Montag, 26. Juni 2023

"Ich bin ein Berliner" - 1963

 

 
Anlässlich des 15. Jahrestages der Berliner
Luftbrücke hielt John F. Kennedys am
26. Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg
in West-Berlin eine aufsehenerregende Rede.

Kennedy hatte in seinem ersten Amtsjahr
(1961 (den Bau der Mauer quer durch die Stadt  
noch hingenommen. Nun stellte er
unmissverständlichklar, dass die USA
West-Berlin nicht dem
Sowjet - Kommunismus überlassen würden.



 
In dieser Rede solidarisierte er sich
eindeutig mit Berlin mit den Worten
„Ich bin ein Berliner."
 
 

 
Im 1983 erschienenen Roman "Berlin Game"
spielte der Spionagethriller-Autor
Len Deighton auf die Doppelbedeutung
des Wortes an.

"Ich bin ein Berliner,' I said. It was a joke.
A Berliner is a doughnut.
The day after President Kennedy made
his famous proclamation,
Berlin cartoonists had a field day
with talking doughnuts."


 
Als Berliner werden sowohl die
Einwohner Berlins , wie auch der Berliner
Pfannkuchen bezeichnet.
Seitdem geistern im angelsächsischen Raum
oft für bare Münze genommene
Witzeleien herum, dass Kennedy's Worte
von den Berlinern
als “I am a jelly (-filled) doughnut”
missverstanden worden wären.

Allerdings soll die Bezeichnung „Berliner“ für den
gleichnamigen Pfannkuchen in Berlin selbst
damals gar nicht gebräuchlich gewesen sein.
Dort nennt man ihn
einfach nur „Pfannkuchen“


 
Auch sonst ist nichts Wahres an dieser
gerne kolportierten Geschichte.
Jedem  der die Rede am Fernsehen
mitverfolgt hat, war sofort klar, was
Kennedy damit ausdrücken
wollte, auch wenn er sich
grammatikalisch nicht
ganz korrekt ausgedrückt hat.