"Live and let die" ist der zweite
James-Bond-Roman und
James-Bond-Roman und
wurde 1954 veröffentlicht. Bond wird auf
Buonaparte Ignace Gallia,
genannt "Mr. Big", angesetzt,
genannt "Mr. Big", angesetzt,
den farbigen Herrn der Harlems Unterwelt.
Mr. Big verdankt seinen
Uebernamen auch der Tatsache,
Uebernamen auch der Tatsache,
dass er ein "riesigen Neger" ist, zumindest
war das noch so, als der
Roman das erste Mal in
Roman das erste Mal in
deutscher Sprache erschien.
Heute ist wohl ein
"hünenhafter Afroamerikaner"
"hünenhafter Afroamerikaner"
aus ihm geworden.
Nach grossen Athleten und
Akademikern bringe die „Negerrasse“,
nun auch noch grosse Verbrecher hervor,
meint Fleming, und
achtet sorgfältig darauf,
Mr. Big mit mindestens
ebenso viel theatralischem
Nimbus und Charisma auszustatten,
wie er seinen anderen grossen
“Villains” angedeihen lässt.
Zu Mr. Flemings Verteidigung
sei darauf hingewiesen,
dass der Begriff "Negro" ...
... in den USA bis zur
Bürgerrechtsbewegung
Mitte der 1960er Jahre
auch als Eigenbezeichnung der
afroamerikanischen Be
völkerung gebräuchlich
und weit verbreitet war.
Die Rassendiskriminierung
gegenüber der schwarzen
Bevölkerung hatte damals
ganz andere Dimensionen.
Im Jahr nach dem Erscheinen von Flemings Buch,
am 1. Dezember 1955 wurde Rosa Louise Parks
( 4. Februar 1913 - 24. Oktober 2005 )
in Montgomery, Alabama verhaftet, weil
sie sich weigerte, ihren Bussitzplatz
für einen weissen Fahrgast zu räumen.
Sie löste damit den Montgomery Bus Boycott aus,
der als Beginn der amerikanischen
Bürgerrechtsbewegung gilt.
Nach grossen Athleten und
Akademikern bringe die „Negerrasse“,
nun auch noch grosse Verbrecher hervor,
meint Fleming, und
achtet sorgfältig darauf,
Mr. Big mit mindestens
ebenso viel theatralischem
Nimbus und Charisma auszustatten,
wie er seinen anderen grossen
“Villains” angedeihen lässt.
Zu Mr. Flemings Verteidigung
sei darauf hingewiesen,
dass der Begriff "Negro" ...
... in den USA bis zur
Bürgerrechtsbewegung
Mitte der 1960er Jahre
auch als Eigenbezeichnung der
afroamerikanischen Be
völkerung gebräuchlich
und weit verbreitet war.
Die Rassendiskriminierung
gegenüber der schwarzen
Bevölkerung hatte damals
ganz andere Dimensionen.
Im Jahr nach dem Erscheinen von Flemings Buch,
am 1. Dezember 1955 wurde Rosa Louise Parks
( 4. Februar 1913 - 24. Oktober 2005 )
in Montgomery, Alabama verhaftet, weil
sie sich weigerte, ihren Bussitzplatz
für einen weissen Fahrgast zu räumen.
Sie löste damit den Montgomery Bus Boycott aus,
der als Beginn der amerikanischen
Bürgerrechtsbewegung gilt.
In Afrika geboren und auf
Haiti aufgewachsen, macht sich
Haiti aufgewachsen, macht sich
Mr. Big die schwarze
Bevölkerung der USA mit
Bevölkerung der USA mit
Terror und Voodoo Magie gefügig
und ist obendrein noch
Agent der russischen Geheimdienstabteilung
Smert Spionam "SMERSH" in den USA.
1973 wurde die Geschichte verfilmt.
Er trat ein schweres Erbe an.
In den Augen der Zuschauer
war Sean Connery
war Sean Connery
identisch mit Bond.
Bei George Lazenby hatte das damalige
Publikum einen Wechsel
weitgehend nicht goutiert.
Eine gigantische Vermarktungsstrategie
hatte weltweit
Mr. Connery und James
Bond eins werden lassen.
Bond eins werden lassen.
Bei George Lazenby hatte das damalige
Publikum einen Wechsel
weitgehend nicht goutiert.
Nun, Moore schaffte es, James Bond einen
neuen Look zu verpassen, den des
smarten, (selbst)ironischen Helden,
der beim Publikum offenbar ankam.
Mich konnte er nie so ganz begeistern.
In seiner Rolle als "Simon Templar"
war Moore meiner Meinung nach oft näher
an Flemings James Bond, als
später in den eigentlichen Filmen.
später in den eigentlichen Filmen.
Die Geschichte wurde ebenso
weitestgehend verändert.
weitestgehend verändert.
Die Zeiten hatten sich geändert und so
wurde jeglicher Bezug zur Sowjetunion
fallen gelassen. Der konspirative Handel
mit Goldmünzen aus John
Während im Roman Mr. Big unsichtbares Netz
noch die halbenVereinigten Staaten
überzieht, - Dienstleute, Schuhputzer,
Zugschaffner, Hotelpagen...
alle sind schwarz und unterstehen Mr. Bigs
Schreckensherrschaft,- seine geflüsterten Befehle
Zugschaffner, Hotelpagen...
alle sind schwarz und unterstehen Mr. Bigs
Schreckensherrschaft,- seine geflüsterten Befehle
erreichen jeden dunkelhäutigen Bürger.
Von dieser lauernden Gefahr ist
im Film nichts zu verspüren.
im Film nichts zu verspüren.
Und das Harlem 1973 ist eben auch nicht
mehr das Harlem von 1954.
Mr. Big wird zum Decknamen
von Kananga, dem Herrscher des
fiktiven Karibikstaates San Monique,
Erinnerungen an den 1971 verstorbenen
Präsidenten von Haiti Papa "Doc" Duvalier
und seine "tonton macoutes"
mögen da mitgespielt haben.
Kritiker warfen und werfen Guy Hamilton, dem
Regisseur ( wie schon zuvor
dem Autoren Ian Fleming)
dem Autoren Ian Fleming)
vor, viele veraltete Vorurteile gegenüber
Afroamerikanern aufgegriffen zu haben.
Leider wurde die Möglichkeit,
durch den Bezug zu Duvalier. aus
Mr. Big einen zeit- und realitätsnäheren,
ebenso dämonischen wie politisch korrupten
Schurken zu machen, verschenkt.
Aber vielleicht wollte man auch
gar keinen Realitätsbezug schaffen.
Vielleicht war es 1973, zur Zeit,
der Bürgerrechtsbewegungen in den USA,
ganz grundsätzlich keine gute Idee, einen
Schwarzen zum Bösewicht zu machen.
Jedenfalls gab Yaphet Kotto in meinen
Augen den bislang "blassesten"
Auch sein Gehilfe Tee Hee (Julius W.Harris)
mit der Kneifzange
als Handersatz flösste keine Furcht ein.
Der Arm war einfach zu offensichtlich "zu lang"
Und auch Baron Samedi
(Geoffrey Holder) kaspert mehr herum, als
dass er so richtig Angst und Schrecken
des Voodoozauberers
zu verbreiten vermochte.
Papa “Doc” Duvalier behauptete bekanntlich,
dass er Baron Samedi persönlich sei, ein auf
Friedhöfen lebender Loa (Voodoo-Geist).
Im Film wird der Voodoobezug
völlig "verschenkt".
Es entsteht nie und nirgends ein alptraumhaftes
Klima einer ständigen präsenten, okkulten Gefahr.
Nichts von Beklemmung,
nichts von unterschwelliger Bedrohung.
Als hätte es nie eine Gruseltradition
im Vereinigten Königreich gegeben.
Alles wirkt eher wie ein bunter Karnevalsumzug.
Gloria Gendry stellte das erste farbige Bond Girl,
die CIA Agentin Rosie Carver dar,
die sich als Doppelagentin herausstellt.
Man hätte ihr etwas mehr Raum lassen können.
Im damaligen Apartheidsregime von Südafrika wurden
alle Liebesszenen mit ihr geschnitten.
Bei einer tragenderen Rolle wäre das
nur schlecht möglich gewesen.
Jane Seymour als Wahrsagerin"Solitaire" ...
... war das zweite Bond Girl. Wegen Bond verliert sie ihre
Jungfräulichkeit und damit ihre seherische Gabe .
Auch Solitaire war ansonsten leider
Das Tarotdeck wurde von Fergus Hall
eigens für den Film entworfen
und ist heute noch als„Das Hexentarot“erhältlich.
"Q" fehlte ebenfalls und so hielten sich die Geheimwaffen
in beschränktem Rahmen.
Die obligate "Rolex" blieb uns aber erhalten.
Die obligate "Rolex" blieb uns aber erhalten.
Dafür blieb Clifton James als engstirniger,
hinterwäldlerischer "Redneck" - Sheriff
hinterwäldlerischer "Redneck" - Sheriff
J.W. Pepper im Gedächtnis haften,
(ein Klischee, an dem sich niemand störte) ...
... ebenso wie die Motorbootjagd durch
die Everglades.
Das Titelstück
wurde von Linda und
Paul McCartney geschrieben
Paul McCartney geschrieben
und war der erste Titelsong
eines James-Bond-Films,
eines James-Bond-Films,
der für den Oscar nominiert wurde.
Nun, auch hier gab es
vorher schon bessere Songs.
vorher schon bessere Songs.
Ja, wie man sieht,
meine Begeisterung für den
Film hält sich nach wie vor
Film hält sich nach wie vor
in Grenzen.