Freitag, 1. Juni 2018

Il Grande Silenzio - Sergio Corbucci



Wenn ich mich recht entsinne, hätte
 der Film damals im längst
 verschwundenen ...



... Kino "Palace" in Basel laufen sollen.
Einer Revolverküche im Kleinbasel,
wahrscheinlich "parlato Italiano".


Die Gefahr, dass sich  empfindliche Gemüter,
dort hin verirren  und an dem Film Schaden
nehmen würden, war also gering.
Trotzdem schlug die Zensur ,
wegen der exzessiven Grausamkeit
 des Films, unerbittlich zu.




Später wurde der Film auf Initiative
des Filmkritikers
Ottokar Schnepfe dann in
"Le Bon Film",
im erlauchten Kreise
 von Filmfreunden,
doch noch gezeigt und
führte zu heftigen Diskussionen.




Der deutsche Titel 
“Leichen pflastern seinen Weg” 
umschreibt in etwa,
 worum es in dem Film geht.
Die Einwohner von 
Snow Hill hungern infolge 
eines Blizzards 
und beginnen damit, 
sich mit Ueberfällen
 das Ueberleben zu sichern,
Sie werden zu Gesetzlosen erklärt werden 
und ein Kopfgeld auf sie ausgetzt .
Klaus Kinski spielt den
 Kopfgeldjäger “Loco”,  ...




... Jean-Louis Trintignant den stummen
”Silence” der von den Dorfbewohner
 angeheurt wird, um “Loco”
zu töten.

 Allerdings siegt nicht das 
Gute über das Böse, sondern
Loco tötet Silence und richtet
 anschließend ein Massaker von 
exzessiver  Brutalität
unter den zuvor gefangenen 
 Dorfbewohnern an.



"Il Grande Silenzio" wurde
ein stimmungsvoller 
Schneewestern, in dem die 
 tiefverschneiten Landschaft eine
beeindruckende Hauptrolle spielt.




Nicht zuletzt diese
Landschaftsaufnahmen machen den
 Film bis heute sehenswert.
Während die meisten Aussenaufnahmen zu
den italienischen Western 
in Spanien rund um Almeria oder Sizilien
gemacht wurden, verlegte Sergio Corbucci
das Städtchen Snow Hill, 
das im Staate Utah liegen soll
in die Dolomiten. 




Böse Zungen behaupten, 
dass er die Arbeit an dem Film mit 
einem Skiurlaub habe verbinden wollen.




Der Film spielt gegen Ende des 
19. Jahrhunderts, was u.A. an der 
Anspielung auf den grossen Blizzard,
wie auch an der damals noch für
einen Western untypischen Waffe von Silence,...




... einer Mauser C96, erkennbar wird.





Corbucci, der sich gerne als
 radikaler Linker sah, wollte
die Korruption autoritärer
 Formen des Kapitalismus
 anprangern und
 liess, dem Zeitgeist
geschuldet, viele Anspielungen und
Querverweise auf aktuelle politische
Geschehnisse und manchen
 sozialkritischen Bezug in die
zynische und sadistische
 Story fliessen. Angeblich
 wollte er den Film  gar als Allegorie auf
 Malcolm X und Che Guevara
verstanden wissen

Der Film wurde heftig und kontrovers
diskutiert und eben  in Basel
 damals gar verboten.
Heute gilt er als Meilenstein des
Spaghettiwestern und
hat Kultstatus erlangt.