Montag, 4. April 2011

Carter Brown


Carter Brown geboren am 1. August 1923 ,
unter dem Namen Alan Geoffrey Yates;
† 5. Mai 1985 in Sydney, Australien.
Er war einer der erfolgreichsten, jedoch heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Kriminalautoren des 20. Jahrhunderts. Kritiken der New York Times nannten in den späten 50er Jahren seine Bücher in Verbindung mit Autoren wie James Hadley Chase, Peter Cheyney, Dashiell Hammett oder Raymond Chandler ( die er m.E. hemmungslos kopierte und vielleicht ungewollt persiflierte). In den Jahren von 1953 bis 1981 schrieb er etwa 200 Romane, von denen mehrere hundert Millionen Ausgaben weltweit verkauft wurden.




Auch Carter Browns Krimis waren eine Zeitlang auf McGinnis Cover abonniert.


Er schrieb unverhohlen Sex & Crime , zumindest was man damals darunter verstand, und schuf Charaktere wie Lieutenant Al Wheeler, Hollywood-Detektiv Rick Holman, den New Yorker Detektiv Danny Boyd, die Drehbuchautoren und unfreiwilligen Detektive Boris Slivka und Larry Baker - und das kurvenreiche Busenwunder Mavis Seidlitz.



Allesamt begleiteten sie einem über etliche Jahre und durch manch unterhaltsamen, nicht ganz ernstzunehmenden Roman.



Carter Brown schrieb schnell und viel und trug dabei dick auf. Seine Romane spielen meist in einem Amerika, das eher eine überzeichnete Comicversion als die wirklichen USA darstellt. Seine Helden hatten ebenfalls etwas von Comicfiguren , Typen, wie Schwarzenegger sie in seinem oft unterschätzten Film "The last Action Hero" darstellt. Die Männer waren eine Mischung zwischen Marlboro Man und Old Spice Reklame und waren mit einem Slang ausgestattet, der direkt aus Büchern und Filmen zu stammen scheint. Der Witz dieser- gewollten oder ungewollten -Persiflage wurde ab den achtziger Jahren angeblich immer weniger goutiert. Er verschreckte mit seiner mit einem Augenzwinkern vorgetragenen Machoattitüde sowohl die Weicheier und Warmduscher, ebenso wie die emanzipierte Damenwelt, für die er wohl so etwas wie den leibhaftigen „Gottseibeiuns“ darstellen musste. Seine Witwe, Denise Yates, versuchte in den 90er Jahren vergeblich, eine Neuauflage einiger Romane zu erreichen. Yates' Verlag lehnte mit dem Hinweis ab, die Bücher seien völlig veraltet und fänden heute kein Publikum mehr.



Die in einem Mavis Seidlitz Roman gestellte Frage, ob eine Kompanie weiblicher Soldatinnen (ohne BH) durch das gleichschrittbedingte Schwingen ihrer Brüste eine Hängebrücke zum Einsturz bringen können, ist immer noch ungeklärt. Solche Fragen waren von eminenter Bedeutung in Carter Brown's Kosmos!!!