Donnerstag, 23. September 2010

Zeitreisen


Ich sah „Die Zeitmaschine,“ den Film von George Pal , mit etwa zwölf, und war vor allem vom ersten Teil hingerissen. Das viktorianische Dekor des Films und vor allem der Zeitmaschine war einmalig. Liebevoll bis ins kleinste Detail. Völlig zurecht erhielt der Film 1961 den Oscar in der Kategorie "Beste visuelle Effekte".




Die Sache mit den Morlocks und den Eloi fand ich dann ziemlich enttäuschend. H. G. Wells Roman aus dem Jahre 1895 mag ja als Anklage gegen die Klassenunterschiede und gegen die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen im 19. Jahrhundert gedacht sein. Eine der ersten Dystopien, die das viktorianische England mit satirischen Mitteln gesellschaftskritisch zu hinterfragen sucht. Und auch wenn Mr. Wells die Analogie auch nicht allzu plump in die Zukunft versetzt hat, - die oberirdischen Eloi, die in einer paradiesischen Umgebung vor sich hinleben, sind nicht die Ausbeuter,- so war für mich doch die Zeitmaschine, die Vorstellung des Zeitreisens, das wirklich fantastische daran. Zwar nicht ganz neu, auch hier wussten die Sagen und Märchen seit Alters her von ähnlichem zu berichten. Man denke an Thors Wagen, an Klingsors oder Faustens Mantelfahrt, wo das „Vehikel“ zwar andere Form hat, es aber um ähnliche Dinge geht. Um Zauberschlaf und Entrückung.




In Washington Irvings „Rip van Winkle“, hier dargestellt von Andrew Wyeth,
wird die Zeitreise
zwar als langer Zauberschlaf dargestellt.



Barbarossa im Kyffhäuser,



Merlin im Weissdornhag,




oder der dänische Holger Danske (Ogier le danois) lassen ebenso wie Dornröschen grüssen.



Aehnlich auch Mark Twains Hank Morgan, der sich, nachdem ein Schlag auf den Kopf ihm das Bewusstsein geraubt hat – am Hofe des König Artus wiederfindet. Dann, am Schluss der Geschichte, von Merlin in Tiefschlaf versetzt, wacht er erst Jahrhunderte später auf, um seine Aufzeichnungen an Twain weiterzugeben.



Wells Zeitreisender reist aber im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte in seiner blinkenden und mit Kalendarium versehenen Maschine der Zeitlinie entlang, was der Film in einfachen aber umso schöneren Bildern darstellt.




1979 entstand Flucht in die Zukunft, nach dem Roman von Karl Alexander, der Elemente aus dem Roman mit der Figur von „Jack the Ripper“ verknüpft. Hier wird H. G. Wells (Malcolm McDowell) selbst als Erfinder der Zeitmaschine dargestellt, der „Jack the Ripper, der mit der Zeitmaschine ins 20. Jahrhundert geflohen ist, verfolgt.




Ein gelungener, sehenswerter Film, voll guter Einfälle, mit phantastischen Wendungen, überzeugenden Schauspielern liebevoll in Szene gesetzt.



In Teil 1 der Filmtriologie „ Zurück in die Zukunft“ ist es der „flux capacitor“, im De Lorean, DMC 12. der die Zeitreise ermöglicht. Auch ein mit viel Liebe und Sorgfalt gemachter, witziger Film.


„ I’ll be back“. Nicht zu vergessen. Die Kampfmaschine aus der Zukunft. Der gefürchtete Zeitreisende Arnold Schwarzenegger alias der Terminator. in die Vergangenheit geschickt, um eine Person zu eliminieren , die in seiner Zeit eine wichtige Rolle spielt.




...Jack Finneys "Das andere Ufer der Zeit" ein Zeitreiseroman besonderer Art.



Oder meine heissgeliebte
"Reise in die Urzeit".