Sonntag, 13. August 2017

Deacon James B.Miller




Sein Bekanntheitsgrad ist
eher gering, nichtsdestotrotz
war James B. Miller, genannt 
der Diakon des Todes 
(24. Oktober 1866,-19. April 1909) 
einer der gefährlichsten 
und rücksichtslosesten
Auftragskiller des
ausklingenden Westens.
Miller war Cowboy, Gesetzeshüter, 
Saloon- und Hotelbesitzer, 
Spieler, Methodistenprediger 
und berüchtigter
  Auftragsmörder.
Auf seine Konto gehen angeblich
20 bis über 50 Opfer.
Eine der widersprüchlichen Biografien,
wie man sie in der Geschichte 
des Westens nur zu oft findet
und die zeigt, wie schmal die Grenze 
zwischen Gesetzeshüter
und Outlaw sein konnte.


Nach dem früher Tod seiner Eltern wurde
Jim zu den Großeltern nach Evant
 geschickt. Er war acht Jahre alt, als 
die beiden unter seltsamen Umständen
zu Hause ermordet 
wurden und der junge Jim,
unter  Mordverdacht festgenommen.
Möglicherweise auf Grund seines Alters
verlief die Sache dann im Sand.

 Miller  lebte danach
 bei seiner Schwester




Mit siebzehn tötete
Jim seinen Schwager,
wurde verurteilt,
aber das Urteil nie vollzogen.
Er arbeitete dann als 
Cowboy auf der Ranch 
von Emmanuel "Mannen" Clements,
einem Cousin von John
 Wesley Hardin, im 
McCulloch County.




Clements, Rancher und u.U. auch
Viehdieb wurde 1887 
getötet und wenig später 
wurde auf den Täter 
ein Überfall verübt als dessen
 Urheber man Miller vermutete.

Miller zog dann zwei Jahre lang
 der mexikanischen 
Grenze entlang, trieb sich
mit Outlaws herum,
bewirtschaftete 
einen Saloon in Saba, 
wurde  Deputy Sheriff 
im Reeves County und 
wurde später Marshall
 von Pecos. 
In dieser Zeit tötete er 
angeblich mehrere
 Mexikaner,.
"Ich habe das Kerbholz verloren, 
auf dem die ganzen 
Mexikaner vermerkt sind,
 die ich draussen an der 
Grenze umgebracht habe".




Im Jahr 1891 heiratete Miller Mannen 
Clements Tochter Sallie. 
Obwohl ihn einige unverhohlen als
psychopathischen Killer
bezeichnen, verstand er es 
offenbar, eine Fassade
der Gutbürgerlichkeit zu errichten.
Er war höflich, ordentlich gekleidet,
rauchte und trank nicht,
und wurde
 ein so tiefgläubiger 
Methodist, dass man ihm
angeblich den Spitznamen 
"Deacon Jim" verlieh.

Daneben fällt sein 
Name in den unzähligen
Auseinandersetzungen
jener Tage immer wieder.




In Pecos wurde Miller 
in eine Fehde mit ...




... Sheriff G. A. "Bud" Fraser
verwickelt.
 Miller wurde
verdächtigt, mit
den Viehdieben unter einer 
Decke zu stecken
und beiden Ordnungshüter 
lieferten sich in Pesos
auf offener Strasse 
eine Schiesserei. 

Es wird erzählt, dass Miller
mehrere Schiessereien
 überstand, weil er 
unter seinem Gehrock eine
Metallplatte als Schutzharnisch  
getragen haben soll.

Später tötete  Miller
 Fraser  und wurde freigesprochen,
 weil "er nichts Schlimmeres 
getan hat als Frazer",
 Bald darauf überfiel und tötete er 
Joe Earp, der bei der
Gerichtsverhandlung 
gegen ihn ausgesagt hatte. 
Wenig später starb 
Judge Stanley, 
der Bezirksstaatsanwalt,
 der Miller  unter 
Anklage gestellt hatte, angeblich an 
Lebensmittelvergiftung. 
Es wurde  allgemein gemunkelt, 
dass Miller ihn mit
Arsen vergiftet habe.
Miller gelang es trotz all dieser
Vorkommnisse,  Resident Texas Ranger
in Memphis zu werden.
Er tötete in dieser Zeit im 
angrenzenden
 Collingsworth County 
einen Mann.
 Im Jahr 1900 zogen die 
Millers nach Fort Worth.
 Sallie eröffnete dort eine
 Pension und Jim wurde ein 
bekannter Auftragskiller.
dessen Dienste man für 150 Dollar 
aufwärts pro 
Kopf in Anspruch nehmen konnte.
Seine Morde verübte er meist
aus dem Hinterhalt, 
mit einer Schrotflinte.

Sein Name taucht in einer
langen Reihe
von Fehden und Schiessereien
 immer wieder auf.
Dazwischen hielt er nach wie 
vor, regelmässig Bibelstunden ab,
und erweckte den Anschein 
eines gutbürgerlichen Daseins.




Millers  bekanntestes Opfer 
war möglicherweise Pat Garrett, der
 Mörder von Billy the Kid,
der 1908 hinterrücks 
erschossen wurde.
Offiziell wurde zwar ein gewisser
Wayne Brassel angeklagt
und freigesprochen. 




Viele vermuteten aber
eine Reihe anderer Männern,
darunter Miller hinter der Tat.

Im folgenden Jahr erhielt 
Miller für die Ermordung des
 Ranchers A. A. Bobbit 
in Ada, Oklahoma, 
sein bislang höchstes 
Honorar - zweitausend Dollar.

 Miller erledigte den Auftrag und kehrte 
unbehelligt nach Texas zurück, wurde aber nach
 Ada ausgeliefert und dort gemeinsam mit den 
Männern, die ihn angeheuert hatten, auf der
 Stelle gelyncht.
Das Foto wurde in Ada noch lange als
beliebtes Postkartensujet gehandelt.



Der Mietstall,
wo Miller gelyncht wurde,
gilt als der Ort, wo
der gesetzlose. alte Westen zu Ende ging.



Erst nach seinem Tode wurde Miller 
unter Spitznamen wie "Killin' Jim"
als "Killer Miller"
oder ein als "Deacon of Death" berüchtigt.