Friedrich Gerstäcker
10. Mai 1816 - 31. Mai 1872 war
einer der bekanntesten deutschen
Reise- und Abenteuerschriftsteller.
Vor allem berühmt durch seine Bücher
“Die Regulatoren von Arkansas ”(1846) ...
...und “Die Flusspiraten des Mississippi ”(1847),
die bis heute, vor allem als
Jugendbücher immer mal wieder
neu aufgelegt werden.
Ueber die zwei Filme, die angeblich nach
diesen Romanen entstanden sind, hülle
ich mich an dieser Stelle in gnädiges Schweigen.
1837 reiste er erstmals in die USA und
arbeitete als Heizer,auf einem Mississippidampfer,
Jäger, Farmer, Koch, Silberschmied, Holzfäller,
Schokoladenerzeuger und Hotelier
und durchwanderte den Subkontinent
von Kanada bis Texas ,
Arkansas und Louisiana.
"Er schämte sich keiner Arbeit und verrichtete die
verschiedenartigsten,
um sich den Unterhalt zu
erwerben: er machte Pappschachteln zu den
Pillen, die ein Anderer in gleicher Lage fabrizirte;
er arbeitete auf
dem Felde; er war Heizer auf einem
der Dampfschiffe, die den Mississippi
befahren und hätte
einmal beinahe das Leben verloren, als er in den
Dampfkessel
kriechen mußte, um ihn zu reinigen, ehe er frisch voll
Wasser gepumpt wurde zum neuen Heizen, denn man
hatte ihn vergessen,
schloß die Oeffnung des Kessels
und fing bereits an Wasser einzulassen,
als es ihm zufällig
gelang sich bemerklich zu machen; er schnitt
Rohr
(zum Beziehen der Stühle u. s. w.) am Ufer des Mississippi,
wobei
er in glühender Sonnenhitze bis über den Gürtel
im Wasser stehen mußte,
während gar häufig Schlangen
und anderes Geziefer um ihn herum wimmelte,
worauf er
das Rohr noch an die Haltestellen der Dampfer zu
schaffen
hatte und öfters von dem dort unvermeidlichen
Fieber befallen wurde; er
war Schnappsverkäufer bei einem
immer betrunkenen Wirth tief im Westen,
übernahm auch eine
Zeit lang ein Hotel in St. Louis, und drei ganze
Jahre lang
zog er endlich als Jäger quer durch die Vereinigten Staaten,
hauptsächlich aber in Arkansas in den Urwäldern umher,
bald allein, bald
mit einem gutmüthigen Wilden, bald mit
verwetterten alten Jägern. Er
schoß da Bäre, Hirsche,
Jaguars u. s. w., natürlich nicht des Fleisches
wegen, sondern
um die Häute und Felle zu erhalten, die auf der Stelle
gegerbt
werden mußten, um sie später zu verkaufen. Gewiß hat
der Gedanke
viel Verlockendes, völlig frei, nur auf
sich selbst bauend, mit der
Büchse durch die Wälder und
über die weiten Prairien zu schweifen;"
1843 kehrte er nach Deutschland zurück.
Er ließ sich in Dresden nieder
und veröffentlichte seine ersten
schriftstellerischen Arbeiten .
"Die Regulatoren in Arkansas"
und "Die Flusspiraten des Mississippi" begründeten
seinen schriftstellerischen Erfolg
1849 unternahm er eine weitere
Reise über den "großen Teich", ...
... die ihn nach Südamerika, Kalifornien, Tahiti ...
Aquarelle von O. Markus.
...und Australien führte und
von der er erst 1852 wieder
nach Europa zurückkehrte.
... Friedrich Gerstäcker war zu
Lebzeiten und noch
Jahrzehnte über seinen Tod hinaus,
einer der meistgelesenen
deutschen Schriftsteller.
Seine Werke erschienen nicht
nur als Buchausgaben,
sondern seine Erzählungen,
Skizzen und Reiseberichte
wurden in Kalendern,
Zeitschriften und Tageszeitungen
regelmässig abgedruckt.
Gerstäcker schrieb und schrieb.
schilderte die Überfahrt
von Bremerhaven nach New York,
berichtete vom Goldrausch in Kalifornien, vom
Schicksal deutscher Auswanderer in den USA.
Er berichtete nicht nur von
Nord- und Südamerika, nein auch über Ostasien
und aus dem australischen Busch.
Immer bestrebt, dem Leser in der
Heimat, die unbekannte,
fremde Welt näherzubringen.
Fast interessanter als seine Romane sind
heute diese beschreibenden Reiseerzählungen,
die einem hautnah teilhaben lassen, was Reisen
vor 150 Jahren in einer vergangenen,
vollkommen anderen Welt einst bedeutete.
vollkommen anderen Welt einst bedeutete.