Die nachfolgenden, akribischen Auflistungen
von Gerhard Förster zum Werk von
Carl Lindeberg mögen, wie schon gesagt, nur
für eingefleischte Sammler von Interesse sein.
Ich habe mich trotzdem entschlossen, sie auf meinem Blog
aufzuführen.
Zum Einen, um Gerhard Försters
Sisyphosarbeit gebührend zu würdigen,
Sisyphosarbeit gebührend zu würdigen,
zum Andern, um eine Vorstellung von
der ungeheuren Verbreitung von Lindebergs
Bildern zu geben.
Die Bildserien von Champignon und Rau in der Originalreihenfolge
Champignon (1931, 1934)
Zeichner mit detailliertem, gemaltem Stil
1 Winnetou
2 Durch die Wüste
3 Durchs wilde Kurdistan
4 Old Surehand
Carl Lindeberg
5 Am Stillen Ozean
6 Der Schatz im Silbersee
7 Die Sklavenkarawane
8 In den Schluchten des Balkan
9 Der Ölprinz
10 Von Bagdad nach Stambul
11 Durch das Land der Skipetaren
12 Der Schut
13 Kapitän Kaiman
14 Schloß Rodriganda
15 Winnetou 2
16 Orangen und Datteln
17 Am Jenseits
18 Winnetou 3
19 Old Surehand 2
20 Am Rio de la Plata
21 In den Kordilleren
22 Halbblut
23 Der Sohn des Bärenjägers
24 Der Geist des Llano Estakado
25 Allah il Allah!
26 Weihnacht
27 Im Lande des Mahdi 1
28 Im Lande des Mahdi 2
29 Im Lande des Mahdi 3
30 Bei den Eskimos
31 Bei den Buren
32 Der Sand des Verderbens
33 Blutrache
34 Der Kutb
35 Der Flucher
36 Der Blizzard
37 Kühne Ausfahrt nach Osten
38 Chinesische Flusspiraten
39 Von Götzen und Tempeln
40 Das Ehrenwort
41 Feinde werden Blutsbrüder
42 Santer
43 Sams Greenhornstreiche
44 Unter Komantschen
45 Im Bunde mit Old Firehand
46 Der Pedlar
47 David Lindsays Abenteuer
48 Tschita und Zykyma
49 Das Kleeblatt
50 Die Taube des Urwalds
Rau (1952)
Zeichner mit rundlichem Stil (Die Zahl in Klammer bezieht
sich auf die Nummerierung im Album. Sie setzt jene des Band 1
fort, der Lindeberg-Bilder enthält.)
1 (21) Die Auswanderer
2 (22) Kampf gegen die Yumas
3 (23) Die Felsenburg
4 (24) Krüger Bei
5 (25) Satan und Ischariot
6 (26) Die Jagd auf den Millionendieb
7 (27) Winnetous Erben
8 (28) Joe Burkers, das Einaug
9 (29) Der Kaperkapitän
10 (30) Das Buschgespenst
11 (31) Katombo, der Pirat
12 (32) Die Juweleninsel
13 (33) Christus oder Mohammed
14 (34) Der Krumir
15 (35) Der Raubzug der Baggara
16 (36) Die Mädchenräuber
17 (37) An der Tigerbrücke
18 (38) Deadly-Gun (Kapitän Kaiman)
19 (39) Der Pfahlmann
20 (40) Der Händler von Serdescht
21 (41) To-Kei-Chun
22 (42) Das Kurdenkreuz
23 (43) Schefakas Geheimnis
24 (44) Maria und Fatima
25 (45) Die Weihnacht des Sonnenanbeters
26 (46) Es Ssabi – der Verfluchte
27 (47) Der Löwe der Blutrache
28 (48) Bei den Bachtijaren
29 (49) Der Vater der Gewürze
30 (50) Am Turm zu Babel
Auflistung aller Karl May-Sammelalben mit Bildern von
Carl Lindeberg und anderen Zeichnern (ursprünglich bei
Champignon und Rau erschienen)
Keine Zeichnerangabe bedeutet, dass die Bilder von Lindeberg
oder dem Zeichner mit dem detaillierten Malstil (Serie 1-4) sind.
Wenn die ab 1952 erstmals erschienenen Bilder des Rau-Zeichners
zur Verwendung kamen, ist es vermerkt worden.
Wenn kein Erscheinungsland angegeben ist, ist Deutschland gemeint.
Jede Serie beinhaltet sechs Bilder.
Die Reihenfolge erfolgt nach der zeitlichen Zuordnung.
Karl May-Alben, die andere Bildserien als die erwähnten enthalten,
wurden nicht berücksichtigt. Möglicherweise berichte ich darüber
in einem weiteren Artikel, das steht aber noch nicht fest.
VORKRIEG
Sidol (Putzmittel): 1930 erschien erstmals innerhalb des
buntgemischten Einsteckalbums „Es – Te Sammelalbum“
(als Nr.9) die Serie „Winnetou“, die bei Champignon als Serie 1 nachgedruckt wurde.
Uhlmann (Nähr-Kakao): 1930 kamen hier die Serien in
detailliert gemaltem Stil (ohne Album) heraus, die kurz
darauf bei Champignon als Serie 1-4 nachgedruckt wurden.
Champignon (Camembert der Fa. Hirschle & Immler): 1931
erschienen hier erstmals die Bilder von Carl Lindeberg, zunächst
mit einem Einsteckalbum für die Serien 1-14; Bald darauf wurde
es durch Klebealben ersetzt. Band 1: Serie 1-25 (1931);
Band 2: Serie 26-50 (1934); Ausserdem wurde ein Weihnachtssonderdruck
veröffentlicht, in den die Serie 26 „Weihnacht“ eingeklebt werden sollte.
Dank sehr großer Verbreitung, vor allem im bayrischen Raum,
sind die beiden Klebealben am Sammlermarkt auch heute
noch verhältnismäßig gut erhältlich.
Appenzeller (Neussa Margarine): 1931; 6 Serien; kein Album;
Tobler (Schokolade): 1932; Schweiz; 25 Serien; zuerst ohne
Album, dann mit losen Albumblättern und schließlich mit
Album; Die Texte waren auch Französisch und Italienisch angegeben.
Oberhoff (Kaffee): 30er Jahre; 12 Serien; mit Album; kleinformatige
Bilder (Ausschnitte); nur ein Exemplar bekannt;
Wilbader (Schokolade): 30er Jahre; 30 Serien; mit Album;
kleinformatige Bilder; nur ein Exemplar bekannt;
Saarbrücker Röstkaffee: 30er Jahre; mit Album; keine weiteren
Angaben; nur ein Exemplar bekannt;
Karstadt (Kaufhaus): 30er Jahre; 10 Serien; kein Album;
Mitteldeutscher Bilderdienst: 30er Jahre; 30 Serien geplant,
nur 22 ausgeliefert; Album? kleinformatige Bilder;
Die Firma betrieb einen Zigarettenbilderdienst,
der Sammlern Fehlbilder zukommen ließ..
Mahalesi (Zigaretten): 1933; 30 Serien geplant, nur 22
ausgeliefert (die Serien 16-18, 24-25, 28-30 fehlen); mit
Album; kleinformatige Bilder; Oft wurden die zwangsläufig
unkompletten Alben mit beschnittenen Champignon-Bildern
komplettiert. Ziemlich häufig;
Falk (Kaffee): 1934; 25 Serien; mit Album; sehr selten;
Basma (Zigaretten): 1935; 15 Serien; mit
Album; kleinformatige Bilder; sehr selten;
Wöhrle (Kaffee): 1935; 30 Serien; mit
Album; kleinformatige Bilder; selten;
NACHKRIEG
Champignon (Camembert): 1950; 20 Serien; mit Album;
Jus: 1950; 20 Serien; mit Album; kleinformatige Bilder;
Die Firma betrieb einen Bilderdienst, der Sammlern Fehlbilder zukommen ließ.
Rostock (Margarine): 1950; 15 Serien;
mit Album; kleinformatige Bilder; sehr selten;
mit Album; kleinformatige Bilder; sehr selten;
Teefirma Onno Behrends
1951.
Gusto und Griesol (Hafermühle): frühe 50er Jahre; Schweiz; 20 Serien; mit Album; selten;
Eilebrecht (Zigaretten): 1952 (beide Alben); Band 1: 20 Serien;
Band 2: 30 Serien; die Veröffentlichung mit der größten Verbreitung in
Deutschland; Champignon-Reihenfolge; enthält alle ursprünglich
produzierten Serien; noch recht gut erhältlich;
Mit Karl May auf Abenteuern. Band II:
Serie 21-50. [Sammelbilderalbum].
Hilter/Teutoburger Wald, Walter Rau,
Teutoburger Margarinewerke, (Um 1950).
Kaugummi Bull: frühe 50er Jahre; zwei Alben; Band 1: 20 Serien;
Band 2: 30 Serien geplant, nur die ersten 20 ausgeliefert;
z.T. wurde mit den fast identischen Eilebrecht-Bildern komplettiert. ziemlich selten;
Birkel (Nudeln): frühe 50er Jahre; 12 Serien; mit Album;
Leporellos (zusammenhängender Zickzack-Druck mit Umschlag)
von unbekannter Firma: 50er Jahre; 4 Leporellos mit je einer Serie bekannt;
Rau (Margarine): 1952 (beide Alben); Band 1; 20 Serien; Band 2: 30 Serien;
Der komplette Inhalt von Band 2 stammt von einem neuen Zeichner,
der einen rundlichen Stil aufweist. Besonders Band 1 hat große
Verbreitung gefunden. Aber auch bei Band 2 stehen die Chancen für
Sammler, ihn zu erstehen, nicht schlecht.
Kiddy (Kaugummi); 1950 erschienen 20 Serien (kleinformatige Bilder),
die in das Album der von Kiddy übernommenen Firma Jus oder in das
firmeneigene Album eingeklebt wurden. 1952 erschienen 20 Serien
(Bilder ab nun im Normalformat), die in ein weiteres Album (Band 1)
eingeklebt gehörten. Dieses Album hat sehr starke Verbreitung gefunden
und ist in verschiedenen Ausführungen nachgedruckt worden.
1952 wurde auch ein Band 2 veröffentlicht, der inhaltlich identisch
mit dem Rau Band 2 (rundlicher Zeichenstil) ist, von dem jedoch nur
zwei Exemplare bekannt sind, die beide ein Sammler erwarb, der jede
Auskunft verweigert (einzelne Bilder und eine detaillierte
Albenbeschreibung belegen aber die Existenz). 1952 erschienen
5 neue Serien des Rau-Zeichners (Details siehe Artikel), die für einen
geplant gewesenen Band 3 bestimmt waren. Um die Sache noch mehr zu
verkomplizieren: 1954 erschien ein weiterer Band 2, der 20 Serien enthält
(Fortsetzung der Lindeberg-Serien aus Band 1). Es ist ziemlich selten.
+61.gif)
Ebhart und Herout (Senna und Milla Margarine aus Wien):
In Österreich wurden die Sammelbider fast ausschließlich
durch den Vertrieb dieser Firma bekannt. 5 Alben sind
erschienen; 1954: Band 1 (20 Serien); 1956: Band 2 (20 Serien);
1963: Band 3 (20 Serien; davon 15 Rau-Serien);
1966: Band 4 (20 Serien; davon 6 Rau-Serien);
1966: Band 5 (20 Serien; davon 7 Rau-Serien); Die Serien
aus Band 1 und 2 wurden in den Bänden 3-5 großteils wiederholt,
wobei folgende Serien nicht nachgedruckt wurden:
„Durch´s wilde Kurdistan“, „Bei den Eskimos“,
„Schloß Rodriganda“, „Der Sand des Verderbens“,
„Der Geist des Llano Estakado“, „Der Flucher“,
„Feinde werden Blutsbrüder“,
„Santer“ und „Sams Greenhornstreiche“.
Für österreichische Sammler ist weiters interessant,
dass folgende Serien von Lindeberg überhaupt nicht in
den Ebhart und Herout-Alben enthalten sind:
„Orangen und Datteln“, „Der Sohn des Bärenjägers“,
„Weihnacht“, „Der Kutb“, „Kühne Ausfahrt nach Osten“,
„Das Ehrenwort“, „Der Pedlar“, „David Lindsays Abenteuer“
und „Tschita und Zyklyma“. (Ich empfehle, nach Eilebrecht-Alben zu suchen.)
Komplettisten brauchen aber auch den Rau-Band 2, denn zwei Serien
des Rau-Zeichners fehlen ebenfalls: „Maria oder Fatima“ und
„Die Weihnacht des Sonnenanbeters“.
OK-Kaugummi (Fa. Schuma): 1954; 30 Serien; erschienen
als Einwickelpapier (glänzendes Ölpapier mit knalligem Druck);
kein Album; 1965 kamen 60 Serien heraus (davon 10 Rau-Serien).
gedruckt auf Pappkarton; kein Album;
Bazooka (Kaugummi): 50er Jahre; 50 Serien; kein Album;
besonderes Merkmal: die Bilder sind randlos;
Ostfriesische Tee-Union (Wilken-Tee): 1956 (alle Alben);
Band 1: 10 Serien; Band 2: 10 Serien; Band 3: 10 Serien
(davon 4 Rau-Serien);
Schimpl (Süßwaren): 1960; 30 Serien; mit Album;
kleinformatige Bilder; ziemlich selten;
+7.gif)
Gong (TV-Magazin): 1964/1965; 55 Serien (davon 7 Serien
mit dem Rau-Zeichner); kein Album; In jeder Ausgabe
erschien eine Seite, die die letzten beiden Bilder einer Serie und
die ersten 4 Bilder der nächsten Serie zeigte. Da auch in der
Originalreihenfolge von Champignon die Zyklen „Winnetou 1-3“
und „Old Surehand 1-2“ etwas durcheinander geraten sind,
ordnete sie die Redaktion neu an. 7 Serien sind als Werbeprospekt
am Kiosk aufgelegen (leporelloartig, mit Reklametext).
Pestalozzi (Verlag, Druckerei): 1975; 2 Alben mit je 5 Serien;
Die glänzenden und knallbunten Bilder wurden bereits beigelegt.
„Buchers Sammelsurium“: 1977; Buchtitel:
„Karl May in Bildern“;
Band1: Wilder Westen; Band 2: Arabien;
Bilder sind in den Büchern gedruckt; Pro Band
8 Bildserien und ein langes Vorwort über Karl May;
QUELLEN
Dieser Artikel war weitgehend Pionierarbeit, da mir, bis
kurz vor Fertigstellung, keine schriftlichen Quellen zur
Verfügung standen (abgesehen von einem kleinen Artikel
über Lindeberg in den Mitteilungen der
Karl May-Gesellschaft Nr.4/1971) - Meine Recherchen wären
zum Scheitern verurteilt gewesen, wäre ich nicht mit zwei
Sammlern in Kontakt gekommen, die in jahrelanger Kleinarbeit
Informationen zusammengetragen haben. Ihnen gilt mein Dank.
Kurt Christ: Er dürfte der größte Experte und Sammler
auf dem Gebiet der Karl May-Sammelbilder sein.
Auf der Jagd nach Material und Informationen hat er viele
Personen und Firmen kontaktiert. Die Daten bei der
Sammelalben-Auflistung, aber auch etliche Informationen
meines Artikels, habe ich ihm zu verdanken.
In stundenlangen Telefonaten fragte ich Herrn Christ
förmlich ein Loch in den Bauch. Gemeinsam wurden wir
von einer Art detektivischem Fieber erfasst. Zuletzt hat
er den Artikel und die Auflistung noch einmal gründlich
auf Herz und Nieren überprüft. Ich habe Herrn Christ als
äusserst umgänglichen und sympathischen Menschen
kennengelernt. Kontaktadresse:
Kurt Christ, Noithausenerstr. 45,
D-41515 Grevenbroich; Tel.: 02181/45263;
Friedhelm Spürkel: Er hat sich gründlich mit Carl Lindebergs
Leben befasst und ist diesbezüglich mit Zeitzeugen und
Sammlern in Kontakt getreten. In einem vom
Karl May-Verlag geplanten Buch über die Illustratoren Mays
wird er den Part über Lindeberg übernehmen.
Dankbar bin ich auch dem Karl May-Verlag, der meine Arbeit
unterstützte und mich an einen ehemaligen Mitarbeiter des
Pestalozzi Verlags vermittelte, ausserdem Dr. Ernst Waelti,
der mich auf die Burian-Anleihen aufmerksam machte.
Kurz vor Fertigstellung erfuhr ich, dass sich in einem gut
recherchierten Band über die Buchausgaben Mays, auch ein Beitrag
über Karl May-Sammelbilder der Vorkriegszeit befindet.
Ihm verdanke ich einige Hinweise. Es handelt sich um dieses Buch:
Karl-May-Bibliografie 1913-1945 von Wolfgang Hermesmeier
und Stefan Schmatz; Karl May Verlag, 2000; Preis: Euro 77,10;
Die Karl May-Sammelbilder betreffen die Seiten 453 - 463.
Feedback
Über Reaktionen auf den Artikel würde ich mich freuen!! Natürlich
bin ich auch an weiteren Informationen oder eventuellen
Korrekturanmerkungen interessiert!
Meine E-Mail-Adresse: gerhardfoerster@gmx.at
Wohin sollen sich Sammelbilder-Sammler und jene
die es gern werden wollen wenden?
Entweder man sucht im Internet - bei Ebay - nach
Alben oder Bildern, oder man wendet sich an
darauf spezialisierte Händler, wie z.B. das
Antiquariat Köberich (Tel. 06407/5525; hier
werden auch Sammelbilder-Preiskataloge herausgegeben),
oder man besucht eine der beiden halbjährlich
stattfindenden Sammelbilderbörsen in
Dortmund (Tel. 02305/549106) oder Dormagen bei Köln
(Tel. 02133/43385). Letzteres ist für jemanden, der sich
allgemein für Sammelbilder interessiert, sicher ein eindrucksvolles Erlebnis.
