Samstag, 24. Mai 2014

Alfred Roloff - Weltdetektiv Sherlock Holmes





Für einige Zeit hatte Sherlock Holmes
auch einen literarischen Doppelgänger.
Im Januar 1907 startete das Berliner Verlagshaus für
 Volksliteratur und Kunst unter dem Titel 
“Detectiv Sherlock Holmes und seine 
weltberühmten Abenteuer”, eine Heftreihe, die
ausser dem Namen des Protagonisten
nur wenig mit Conan Doyles Romanen zu tun hatte.





Der Robert-Lutz-Verlag, der 
die deutschen 
Rechte von Doyles
 Geschichten hatte, klagte ,
und so wurde  der Titel ab Nr. 11 in
“Aus den Geheimakten des Welt-Detektivs”
 geändert




Das Publikum liess sich davon nicht stören,
ebensowenig, wie von der Tatsache, dass
zumeist nicht Dr. Watson
dem Weltdetektiv zur Seite stand, sondern ein gewisser
Harry Taxon, der später zu
Harry  Dickson wurde, auch als der
"Amerikanische Sherlock Holmes"
bekannt.




Den Heften war ein internationaler
Erfolg beschieden.
Sie wurden in alle möglichen 
Sprachen übersetzt.




Inhaltlich sollen sie eher
actionbetont gewesen sein, wie
an den äusserst reizvollen Titelbildern
abzulesen ist.




Als Gestalter wird Alfred Roloff angegeben.
Wikipedia verschweigt diesen Teil 
von Roloffs  Schaffen zwar
verschämt, oder vornehm- diskret, aber 
arbeitete lange als Illustrator
 im Verlagshaus für Volksliteratur und
 Kunst in Berlin.
und  lieferte  Titelbilder 
für Romanhefte.






Gemeinsam mit seinem Bruder Otto
 illustrierte er auch  Brehms Tierleben,
in einer gleichnamige Heftreihe.



Sein Spezialgebiet 
waren Pferdebilder, die die Tiere 
in dramatischen Situationen 
in freier Wildbahn zeigten und ihm den 
Spitznamen Pferd - Roloff eintrug.




Jedenfalls zeigen die Bilder,
dass es bei den Abenteuern
des Weltdetektivs ohne allzu viel
Federlesen "zur Sache" ging.
Er brachte es bis 1911 auf 230 Romanhefte.




1929 erschienen dann noch einmal
62 Abenteuer.




Harry Dickson, der amerikanische Sherlock
Holmes, erhielt später  eine eigene
Heftreihe, die , zuerst übersetzt und dann
verfasst von Jean Ray, vor allem in Frankreich
ungeheure Popularität
erlangte.




Dabei wurde zeitweilig
auf Roloffs Titelbilder
zurückgegriffen.




Im Gegensatz zu Deutschland,
wird  Roloffs Schaffen
in anderen Ländern bis heute
gebührend gewürdigt.





Roloffs reizvolle Bilder finden sich bis heute immer
wieder auf Anthologien,…





... Nachdrucken oder
literaturgeschichtlichen Büchern...




... über die Detektive der Trivialliteratur.