Samstag, 14. April 2012

H.G.Wells - Die Insel des Dr. Moreau





Die Verwandlung des Menschen in ein Tier oder
aus einem Tier gehört zu den ältesten
Bildern des mythischen Denkens
und seinen Ursprung wohl im eurasischen Schamanismus.
Archaische Vorstellungen um Totem- und Krafttiere
mögen mithineinspielen und haben, wenn auch in verzerrter
Form, bis heute in den Märchen überlebt.

Auch von Hexen wird vielfach behauptet, dass sie
aus ihren Körpern schlüpfen können
um eine Tiergestalt anzunehmen.

Vor allem im christlichen Kontext
erfuhr die Tierverwandlung
eine radikale Umdeutung und wurde zum
Fluch. Realität und teuflische Illusion
zugleich,
die in den Hexen- und Werwolfprozessen
tödliche Konsequenzen für die Beschuldigten hatten.






H.G.Wells verknüpfte 1896 das Motiv der
Tierverwandlung mit dem des
besessenen Wissenschaftlers à la Frankenstein und
deckte damit ein breites Spektrum ab.





Von der Frage nach Sinn und Zweck
biologischer Experimente,
dem Gegensatz zwischen angeborenen und
erworbenen Verhaltensweisen über
Kritik an Tierversuchen und der Vivisektion bis hin zu
Genexperimenten, lässt sich Vieles aus
der Geschichte heraus und in sie hineinlesen.






Verfilmt wurde die Story mehrfach.






Island of lost Souls (193)
mit Charles Laughton war der erste Versuch.
Und obwohl noch zusätzlich mit
einer Pantherfrau bestückt,...





...und mit Bela Lugosi in einer
Nebenrolle,
zumindest kommerziell ein Misserfolg.
Optisch gilt er aber manchem Filmfan
als "Juwel des Horrorfilms".






Burt Lancaster und Michael York probierten es,
viele Jahre später (1977)
ein weiteres Mal...
Burt Lancaster spielt Gott und werkelt mit
dem genetischen Code
herum, um eine Rasse von Zwitterwesen zu schaffen.






Die Masken wussten nicht zu
überzeugen und das Ganze blieb
irgendwie mässig und flau.






Ebenso wie die Verfilmung mit
Val Kilmer und Marlon Brando.






So richtig geglückt scheint mir keine
Variante.




Auch Alan Moore und Kevin O Neill
lassen einen Dr. Alphonse Moreau in ihrem Comic
“The League of Extraordinary Gentlemen”
auftreten.