Eigentlich feiert ja das
bedeutungsschwere Jahr 1968
sein fünfzigjähriges Jubiläum.
Aber ich denke, dass dieses
Jubeljahr noch genügend
zelebriert werden wird.
Wie sah die Welt
zehn Jahre zuvor aus?
Blickt man zurück auf die
Ereignisse, die
vor Jahrzehnten die
Menschheit beschäftigten, stellt
man oft erstaunt fest,
dass Vieles davon
fast völlig in Vergessenheit
geraten ist und oft in der heutigen
Zeit kaum mehr von Bedeutung ist.
Das hielt vor sechzig Jahren
die Welt in Atem:
Die Weltausstellung in Brüssel
mit dem "Atomium"
als Wahrzeichen
für die friedliche Nutzung
der Kernenergie.
Neben dieser Welt von
Morgen, machte die
belgische Kolonialausstellung
zum 50-jährigen Jubiläum der
belgischen Regierungsübernahme
im Kongo einen grossen
Teil der Ausstellung
aus. Im Village indigène wurde von
kongolesische Kunsthandwerkern
in scheinbar traditionellen
Trachten, flankiert von
einigen Frauen und Kindern
das „wirkliche Leben“
in einem typischen Dorf
im Kongo dargestellt.
Zuschauer versuchten angeblich,
die Darsteller zu „füttern“.
Es kam zum Eklat und der Teil der
Ausstellung wurde geschlossen.
Zwei Jahre später wurde der Kongo
in eine meist leidvolle
Unabhängigkeit entlassen.
In den USA nahm der Film
"Flucht in Ketten" von Stanley Cramer,
mit Tony Curtis und
Sidney Poitier, das Thema
des Rassenkonflikts auf.
In Zürich fand die SAFFA
(Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit)
statt, wo die immer noch nicht
stimmberechtigten
Schweizer Frauen zeigten,
was sie in Familie, Beruf und
Gesellschaft leisteten.
In Deutschland brummte das
Wirtschaftswunder .
Es begann die grosse Zeit für
Conny und Peter (Kraus).
Daneben waren es vor
allem Freddy Quinn,
Lolita,
Peter Alexander
und Caterina Valente, die
die Schlagerhitparaden anführten.
Original amerikanische Songs
bekam man fast nur
via Radio Luxembourg
oder AFN zu hören.
Der Kalte Krieg überschattete nach wie
vor den Alltag.
Es gab die (zweite) Berlinkrise,
die schliesslich zum Bau der Mauer
im August 1961 führen sollte.
Moskau forderte im November 1958
die Westmächte ultimativ auf,
aus West-Berlin abzuziehen.
Aus den Westsektoren
sollte eine
entmilitarisierte
Stadt werden.
Nach dem Tod von Papst PiusXII
wurde der "Bauernsohn"
Angelo Guiseppe Roncali
wurde zum äusserst populären Papst
Johannes XXIII geweiht.
Ein Hauptthema der
Regenbogenpresse:
Schah Mohammad Reza
Pahlavi von Persien
trennte sich von Soraya
Esfandiary-Bakhtiary .
Die ersten Ostermärsche
gegen die nukleare
Aufrüstung
machten das Friedenszeichen
zum weltweiten Symbol.
Elvis wurde in die
Army eingezogen
"Die Fliege" ( The Fly" von
George Langelaan wurde
mit Vincent Price erstmals verilmt.
Es gab zwei Fortsetzungen
und 1986 ein Remake.
Überhaupt war es ein gutes Jahr für Horrorfilme.
Ein absoluter Gassenhauer
war der gepfiffene
"River Kwai Marsh".
Von Malcolm Arnold im Jahre
1957 für den Film
"The Bridge on the River Kwai"
komponiert.
Von "Sing along with Mitch "Miller
gespielt wurde das Lied zum
Millionenseller .
Fälschlicherweise wird
der Colonel Bogey Marsch
oft als River-Kwai-Marsch
betitelt.
Die berühmte
Aufnahme von Mitch Miller
verwendet Material aus
beiden Märschen.
In der Schweiz wurde auf die
Melodie die Frage
„Frölein, hän si mis Hündli gseh?“
– „Frölein, dä Cheib isch niene meh!“
gesungen.
Nach dem Absturz des
Schweizer Düsenjets
FFA P-16 am 25. März
1958 in den Bodensee
gabs noch eine weitere
Variante: "Frölein, hän
sie dr P 16 gseh,
Neinei, dä isch im Bodesee"
Es war überhaupt ein Jahr
der Instrumentalnummern
Billy Vaughn war mit
"Sail along, Silvery Moon"
und "La Paloma"
in den vordersten
Hitparadenrängen
vertreten,...
... Mamboking Perez Prado
mit "Patricia"...
...und Bert Kaempfert, mit
Billy Mo an der Trompete,
mit dem "Midnightblues.
Mit dem Roman
“Der Arzt von Stalingrad”
wurde Heinz G. Konsalik zu
einem der erfolgreichsten
deutschen Nachkriegsautoren.
Bis zu seinem Tod
gehörten oft der halbe
Taschenbuchständer
an den Kiosken den
Konsalikromanen.
Brigitte Bardot kämpfte
"Mit den Waffen einer Frau"...
... und brachte nicht nur
Jean Gabin schier
um den Verstand.
"Mit den Waffen einer Frau"...
... und brachte nicht nur
Jean Gabin schier
um den Verstand.
Brasilien wurde Fussballweltmeister
und man hörte zum ersten
Mal den Namen Pelé.
Mal den Namen Pelé.
Lang, lang ist's her