Donnerstag, 18. September 2014

„Fleming: The Man Who Would Be Bond“




„Fleming: The Man Who Would Be Bond“ ist eine
 4 teilige Miniserie zum 50. Todestag  des James Bond Autors
 Ian Fleming, 28. Mai 1908 -12. August 1964




Dominic Cooper als Fleming.

Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 
war Fleming Journalist, erfolgloser Aktienhändler 
und Taugenichts, dessen Leben sich,
von seiner reichen Familie durchgefüttert, 
 hauptsächlich um Alkohol und schöne Frauen drehte.
.
1939 stieg Fleming in den Marine-
Nachrichtendienst ein und wurde  Lieutenant und 
persönlicher Assistent des Direktors John Godfrey.

Fleming gab einmal an, dass seine
Geheimdiensttätigkeit
zur Hauptsache am Schreibtisch sitzend
 und"unter Hornhaut am Hintern leidend"
stattgefunden habe.
Möglicherweise britisches Understatement?


Fleming war 1940  dafür zuständig, Gibraltar 
und Südspanien vor der Radarüberwachung
 durch die Deutschen zu schützen. Dieser Auftrag hatte
 den Codenamen Operation Goldeneye. 
 Ab 1941 wurde er als Verbindungsoffizier 
zum US-Marinegeheimdienst eingesetzt, und ab Ende 1943
 kommandierte er eine speziell ausgebildete 
Einheit der Royal Marines, die Fleming’s Red Indians.
 Er tauschte mit "Wild Bill" William Donovan Ideen aus, in denen er
 erläuterte, wie man den OSS aufbauen könnte. 






In den 1940er Jahren war er auch als 
Verbindungsoffizier in Porugal. Im Casino Estoril, 
 soll er sich die Inspiration zu seinem ersten  
Roman "Casino Royale" geholt haben.
Seine Erlebnisse sollen seine Geschichten 
um den Agenten 007
massgeblich beeinflusst haben.

"Ich werde die Spionagegeschichte schreiben, die die Krönung
aller Spionagegeschichten sein wird" soll Fleming auf die
Frage geantwortet haben, was er nach dem Krieg zu  tun gedenke.


Dunstan Curtis, der Kommandeur der 30th Advanced Unit,




Commander Patrick  Dalzel-Job, der Spion Edward Yeo-Thomas
 und  Peter Fleming,  Ian's Bruder 
sollen u.A. für James Bond Pate gestanden haben.
"Ein Gemisch aus Geheimagent und jener Typen
aus Sondereinsätzen, denen ich begegnet war."
Bond ist aber auch "der Wunschtraum des Autoren"
und sicherlich hatten Fleming und Bond viele Züge gemeinsam,
wie man in der TV Serie an mancher Stelle erahnen kann.
Den Namen Bond lieh Fleming  bei einem Ornithologen aus.

Die TV Serie schildert diesen Abschnitt in Flemings 
Lebenund endet mit der Veröffentlichung des ersten Romans.
Noch weist nichts darauf hin, dass 007
zehn Jahre später die Welt in ein wahres Bond Fieber stürzen würde.
Im Kielwasser der James Bond Filme wurde
das Kino der 1960er Jahre von einer Flutwelle von
Agenten und Spionagefilmen überschwemmt.




Laut Fleming sah James  Bond  dem 
Schauspieler Hoagy Carmichael ähnlich, 
den wir als Jonesy aus der Westernserie “Laramie” kennen.






Sean Connery stellte den einzigen Film - Bond dar,
den Fleming noch erlebt hat.
Snob Fleming hielt ihn anfänglich für zu
"proletenhaft".
Gary Grant wäre Flemings Wunschdarsteller gewesen. Er war zu teuer.
David Niven, James Mason, Patrick McGoohan, 
Rex Harrison, Richard Burton und Stewart Granger 
waren im Gespräch,. Die meisten waren zu alt und/oder zu teuer.
McGoohan, der schon erfolgreich die Agenten John Drake 
und Nr. 6 in der Kultserie "The Prisoner"gemimt hatte,
lehnte ab, weil er als Katholik Bond zu unmoralisch fand.
Fleming erlebte Connery  in
"Dr. No",
und "Goldfinger"
wo der Film Bond sich bereits ein gutes Stück von
der Romanfigur entfernt hatte.




Für den Bond Fan ist augenscheinlich, dass etwa
John Godfrey (hier von Samuel West gespielt)
 das Vorbild für den “M” in den Bond 
Romanen lieferte. In den Filmen von Bernard Lee dargestellt.




Admiral Godfrey:
 Fleming "turned me into that unsavoury character, M".




Hinter  Second Officer Monday, von Anna Chancellor 
gespielt,  wird man unwillkürlich an  
Lois " Miss Moneypenny" Maxwell 
erinnert.





Annabelle Wallis spielte die Rolle von Muriel Wright
die wohl als Vorbild für das “Bond Girl”
(zumindest in den Romanen und frühen Filmen)
angesehen werden kann.


Inwieweit die Fernsehserie die Lebensgeschichte
von Ian Fleming "realistisch" wiedergibt
oder bereits auch schon der Legendenbildung verfällt,
vermag ich nicht zu beurteilen.
 Wahrheit und Legende überlagern  sich
auch hier bis zur Unkenntlichkeit
und Fleming wird  seinen Teil dazu beigesteuert haben.

Fleming galt als Snob und war durch und durch
ein Kind seiner Zeit und seiner Klasse,
geprägt durch den Zweiten Weltkrieg,
den Kalten Krieg und den Zerfall des Empire.


Neuere Biografien lassen kein gutes Haar mehr an
dem Schöpfer von James Bond,
schimpfen ihn Sexisten, Rassisten,
  Flagellanten und Sadomasochisten,
ohne zu berücksichtigen, dass Fleming, wie Bond
aus einer anderen Epoche stammen,
wo andere Wertvorstellungen Gültigkeit hatten.
Jedenfalls vermittelt die Serie einen Eindruck von
dem zeitlichen, politischen und
gesellschaftlichen Hintergrund in der die
Figur des James Bond entstanden ist,
die mit der heutigen Filmfigur kaum
mehr als den Namen gemein hat.