Montag, 22. Februar 2016

The Yakuza




Ein unterschätzter
Film, wie ich finde.
Irgendwie fiel der Film damals 
zwischen Stuhl und Bank.
Viele hielten ihn, obwohl
 er in Japan spielte,
 für einen der damals
 gerade in Mode
gekommenen Kung 
Fu Filme und 
so wurde er, wenn überhaupt,
nur von einem gewissen 
Zuschauersegment
 wahrgenommen.




“The Yakuza”
ist ein Thriller von Sydney
 Pollack aus dem Jahr 1974.
mit Robert Mitchum und
 Ken Takakura in
 den Hauptrollen.




Das Drehbuch stammte 
von den Gebrüdern 
Schrader und wurde von Robert Towne
( Chinatown) überarbeitet.
 Robert Aldrich wollte 
den Film mit Lee Marvin
 in der Hauptrolle verfilmen
 und angeblich soll auch
Martin Scorcese Interesse an 
dem Stoff angemeldet haben.
Das Rennen machten
Pollack und Mitchum.




Ueber den kriminellen Geheimbund 
der Yakuza , der "japanischen Mafia"
wusste man damals 
im Westen noch wenig...




...  und der
 Film wirkte nicht zuletzt durch
die mit suggestiver Bildkraft in
 Szene gesetzten, am ganzen
Körper tätowierten Yakuza.
Obwohl das Genre in Japan bereits
eine ganze Reihe von Filmen
hervorgebracht hatte,
war Pollacks Film für
mich der Erste, den
ich zu diesem Thema sah.




Harry Kilmer, (Robert Mitchum) 
ein ehemaliger US -Militärpolizist
im damals besetzten Japan,
fliegt nach über zwanzig Jahren
zurück Tokio, um einem 
alten Freund beizustehen, der in
von den Yakuza bedroht wird.
Kilmer wird mit seiner Vergangenheit
 in Person des Bruders seiner
damaligen Geliebten, dem 
Schwertkämpfer
 Ken Tanaka  (Ken Takakura)
 konfrontiert. 
Er erfährt nach zwanzig 
Jahren, dass der vermeintliche
 Bruder seiner Geliebten
in Wahrheit ihr Ehemann war
 und ist. Ebenso gerät er 
in den Clinch mit den komplizierten
japanischen Ehr- und Loyalitätsbegriffen.
Zusammen mit  Tanaka kämpft er sich 
durch eine undurchsichtige
 und verwirrende Geschichte
um kriminelle Machenschaften.




Vordergründig ein harter und
hervorragend in Szene gesetzter Actionfilm
den man dem Genre des "Neo noir"
zurechnen kann. Dahinter verbirgt sich ein
für westliche Gemüter  nur
schwer nachvollziehbarer Konflikt
um japanische Ehrbegriffe,
Schuld  und Verpflichtung.




Obwohl schon in die Jahre gekommen,
nimmt man dem alten Raubein Mitchum
die Rolle des Rächers ab, der
 sich wie ein Dampfwalze
seinen Weg durch die Unterwelt bahnt.




Ken Takakura war
bereits in andern
Yakuzafilmen zum
 Star geworden
und gibt als japanischer
Schwertmeister einen
ebenbürtigen Partner
für Mitchum ab.
Takakura spielte
 auch Jahre später
 in Ridley Scotts
Yakuzafilm "Black Rain"
wieder mit.
Ridley Scott soll
 sich in manchen
 Teilen auf Pollacks Film
bezogen haben.




Jedenfalls bleibt "The Yakuza"
auch nebst der
hervorragenden
Kampfszenen, immer 
noch ein aussergewöhnlicher
Film,  auch wenn das Thema mittlerweile
den exotischen Neuigkeitswert
verloren hat.