Der „Rifleman“ war so etwas wie
die letzte „richtige“ Westernserie
im deutschen Fernsehen, was
wohl ganz einfach daran
lag, dass die deutsche Ausstrahlung
der Serie mehr als ein Jahrzehnt
später, von 1969 -1972 erfolgte , wahrend die
Originale aus den Jahren 1958 –1963 stammten.
Westlich von Santa Fé (The Rifleman)
war eine von Sam Peckinpah
erdachte Westernserie, die es auf fast 170 Folgen
brachte und jede Menge namhafter
Schauspieler hatten darin
einen Gastauftritt.
Da ritt noch einmal die ganze erste
Garde der TV-Westerndarsteller durch
die Strassen von North Forks, als hätte
ihnen die Zeit nichts anhaben können,
während dem sie in Wirklichkeit
ihre Brötchen längst im
italienischen Spaghettiwestern oder sonst wo verdienten.
Die beeindruckende Liste der Guest Stars
findet sich auf
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Rifleman
Die halbstündige Folgen waren
gradlinig, dicht und spannend,
auch wenn Chuck Connors allzu gut
gemeinten Erziehungsbemühungen
manchmal etwas markig gerieten.
Man merkte den Folgen an, dass eine
ganze Reihe z.T. erst später
berühmt gewordener Regisseure
sich ihre ersten Sporen in
dieser Serie verdient hatten.
Rifleman Lucas McCain hiess in der
deutschen Fassung "John MacLean",
sein Sohn hiess nicht
Mark, sondern "Fred" .
Warum weiss kein Mensch.
Da ich das damals aber nicht wusste,
störte es mich auch nicht weiter.
Die Eröffnungssequenz
ist eine der besten
Chuck Connors schreitet die
Main Street entlang und jagt beim
Gehen Schuss um Schuss aus dem
Lauf seiner speziell präparierten
Winchester, wirbelt sie dann am speziell
gezogenen Repetierbügel herum und
schaut herausfordernd in die Kamera, als
wolle er es mit der ganzen
Zuschauergemeinde aufnehmen.
Darüber, dass die Winchester
ein modifiziertes
Modell 1892 war, offenbar durch
einen Zeittunnel ins New Mexiko der
achtzehnachtziger Jahre gelangt,
konnte man getrost
hinwegsehen.
Ebenso, wie noch
immer über die wundersame
Magazinkapazität gerätselt
und gestritten wird.
Aber war das nicht auch schon bei
Old Shatterhands Henrystutzen der Fall?
Die Serie gehörte anscheinend zu den
wenigen amerikanischen Fernsehserien,
die auch in der Sowjetunion gezeigt wurden und
einer ihrer grössten Fans soll
Leonid Breschnev gewesen sein.
Bei einem Amerikaaufenthalt soll er
darauf bestanden haben, Connors kennen
zu lernen. Das war der Beginn
einer wunderbaren Freundschaft und
Connors machte mehrere Besuche
in Russland und so leistete Connors
auf seine Weise einen Beitrag zum
"Tauwetter" zwischen Ost und West.
Chuck Connors (eigentlich Kevin Joseph Aloysius Connors;
10. April 1921 - 10. November 1992 war ein Hüne von Gestalt,
ehemaliger Basketball und Baseballspieler, der Anfangs der Fünfziger
ins Filmgeschäft einstieg und sich vor allem mit Westernrollen
etablierte.
Johnny Crawford,
der Chuck Connors'
Sohn spielte, war der Bruder von
Bobby Crawford Jr., der in
"Laramie"
"Am Fuß der Blauen Berge"
Andy Sherman, Slims jüngeren
Bruder darstellte und spielt heute
Musik im Stil des
frühen 20. Jahrhunderts.
Marshal Micah Torrance
wurde von Paul Fix
13. Januar 1901 - 14. Oktober 1983
gespielt, der hier
wohl seine bekannteste
Rolle fand.
Fix gehört auch zu jenen Schauspielern die über Jahrzehnte
hinweg in vielen Serien, aber auch grossen Filmen
beeindruckende Gastauftritte hatten. Er war ein langjähriger
Freund John Waynes, mit dem er in etlichen Filmen auftrat