Friedrich Dürrenmatt schrieb eine Reihe von Krimis, die durchaus in der Tradition Fritz Glausers gesehen werden können, „Der Richter und sein Henker“ erschien vom 15. Dezember 1950 bis zum 31. März im « Schweizerischen Beobachter» .
Hans Bärlach, Kriminalkommissär in Bern , erinnert in manchem an Glausers Kommissär Studer. Er ist von „schweigsamer, bedächtiger und hintergründiger Wesensart“. Der todkranke Kommissar treibt sozusagen ein doppelbödiges Spiel, in dem er sich im Hintergrund hält und von dort die Fäden zieht, um seinen alten Rivalen und Verbrecher Gastmann nach gut vier Jahrzehnten überführen zu können, der allerdings erst durch eine Wette mit Bärlach zum Kriminellen wurde.
1957 verfilmte das Fernsehen unter dem Titel „Mord in der Twannbachschlucht“ erstmals das Werk. Der früh dem Fernsehen verbundene Regisseur Franz Peter Wirth
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Peter_Wirth
drehte nach der Vorlage des viel auf deutschen Bühnen aufgeführten Dramatikers Friedrich Dürrenmatt das erste Fernsehspiel, das auf Filmmaterial aufgezeichnet wurde, mit etlichen Außenaufnahmen: ein kleiner, eindringlicher und pointierter "film noir" von filmhistorischer Bedeutsamkeit.
1975 verfilmte Maximilian Schell den Roman mit internationaler Besetzung und Jon Voight und Martin Ritt in den Hauptrollen, und es wurde so ziemlich alles ausgetauscht, was auszutauschen möglich war.
Die Handlung wurde im Film die siebziger Jahre verlegt, wodurch meines Erachtens das Zeittypische und das Charakteristische der schweizerischen Nachkriegszeit des Romans verloren ging.
Der Roman spielt in dem Dorf Lamboing oberhalb der Twannbachschlucht. Dürrenmatt hatte längere Zeit in der Gegend oberhalb des Bielersees gelebt. Auch hier wurde irgendeine beliebige Gegend für den Film gewählt, sodass eben ein beliebiger Krimi entstand, indem zwei Amerikaner Schweizer Polizisten spielen, was wenig glaubwürdig wirkte. Dürrenmatt schrieb zwar am Drehbuch mit und ist in einer Nebenrolle als Schriftsteller zu sehen , aber ich fand den Film enttäuschend.
Dieses Album erschien zwar bereits 1988, liegt aber mittlerweile in der fünften Auflage vor und ist insofern etwas besonderes, da es von einigen Berner Gymnasiasten im Zeichenunterricht geschaffen wurde. Der Hauptgrund dafür war, dass das Buch hauptsächlich in Bern und Umgebung spielt. Es wurde aber auch angestrebt die Zeitumstände des 1948 entstandenen und spielenden Buches zu berücksichtigen. Die Zeichnungen im Stile von Jaques Tardi (dem im Impressum gedankt wird) sind zwar stellenweise "amateurhaft", insgesamt überzeugt der Band aber durch die Stimmigkeit, die nicht nur an der Krimihandlung interessiert ist, sondern auch einige Spitzen Dürrenmatts auf die Schweizer Politik jener Zeit übernimmt. So wird erzählt, dass Berlach einige Zeit bei der Frankfurter Kripo tätig war, er dort nach 1933 allerdings verschwinden musste, da er einem hohen Nazi-Beamten geohrfeigt hatte. Fazit der Geschichte: "In Bern beurteilte man die Ohrfeige als einzige für einen Schweizer mögliche Haltung. Dies aber erst ab 1945."
Das Bärlach Porträt setzt Dürrenmatt in dem Roman „Der Verdacht“ fort, der um den Jahreswechsel 1948/49.spielt und 1952 ebenfalls in der Wochenzeitschrift «Der Schweizerische Beobachter» erschien. Kommissar Bärlach, am Ende seiner Polizeikarriere angekommen und an Krebs leidend, erholt sich im Krankenhaus von einer Operation. Dort wird er Zeuge, wie sein Freund und Arzt Samuel Hungertobel beim Anblick eines Fotos im Magazin Life erbleicht. Der Abgebildete soll der deutsche Arzt Nehle sein, der in Konzentrationslagern grausame Operationen an Häftlingen vorgenommen und sich 1945 umgebracht hat. Hungertobel erkennt eine große Ähnlichkeit mit seinem Studienkollegen Emmenberger, der während des Krieges in Chile war. In Bärlach keimt der Verdacht auf, dass Nehle und Emmenberger die Rollen getauscht haben könnten.
Hans Bärlach, Kriminalkommissär in Bern , erinnert in manchem an Glausers Kommissär Studer. Er ist von „schweigsamer, bedächtiger und hintergründiger Wesensart“. Der todkranke Kommissar treibt sozusagen ein doppelbödiges Spiel, in dem er sich im Hintergrund hält und von dort die Fäden zieht, um seinen alten Rivalen und Verbrecher Gastmann nach gut vier Jahrzehnten überführen zu können, der allerdings erst durch eine Wette mit Bärlach zum Kriminellen wurde.
1957 verfilmte das Fernsehen unter dem Titel „Mord in der Twannbachschlucht“ erstmals das Werk. Der früh dem Fernsehen verbundene Regisseur Franz Peter Wirth
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Peter_Wirth
drehte nach der Vorlage des viel auf deutschen Bühnen aufgeführten Dramatikers Friedrich Dürrenmatt das erste Fernsehspiel, das auf Filmmaterial aufgezeichnet wurde, mit etlichen Außenaufnahmen: ein kleiner, eindringlicher und pointierter "film noir" von filmhistorischer Bedeutsamkeit.
1975 verfilmte Maximilian Schell den Roman mit internationaler Besetzung und Jon Voight und Martin Ritt in den Hauptrollen, und es wurde so ziemlich alles ausgetauscht, was auszutauschen möglich war.
Die Handlung wurde im Film die siebziger Jahre verlegt, wodurch meines Erachtens das Zeittypische und das Charakteristische der schweizerischen Nachkriegszeit des Romans verloren ging.
Der Roman spielt in dem Dorf Lamboing oberhalb der Twannbachschlucht. Dürrenmatt hatte längere Zeit in der Gegend oberhalb des Bielersees gelebt. Auch hier wurde irgendeine beliebige Gegend für den Film gewählt, sodass eben ein beliebiger Krimi entstand, indem zwei Amerikaner Schweizer Polizisten spielen, was wenig glaubwürdig wirkte. Dürrenmatt schrieb zwar am Drehbuch mit und ist in einer Nebenrolle als Schriftsteller zu sehen , aber ich fand den Film enttäuschend.
Dieses Album erschien zwar bereits 1988, liegt aber mittlerweile in der fünften Auflage vor und ist insofern etwas besonderes, da es von einigen Berner Gymnasiasten im Zeichenunterricht geschaffen wurde. Der Hauptgrund dafür war, dass das Buch hauptsächlich in Bern und Umgebung spielt. Es wurde aber auch angestrebt die Zeitumstände des 1948 entstandenen und spielenden Buches zu berücksichtigen. Die Zeichnungen im Stile von Jaques Tardi (dem im Impressum gedankt wird) sind zwar stellenweise "amateurhaft", insgesamt überzeugt der Band aber durch die Stimmigkeit, die nicht nur an der Krimihandlung interessiert ist, sondern auch einige Spitzen Dürrenmatts auf die Schweizer Politik jener Zeit übernimmt. So wird erzählt, dass Berlach einige Zeit bei der Frankfurter Kripo tätig war, er dort nach 1933 allerdings verschwinden musste, da er einem hohen Nazi-Beamten geohrfeigt hatte. Fazit der Geschichte: "In Bern beurteilte man die Ohrfeige als einzige für einen Schweizer mögliche Haltung. Dies aber erst ab 1945."
Das Bärlach Porträt setzt Dürrenmatt in dem Roman „Der Verdacht“ fort, der um den Jahreswechsel 1948/49.spielt und 1952 ebenfalls in der Wochenzeitschrift «Der Schweizerische Beobachter» erschien. Kommissar Bärlach, am Ende seiner Polizeikarriere angekommen und an Krebs leidend, erholt sich im Krankenhaus von einer Operation. Dort wird er Zeuge, wie sein Freund und Arzt Samuel Hungertobel beim Anblick eines Fotos im Magazin Life erbleicht. Der Abgebildete soll der deutsche Arzt Nehle sein, der in Konzentrationslagern grausame Operationen an Häftlingen vorgenommen und sich 1945 umgebracht hat. Hungertobel erkennt eine große Ähnlichkeit mit seinem Studienkollegen Emmenberger, der während des Krieges in Chile war. In Bärlach keimt der Verdacht auf, dass Nehle und Emmenberger die Rollen getauscht haben könnten.