Mittwoch, 23. Februar 2011

Paul Naschy – der Lon Chaney Spaniens



Der Werwolf fristete in den folgenden
 Jahren ein eher bescheidenes Dasein in mehr 
oder minder gut gemachten, 
meist billig hergestellten Filmen.




Ein Mann, der sich mit ganzem Herzen dem
 Mythos des Mannwolfs verschrieben hatte, 
war Paul Naschy 6. September 1934 - 30. November 2009
  Naschy hiess eigentlich Jacinto Molina Álvarez 
und war ein Tausendsassa und Hansdampf in
 allen Gassen im besten Sinne des Wortes.
Naschy zeichnete Comics und schrieb unter dem
 Pseudonym Jack Mills Groschenromane, 
er war Boxer, Fussballer, Gewichtheber und 
Bodybuilder. Daneben war er Location Scout, 
Produktions- und Regie-Assistent, und vieles andere mehr,
 bis er 1968 die Rolle seines Lebens, die des Werwolfes
 Waldemar Daninsky fand, den er in rund einem
 Dutzend Filmen verkörperte, und der 
sozusagen zu seinem Alter Ego wurde.




Naschy hatte Jahre zuvor bereits unter seinem
 bürgerlichen Namen ein Drehbuch zu einem 
Werwolffilm verfasst, doch in Spanien interessierte
 sich niemand dafür. Naschy liess nicht locker.
 Nachdem er endlich Geldgeber gefunden hatte
 schlüpfte er in Ermangelung eines Hauptdarstellers 
gleich selbst ins Werwolfskostüm und in die Rolle
 des unglücklichen Wolfsmenschen Waldemar Daninsky
.“ La Marca del Hombre Lobo“ entwickelte sich nicht
 nur in Spanien, sondern auch international zum 
Kassenschlager und es folgte in den nächsten Jahren 
eine ganze Serie, die Naschy eben den Ehrentitel
 „Lon Chaney Spaniens“ einbrachten Daneben
 spielte er auch andere klassische Horrorrollen und
 er soll der einzige Schauspieler sein, der alle
 klassischen Horrorfiguren – Dracula, Frankensteins
 Monster, sogar Dr. Fu Man Chu, die Mumie 
und den Werwolf – gespielt haben soll.




In Spanien genoss er ungeheure Popularität,
gar eine Strasse wurde nach ihm benannt.




2001 wurde er vom spanischen König Juan Carlos
 mit der Goldmedaille der Künste für sein Lebenswerk
 ausgezeichnet. Auch wenn das von Paul Naschy
 vermittelte Werwolfsbild sich hauptsächlich um
 Beauties, Beasts, Breasts and Blood drehte,
 bis Ende der siebziger Jahre beherrschte
 er fast unumstritten das Feld.