Was in unserem Comic im Gespräch zwischen Mr. Scott und Mr. MacIntosh nur angedeutet wird...
"Seit den 1890er-Jahren waren chinesische Arbeitskräfte dann auch bei europäischen Unternehmen beschäftigt. Englische Reedereien, wie die Blue Funnel Line aus Liverpool, deutsche, wie die Hapag aus Hamburg und der Norddeutsche Lloyd aus Bremen sowie später niederländische, wie die Java-China-Lijn heuerten Chinesen neben Indern und Afrikanern als Heizer und Trimmer (Kohlenzieher) auf ihren Dampfschiffen an. Für die körperlich sehr anstrengende Arbeit erhielten chinesische Seeleute deutlich niedrigeren Lohn als ihre europäischen Kollegen. Die Reedereien senkten damit ihre Betriebskosten und verbrämten dies als humanistische Tat, da „Farbige“ im Vergleich zu Europäern biologistisch als „hitzebeständiger“ galten. Durch ihre Beschäftigung in der Handelsschifffahrt gelangten chinesische Seeleute seit dem späten 19. Jahrhundert in die großen westeuropäischen Hafenstädte."
"Im Londoner East End, in Limehouse unweit der East India Docks, erhielten bereits in den 1880er-Jahren einige Straßen eine chinesische Prägung, und alsbald war vom „Chinese quarter“ die Rede. Ehemalige chinesische Seemänner eröffneten hier Lokale, Unterkünfte und Geschäfte. Sie lebten vor allem von den kurzfristig in der Stadt verweilenden chinesischen Seeleuten. Chinesische Wäscher profitierten von ihrem guten Ruf und eröffneten auch an Land eigene Wäschereien."
"Wegen des maritimen Charakters der chinesischen Migration in London gab es im Alltag eine beträchtliche Fluktuation. Nach Ankunft im Hafen gingen chinesische Seeleute sofort zur „Straße der Chinesen“ in Limehouse, um Landsleute zu treffen und kantonesische Speisen zu essen. Eine wichtige Freizeitbeschäftigung für chinesische Seeleute waren Spiele wie Mahjong und Fan Tan;"
"Ein Teil von ihnen rauchte auch Opium, das im 19. Jahrhundert in England in Form von Laudanum weit verbreitet war."
"Auch in anderen britischen Hafenstädten wie Liverpool und Cardiff entstanden um die Jahrhundertwende kleine chinesische Kolonien.Die Zahl der Einwanderer blieb recht gering - in London wurden 1911 beispielsweise lediglich 247 chinesische Staatsangehörige statistisch erfasst, deren Zahl dann in den 1920er- und 1930er-Jahren trotz regelmäßiger Ausweisungen anstieg." Der vollständige Artikel von Lars Amenda "Metropole, Migration, Imagination Chinesenviertel und chinesische Gastronomie in Westeuropa 1900-1970" ist zu finden unter:
zeithistorische-forschungen.de
"Seit den 1890er-Jahren waren chinesische Arbeitskräfte dann auch bei europäischen Unternehmen beschäftigt. Englische Reedereien, wie die Blue Funnel Line aus Liverpool, deutsche, wie die Hapag aus Hamburg und der Norddeutsche Lloyd aus Bremen sowie später niederländische, wie die Java-China-Lijn heuerten Chinesen neben Indern und Afrikanern als Heizer und Trimmer (Kohlenzieher) auf ihren Dampfschiffen an. Für die körperlich sehr anstrengende Arbeit erhielten chinesische Seeleute deutlich niedrigeren Lohn als ihre europäischen Kollegen. Die Reedereien senkten damit ihre Betriebskosten und verbrämten dies als humanistische Tat, da „Farbige“ im Vergleich zu Europäern biologistisch als „hitzebeständiger“ galten. Durch ihre Beschäftigung in der Handelsschifffahrt gelangten chinesische Seeleute seit dem späten 19. Jahrhundert in die großen westeuropäischen Hafenstädte."
"Im Londoner East End, in Limehouse unweit der East India Docks, erhielten bereits in den 1880er-Jahren einige Straßen eine chinesische Prägung, und alsbald war vom „Chinese quarter“ die Rede. Ehemalige chinesische Seemänner eröffneten hier Lokale, Unterkünfte und Geschäfte. Sie lebten vor allem von den kurzfristig in der Stadt verweilenden chinesischen Seeleuten. Chinesische Wäscher profitierten von ihrem guten Ruf und eröffneten auch an Land eigene Wäschereien."
"Wegen des maritimen Charakters der chinesischen Migration in London gab es im Alltag eine beträchtliche Fluktuation. Nach Ankunft im Hafen gingen chinesische Seeleute sofort zur „Straße der Chinesen“ in Limehouse, um Landsleute zu treffen und kantonesische Speisen zu essen. Eine wichtige Freizeitbeschäftigung für chinesische Seeleute waren Spiele wie Mahjong und Fan Tan;"
"Ein Teil von ihnen rauchte auch Opium, das im 19. Jahrhundert in England in Form von Laudanum weit verbreitet war."
"Auch in anderen britischen Hafenstädten wie Liverpool und Cardiff entstanden um die Jahrhundertwende kleine chinesische Kolonien.Die Zahl der Einwanderer blieb recht gering - in London wurden 1911 beispielsweise lediglich 247 chinesische Staatsangehörige statistisch erfasst, deren Zahl dann in den 1920er- und 1930er-Jahren trotz regelmäßiger Ausweisungen anstieg." Der vollständige Artikel von Lars Amenda "Metropole, Migration, Imagination Chinesenviertel und chinesische Gastronomie in Westeuropa 1900-1970" ist zu finden unter:
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