Samstag, 2. April 2011

John D. MacDonald "Travis McGee"


John D.(ann) MacDonald * 24. 7.1916 † 28. 12.1986 schrieb Western, Science Fiction. Kurzgeschichten und vor allem Krimis. Insgesamt an die 80 Romane und gegen 500 Kurzgeschichten. Am bekanntesten wurde wohl seine Reihe mit dem Helden Travis McGee, die ab 1964 erschien. Deutsch bei Heyne.




Mc Gee, Abenteurer und Lebenskünstler, Korea-Veteran und Ex-Football Spieler lebt in Fort Lauderdale auf einem Hausboot, das er beim Pokern gewonnen hat und betätigt sich hin und wieder, wenn Ebbe in der Kasse ist, als eine Art Privatermittler. Meist mit von der Partie ist der Oekonom Meyer. Gadgets sind der zum Lieferwagen umgebaute Rolls Royce „Miss Agnes“, sowie die Boote „Pik Ass “ und „Busted Flush“.



Travis McGee war , zur Zeit seines Erscheinens,
ein erfrischender Ausbruch aus dem mittlererweile zum Klischee verkommenen Milieu des städtischen „Private eye“. Flüssig und spannend geschrieben, meist mit gutem, ausgefallenem Plot. Mc Gee und die ganze Szenerie passte wohl absolut in die Sechziger, und konnte damals durchaus als zeitkritisch verstanden werden. Ich war 15 als ich den ersten McGee las und habe fast alle folgenden Romane mit Hochgenuss verschlungen. Vor einiger Zeit wurde offenbar ein Versuch mit einer Neuauflage gestartet, der nicht überall auf Zustimmung stiess. Die Geschichten mögen heute vielleicht für einen Leser, etwas seltsam und angestaubt wirken.



Aber Leute, es war eine andere Zeit und eine andere Welt,- damals!!! MacDonald lieferte, soweit ich es beurteilen kann, anhand von Florida, ein anschauliches und scharf beobachtetes Bild des sich in jener Zeit zum Alptraum verwandelnden amerikanischen Traums. Ein Geflecht von Korruption, Heuchelei und Lügen, das sich allmählich hinter den noblen Fassaden bis in die Löcher der Sumpfratten auszubreiten scheint. Rassismus, gesellschaftliche und persönliche Abgründe sind der Hintergrund für die psycho- oder soziopathischen Gegner, mit denen es McGee zu tun hat.




Insgesamt umfasst die Reihe 21 Romane, jeder Titel war einer bestimmten Farbe zugeordnet.




Sam Elliott verkörperte Travis McGee.




Neben den McGee-Romanen hatte John D.MacDonald auch mit seinem Roman „The Executioners“ (1957) großen Erfolg. 1962 wurde die Geschichte unter dem Titel „Ein Köder für die Bestie“ (Cape Fear) verfilmt, ein Remake erfolgte 1991 als Kap der Angst (Cape Fear