Mittwoch, 24. Oktober 2018

Sergio Leone - Giu la testa



Offiziell ist es Leones letzter
 Western, wenn man von
Nobody” absieht, wo
 er doch noch 
seine Finger im Spiel
 gehabt haben soll.
Leone hatte eigentlich 
bereits mit dem Medium 
Western abgeschlossen und
war in Gedanken wohl schon 
an seinem nächsten Film.
“Once Upon a Time in America” ,
 der allerdings
 noch 13 Jahre auf sich
 warten lassen sollte.



Peter Bogdanovics, den er sich als
 Regisseur für den Film
"Giu la testa" wünschte,
 sagte ab.
Auch Sam Peckinpah wurde
 vergeblich angefragt.
Leone wollte dann einen Grossteil
 der Regiearbeit auf seinen Assistenten
Giancarlo Santi abladen. 
Dagegen protestierten die Darsteller.




Auch sonst lief Vieles nicht 
so ganz nach Wunsch.
Eli Wallach, der Juan Miranda spielen 
sollte, war andersweitig beschäftigt.
Für die Rolle von James Mallory soll
 auch der etwas unglückselige
James Bond Darsteller George Lazenby 
im Gespräch gewesen sein.
Schlussendlich ging die Rolle an
den damals wegen seiner
Rolle als "Derek Flint"
populären James Coburn.




Der Titel „Giu la testa“
 –  („Kopf runter!“ ) wurde
für die amerikanische Version mit 
„Duck, You Sucker“ („Duck dich, Idiot“)
und dann in Anknüpfung an 
„A Fistful of Dollars“  
Leones erstem Western, in
 („A Fistful of Dynamite“) geändert.
Auf deutsch hiess er "Todesmelodie".
 Andere Länder verwendeten andere Titel.



Mexiko, zur Zeit der Revolution: 
Der Bandit Juan Miranda, (Rod Steiger)...



...und der geflüchtete IRA 
Sprengstoffexperte  Sean Mallory,
(James Coburn) ...


... überfallen 
die Bank von Mesa Verde 
 die jedoch,  anstelle von Geld nur 
politische Gefangene beherbergt 
und die Banditen werden so unfreiwillig 
zu Helden der Revolution .
Eine furiose Mischung aus 
tragischer Gaunerkomödie 
und melancholischem Revolutionsepos. 

Der Film wartet mit vielen guten
Einzelsequenzen auf,
überzeugt aber als Ganzes nicht.
Ein guter Film, aber nicht das
 erwartete, neue Meisterwerk.




Vielleicht waren die Erwartungen nach
 “C’era una volta in Ouest” zu hoch,
irgendwie enttäuschte der Film.
Bislang war es Leone mit jedem Film
eine Steigerung  gelungen,
diesmal konnte er gerade noch
 einigermassen das Niveau halten.




Steiger und Coburn machen ihre Sache
 gut, ja exzellent, aber als gegensätzliches Duo
 funktionieren sie nicht ganz überzeugend.
Und zu oft gemahnt  das Katz
 und Maus Spiel der Beiden an Corbucci's 
Jahre vorher entstanden "Il Mercenario".




Der Hintergrund der Geschichte, 
die mexikanische  Revolution,
bewirkte filmische Déja vu Erlebnisse ...



... und verkommt trotz Maozitaten,
mit ihren grandios inszenierten
 Massenhinrichtungen,
 nur zu oft zur blossen Staffage.




Antoine Saint-John mimte General Raz.




Und was Coburns MG 42
das erst im Zweiten Weltkrieg
gebaut wurde,  im Mexiko der
Revolutionsjahre
verloren hatte, sorgte 
da und dort
für Kopfschütteln.

Schlussendlich resultierten vier 
Fassungen, angeblich
 zwischen  2 Stunden und
 37 Minuten und 157 Minuten Länge. 
Ausser in Frankreich wurde
 der Film kein grosser Erfolg.