl Sternau der sich mit 
Giftmischern, Piraten und wilden
 Komantschen ebenso erfolgreich
 herumschlägt, wie er Mördern, Verschwörern  
und Kindsentführern das Handwerk legt.






Der zum “Edelmenschen” gereifte 
Karl May wollte später nichts
mehr von den "üppigen Formen", 
"wogenden Busen",
 von "Tricots" und "Schenkelröckchen"
 und "wahrhaft sinnberückenden 
Negligés" wissen, die sich
 in den Text eingeschlichen hatten,
stritt schlicht die Urheberschaft derlei 
"unsittlicher Stellen" ab und
erkämpfte in seinem langjährigen 
Prozess mit den Erben des Verlegers  Münchmeyer
einen Vergleich.  In dem liess er sich bestätigen ,
dass fünf Prozent solchen 
Kitsches von fremder Hand hinzugefügt worden seien.

Die Geschichte wurde später noch  mehrfach überarbeitet,
was zu weiteren Verwirrungen führte.
Ich verweise dazu auf das Karl May Wiki.

In den 1990er Jahren wurde dann noch 
ein weiterer Band angefügt.
Band 77 "Die Kinder des Herzogs."




Carl Lindebergs Sammelbildfolge
ist im Vergleich dazu...




...äusserst kurz gehalten.




Hier jeweils dieselbe
Szene aus der Heftserie
"Waldröschen*...




... und von Firuz Askin















Firuz Askins Zeichnungen sind
stark an die
Münchmeyer Buchfassung,
bzw. die vom Verlag Adalbert Fischer, angelehnt.





Dann gab  es Mitte der 1960er Jahre noch zwei Filme,
 “Der Schatz der Azteken ” und “Die Pyramide des Sonnengottes”.
Regie Robert Siodmak, der schon “Der Schut” inszeniert hatte.





Die Filme wurden  im Multipack vom 31. August 1964
bis zum 17. Dezember 1964
in Jugoslawien abgedreht.
Den Filmen fehlte das nötige Herzblut,
vor allem der Zweite enttäuschte.
 Lieblos und spannungsarm
heruntergespult, die bewährten Erfolgsrezepte
 früherer Karl May Filme
 platt nachahmend, tappten die Darsteller
 orientierungslos durch
Pappkartonpyramiden.