1921 persiflierte die Fasnachtsclique Olympia die
Politik des Kunstkredits. Das Sujet entwarf der
Binninger Kunstmaler und Bühnenbildner Paul Rudin.
Die dafür erforderliche Larve sollte auf das Thema
„Kubismus“ anspielen.Da sich kein passendes Modell finden liess,
entschlossen sich die Olymper, ihre Larven selber
herzustellen. Paul Rudin modellierte die Larve
und kaschierte sie mit Papier und Kulissenleinwand.
Nach etlichem Herumpröbeln entstanden so die
ersten selbstkaschierten Larven. Der Larvenhersteller
Emil Metraux sah den Zug und war begeistert.
Schon im Jahr darauf fabrizierte er unter Mithilfe
von Paul Rudin kaschierte Larven.
Fast parallel begannen 1927 Adolf Tschudin
und Alfons Magne mit der eigenen Larvenproduktion.
10 Jahre später war eine Fasnacht ohne eigene
Larvenproduktion unvorstellbar geworden.
Einen besonderen Namen erwarb sich Adolf Tschudin, der
von 1918 bis 1923 seinen ersten Firmensitz
am Binninger Schafmattweg hatte.
Zusammen mit den beiden Binningern Paul Rudin
und Otto Abt, entwickelte er seine Künstlerlarven.
Leider lässt sich kaum mehr Bildmaterial
aus jenen frühen Tagen auftreiben.
Viele Basler Künstler arbeiteten in den folgenden Jahren
beim Larven Tschudin und verdienten sich so ein Zubrot.
Im Ortsmuseum Binningen ist die umfangreiche Sammlung
von Ruth Eidenbenz-Tschudin zu sehen.
ortsmuseum-binningen