Mittwoch, 22. Dezember 2010

Don Camillo und Peppone



Auch diese Filme waren lange Jahre Bestandteil des Festtagsprogramms im Fernsehen über die Weihnachtsfeiertage.



In "Don Camillo und Peppone" (1951) von Julien Duvivier, spielt Gino Cervi Peppone, den kommunistischen Bürgermeister eines kleinen Dorfes im Norden Italiens. Fernandel ist als Pfarrer sein streitlustiger und schlitzohriger Gegenspieler.



Der nach Figuren und Geschichten von Giovanni Guareschi entstandene Film schildert witzig und liebevoll die ideologischen Streitereien und Auseinandersetzungen zwischen Kommunismus und Kirche im Italien der Nachkriegszeit. In Gino Cervi und dem Franzosen Fernandel wurden zwei hervorragende Schauspieler gefunden, die das gegensätzliche Paar so erfolgreich darstellten, dass noch etliche Fortsetzungen bis zu Fernandels Tod folgten.




Don Camillos Rückkehr" (1952 ) bringt den gleichen hintersinnigen Witz, auf die Leinwand wie der erste Teil.




Fernandel , 08. Mai 1903 - 26. Februar 1971 , der „Mann mit dem Pferdegesicht“, erlangte in der Rolle des schlitzohrigen Priesters Don Camillo , der immer, wenn er nicht weiter weiss, den gekreuzigten Christus in seiner Kirche konsultiert, Weltruhm.



Und das, obwohl er eigentlich nur zweite Wahl für die Rolle war, die ursprünglich Gino Cervi zugedacht war.




1959 folgt "Die große Schlacht des Don Camillo", Die ersten Filme, die im ländlichen Nachkriegsitalien spielten, waren meiner Ansicht nach die besten und die stimmigsten.




In "Hochwürden Don Camillo" 1961 , ebenso wie der vorherige, von Carmine Gallone inszeniert, ist Don Camillo inzwischen Monsignore, Peppone Senator. Beide bereits viel zu weit von ihren Wurzeln entfernt.




In "Genosse Don Camillo" (1965), dem fünften und letzten Don-Camillo-Film, den Luigi Comencini inszenierte, reisen Don Camillo und Peppone in die Sowjetunion. Wie bei so vielen Fortsetzungen reichten die späteren Filme nicht mehr an die Qualität der Ersten heran. Aus ihrer dörflichen Umweltund aus der ganz spezifischen Zeitsituation herausgerissen, wirken beide Protagonisten nur noch wie Schatten ihrer Selbst. Plumpe Scherze und aufgesetzte Gags treten anstelle von präziser Beobachtung und dem daraus gewonnenen feinen Witz. Allein wegen der beiden Hauptdarsteller Fernandel und Cervi sind die Filme noch sehenswert.



Das Dorf Brescello, das die Kulisse zu den Filmen bildete, ehrt die beiden kontrahenten heute in Bronze gegossen und mit einem Don Camillo Museum, wo auch Don Camillo's Moto Guzzi zu sehen ist.