Immer öfter beschleicht mich
das Gefühl, das “meine” Welt,
die Welt in der ich
aufgewachsen bin und die
mich geprägt hat, langsam in den
Nebeln der Zeit verschwindet.
Sich schleichend auflöst, und irgendwann
Ein Prozess, der vor Jahrzehnten
seinen Anfang nahm nähert sich
seinem vorläufigen Abschluss.
Kaum ein Haus, an dem ich auf meinem
Schulweg vorbeigekommen
bin, steht noch,.
bin, steht noch,.
Zum Teil wird bereits zum zweiten
Mal neu gebaut.
Gesichtslose Häuser
Gesichtslose Häuser
ohne Charakter und Individualität, wie
sie offenbar dem
Auch die Sprache verändert sich.
Man hat nicht mehr “weh”,
sondern “Schmerzen”.
Man geht nicht mehr zum “Doggter”,
sondern zum Arzt.
Der Eiskasten oder Frigidaire ist zum
das "Aabebapier"
(Toiletten-oder WC Papier)
(Toiletten-oder WC Papier)
wird nun Klopapier genannt.
"Uffzgi"(Hausaufgaben)
heissen "Huusuffgobe".
"Uffzgi"(Hausaufgaben)
heissen "Huusuffgobe".
Winzigkeiten im Einzelnen, die aber
im Ganzen dazu führen, dass der
Enkel den Ahn’ in einfachsten,
alltäglichen Dingen nicht mehr versteht.
wenn ich erzieherisch
wertvolle Sprüche, wie
wertvolle Sprüche, wie
” hesch Milch, Brot und Angge,
kasch Gott dangge”
kasch Gott dangge”
weiter zu vermitteln suche...
Allerdings wurde meist schon früher
mit dem Wort Butter geworben,
sogar in Verbindung
mit Mundarttext.
Der "Angge" oder "Anke" blieb
der gesprochenen oder
gesungenen Sprache
vorbehalten.
"Mir Senne hei's lustig, mir Senne hei's guet
Hei Chäs und hei Anke, das git üs guets Bluet".
Also, alles in Butter?
In den Basler
Kindergärten sei der Dialekt am
Verstummen, seit die Sprachregelung
«Standarddeutsch und Dialekt» gilt.
Allerdings wurde meist schon früher
mit dem Wort Butter geworben,
sogar in Verbindung
mit Mundarttext.
Der "Angge" oder "Anke" blieb
der gesprochenen oder
gesungenen Sprache
vorbehalten.
"Mir Senne hei's lustig, mir Senne hei's guet
Hei Chäs und hei Anke, das git üs guets Bluet".
Also, alles in Butter?
In den Basler
Kindergärten sei der Dialekt am
Verstummen, seit die Sprachregelung
«Standarddeutsch und Dialekt» gilt.
Die bunte Vielfalt des Dialekts
weicht einem ab
Kindergarten eingebläuten
Kindergarten eingebläuten
Hochdeutscheintopf.
Der Einwand, dass die Kinder
die Mundart beim Spielen erlernen,
überzeugt nicht, da der Anteil
an fremdsprachigen
Kindern oft grösser ist, als der der
Einheimischen. In vielen Quartieren
erlernt man auf der
Strasse höchstens ein
"balkaneesisch"
"Voll krass, Monn !"
Viele baseldeutsche Mundart-
ausdrücke, Sprach- und
Ich meine jetzt nicht jenen oft gestelzt
klingenden Dialekt des “Daigs”,
das Dalbanesisch der
bildungsbürgerlichen Oberschicht
des letzten Jahrhunderts,
der von Fasnächtlern meist
etwas aufgesetzt kultiviert wird,
sondern die "normale", gebräuchliche
Alltagssprache in und rund um Basel..
Wörter und Begriffe verschwinden,
wenn die tägliche Anschauung
nicht mehr gegeben ist.
Heute weiss fast niemand
mehr wer der "Glegglimaa" ist,
weil der “Gleggliwaage” längst
verschwunden...
... und auch
der "Wyschetekibel" und
dann der “Mischkübel”
sind längst dem “Abfallsack”
gewichen ist.
Dass die dazugehörigen
Abfall- Marken und Säcke
nun aber an der Supermarktkasse
als “Kehrichtmarken” oder
"Kehrichtsägg"
verlangt werden, ...
... und der
”Mischtkübelmaa” nun als
“ Kehrichtmaa”bezeichnet wird,
sind Germanismen die
mich doch etwas stören.
Der Einfluss des Hochdeutschen
stört mich auch, wenn
von "Träppegländer"
statt "Stägegländer",
vom" Pfärd" statt "em Ross"
die Rede ist, wenn es,
"desswäge" heisst,
statt "wäge däm".
“Wäge däm muesch du nid trurig si,
wäge däm, wäge däm, wäge
däm. ”
Auch pseudomundartliche Ausdrücke
wie zu erwartende “erheblichi Niderschleeg“
sind mir ein Gräuel. was doch einfach
heissen sollte: „Es chunnt
allwäg fescht ko rägne.“
Die Klage ist allerdings nicht neu.
"Das het der Gross-
vatter scho mit der Geissle klepft!"
Eduard Strübin (1914 -2000 )
stellte bereits 1944 in
"Strömungen in einer Stadtmundart" fest:
„Gross ist die Zahl der Ausdrücke, die dem
deutschen Grosstadtjargon entnommen sind
und bald in hochdeutscher Form, bald in
fadenscheinigem Mundartmäntelchen
einherkommen." Er nennte etliche Beispiele,
die zum Teil wieder verschwunden sind,
oder sich so eingebürgert haben,
dass niemand mehr den deutschen
Grosstadtjargon als Ursprung ahnt."
"Man hats nicht leicht, aber leicht
hats einem,"
"Nur die Ruhe kann es
bringen,"
" Nei, nei, mein lieber Schwan,"
("mein lieber Scholli!")
" Ran an den Speck!"
"D'Sach isch im Butter"
"dä Mensch het e Vogel",
"dä het Schwein",
"haus ab in Topf",
"du bisch Hängema,"
"Kunststück!",
" Künstlerpech!",
"E Geheul mache",
"im Tempo
des gehetzten Affen".
Besonders fallen auch einige
Adjektive auf: gerisse, fertig
(dasch e fertige Blödsinn),
schaurig, schandbar, aschgrau,
ohnmächtig, kei blassi
(Ahnig) ha, platt (erstaunt) sy,
rum (erledigt) sy,
dä isch mause (mausetot). “
Auch wenn das Wort „Fuessball“
das altehrwürdige Wort
„schutte“ vielfach abgelöst hat,
so ist doch zu bedenken, dass auch dieses nicht
allerreinste Mundart ist, sondern sich vom
Englischen (to shoot, schiessen). herleiten soll .
Schon frühere Generationen
fürchteten den Untergang der
Mundart.
Vielleicht hat es einfach
mit dem Altwerden werden
zu tun?
Sprache ist Teil der eigenen
Geschichte und Identität. Verändern
sich Wörter, oder verschwinden sie gar,
geht auch ein Stück dieser Identität verloren,
die eigene Welt entschwindet,
Stück um Stück.
Der Einwand, dass die Kinder
die Mundart beim Spielen erlernen,
überzeugt nicht, da der Anteil
an fremdsprachigen
Kindern oft grösser ist, als der der
Einheimischen. In vielen Quartieren
erlernt man auf der
Strasse höchstens ein
"balkaneesisch"
eingefärbtes Baseldeutsch
"Voll krass, Monn !"
Viele baseldeutsche Mundart-
ausdrücke, Sprach- und
klingenden Dialekt des “Daigs”,
das Dalbanesisch der
bildungsbürgerlichen Oberschicht
des letzten Jahrhunderts,
der von Fasnächtlern meist
etwas aufgesetzt kultiviert wird,
sondern die "normale", gebräuchliche
Alltagssprache in und rund um Basel..
Wörter und Begriffe verschwinden,
wenn die tägliche Anschauung
nicht mehr gegeben ist.
Heute weiss fast niemand
mehr wer der "Glegglimaa" ist,
weil der “Gleggliwaage” längst
verschwunden...
... und auch
der "Wyschetekibel" und
dann der “Mischkübel”
sind längst dem “Abfallsack”
gewichen ist.
Dass die dazugehörigen
Abfall- Marken und Säcke
nun aber an der Supermarktkasse
als “Kehrichtmarken” oder
"Kehrichtsägg"
verlangt werden, ...
... und der
”Mischtkübelmaa” nun als
“ Kehrichtmaa”bezeichnet wird,
sind Germanismen die
mich doch etwas stören.
Der Einfluss des Hochdeutschen
stört mich auch, wenn
von "Träppegländer"
statt "Stägegländer",
vom" Pfärd" statt "em Ross"
die Rede ist, wenn es,
"desswäge" heisst,
statt "wäge däm".
“Wäge däm muesch du nid trurig si,
wäge däm, wäge däm, wäge
däm. ”
Auch pseudomundartliche Ausdrücke
wie zu erwartende “erheblichi Niderschleeg“
sind mir ein Gräuel. was doch einfach
heissen sollte: „Es chunnt
allwäg fescht ko rägne.“
"Das het der Gross-
vatter scho mit der Geissle klepft!"
stellte bereits 1944 in
"Strömungen in einer Stadtmundart" fest:
„Gross ist die Zahl der Ausdrücke, die dem
deutschen Grosstadtjargon entnommen sind
und bald in hochdeutscher Form, bald in
fadenscheinigem Mundartmäntelchen
einherkommen." Er nennte etliche Beispiele,
die zum Teil wieder verschwunden sind,
oder sich so eingebürgert haben,
dass niemand mehr den deutschen
Grosstadtjargon als Ursprung ahnt."
"Man hats nicht leicht, aber leicht
hats einem,"
"Nur die Ruhe kann es
bringen,"
" Nei, nei, mein lieber Schwan,"
("mein lieber Scholli!")
" Ran an den Speck!"
"D'Sach isch im Butter"
"dä Mensch het e Vogel",
"dä het Schwein",
"haus ab in Topf",
"du bisch Hängema,"
"Kunststück!",
" Künstlerpech!",
"E Geheul mache",
"im Tempo
des gehetzten Affen".
Besonders fallen auch einige
Adjektive auf: gerisse, fertig
(dasch e fertige Blödsinn),
schaurig, schandbar, aschgrau,
ohnmächtig, kei blassi
(Ahnig) ha, platt (erstaunt) sy,
rum (erledigt) sy,
dä isch mause (mausetot). “
Auch wenn das Wort „Fuessball“
das altehrwürdige Wort
„schutte“ vielfach abgelöst hat,
so ist doch zu bedenken, dass auch dieses nicht
allerreinste Mundart ist, sondern sich vom
Englischen (to shoot, schiessen). herleiten soll .
Schon frühere Generationen
fürchteten den Untergang der
Mundart.
Vielleicht hat es einfach
mit dem Altwerden werden
zu tun?
Geschichte und Identität. Verändern
sich Wörter, oder verschwinden sie gar,
geht auch ein Stück dieser Identität verloren,
die eigene Welt entschwindet,
Stück um Stück.