Samstag, 8. Juli 2017

Ferdinand Cheval - Palais idéal




Erstmals bin ich durch Ernst Fuchs’
 “Architectura Caelestis” 
auf das "Palais idéal"
aufmerksam geworden.




Der Landbriefträger 
 Ferdinand Cheval (1834-1912)
des südfranzösischen Dorfes 
Hauterives
begann  1879
 auf seiner täglichen Posttour
 interessant geformte 
Steine  zu sammeln.




Unter den staunenden  
und verständnislosen 
Augen seiner Mitbürger,
fing er an, ...




... daraus einen 
"Tempel der Natur" , das 
“Palais idéal” zu errichten. 





Mit überschäumender Phantasie 
gestaltete er eine Mischung aus
 Hindutempel, Pharaonengrab, 
Moschee (mit Minarett), 
mittelalterlicher 
Ritterburg und Chalet, 
 26 Meter  lang, bis zu 
14 Meter breit und 
10 bis 12 Meter hoch. 




Wie Jahrzehnte später der Schweizer
 Bruno Weber, schmückte er 
sein Bauwerk   an dem er 
"10 000 Tage - 93 000 Stunden
 - 33 Jahre der Bewährung"
vom 19. April 1836  - 19. August 1924
gearbeitet hatte,  mit zahllosen 
Phantasietieren und üppig 
wuchernden Phantasiepflanzen.





"Sie betreten einen Palast der Imagination",
 steht auf einer Inschrift des Palais idéal.

Die Dorfbewohner hielten
 ihn für verrückt, 
aber harmlos und liessen 
ihn gewähren.
Ihren Spott und ihre Sticheleien
 prallten an ihm ab.
 "Mir ging auf, 
dass die Menschen immer 
schon die verspottet 
und schikaniert haben, die sie 
nicht verstehen können."




Da ihm nicht erlaubt wurde, 
das Palais als seine Grabstätte
zu benutzen, baute er sich nich ein 
kleineres Monument auf dem Friedhof.
1922 vollendete er sein Mausoleum,
 die "Gruft der Stille und unendlichen Ruhe". 
Das Lebenswerk war vollendet.






 In den Zwanzigerjahren feierten
 ihn  die Surrealisten
 als ihren Vorläufer. 
André Breton widmete  ihm 
ein Gedicht und Max Ernst eine Collage.




 Picasso reiste mehrfach an.
Fotos davon wurden  im 
New Yorker Museum of Modern Art
ausgestellt. 
1969 wurde das Palais offiziell 
 zum Kunstdenkmal erklärt
und zieht seither  jährlich mehr
 als Hunderttausend Besucher an.