Donnerstag, 7. April 2011

Bunker und Panzersperren


Auch wenn die Schweiz glücklicherweise vom Krieg verschont geblieben ist, im Rückblick muss ich immer wieder staunen, wieweit die Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs die Mentalität in der Schweiz und somit auch meine Kindheit und Jugend bis weit in die sechziger Jahr mitgeprägt haben.



Jeder Haushalt hatte unter dem Motto: "Kluger Rat-Notvorrat"
Lebensmittel für mindestens zwei Monate gespeichert.
Bewährtes aus der
Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde im
Kalten Krieg beibehalten.
Noch zur Zeit des Sechs Tage Krieges 1967
habe ich miterlebt, wie die Regale in den Läden durch "Hamsterkäufe"
leergefegt
wurden.




Die Politik während der Kriegsjahre wurde durchaus schon heftig diskutiert.





Aber auch wenn der Karabiner 31 vom Sturmgewehr 57 abgelöst wurde...



...die Igelmentalität wurde weiter kultiviert.
Jedes neue Schweizer Haus wurde mit
einem bunkerartigen
Schutzraum versehen.
Armee und Landesverteidigung wurden zu
Heiligen Kühen hochstilisiert




Soldatenbuch und das bereits schon heftig umstrittene
Zuvilverteidigungsbuch
gingen an jeden Haushalt.




Die Bunker und Panzersperren, die allüberall in der Landschaft zu sehen waren,...



... waren noch nicht von Moos
und Gestrüpp überwuchert.



Wie die Burgen und Stadtmauern aus dem Mittelalter sind sie heute nur noch
militärhistorische Denkmäler.
Die Website "Schweizer Festungen - Swiss Fortifications"

schweizer-festungen

will den Zugang
zu Schweizer Festungswerken, die vor,
während und nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) erbaut wurden ermöglichen.
Das Fotoprojekt
"Die vergesenen Igel der Schweiz" von
Christiane und Zarko Hanzek
entführt in eine halb vergessene, manchmal schon fast gespenstisch
anmutende unterirdische Welt

festung-schweiz