Montag, 2. Januar 2012

Berchtoldstag



Kein Versehen... auch wenn obiges Bild
ganz eindeutig keinen Heiligen Berchtold zeigt.
Berchtoldstag steht zwar heute auf dem Kalenderblatt,
aber ein Heiliger Berchtold, nach dem der Tag
benannt sein könnte, ist weit und breit nirgends
zu finden.
Im Volksmund nennt man den Tag
Berchtelistag, Bächtelistag, Bärzelistag
oder ähnlich.




Ueber die Herkunft des Namens wird spekuliert.
Oft wird im Volksglauben ein Zusammenhang mit
Berchta oder Perchta,
( Hulda, Berchta, Herke, Frigg, Frau Wode),...





... auch als Frau Holle
bekannt, gesehen, die als Begleiterin Wotans
in den Rauhnächte umgeht.

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Der Wagen der Frau Holle – eine Sage aus Thüringen,
wo Frau Holle im Wagen umherzieht und
den Mann, der ihr das Rad richtet, mit
Hobelspänen belohnt, die sich dann in Gold verwandeln.


Von der Kirche verboten, oder widerwillig geduldet,
überlebten viele heidnische Vorstellungen
im Volksbrauchtum.




Die "Frau Bercht" gilt als Schicksalsfrau und als Seelenbegleiterin.
In ihrem Gefolge befinden sich ungetaufte Kinder.
Perchta hat zweierlei Gestalt, die gute Frau Perchta,
die gleichzusetzen war mit Frau Holle, und der böse (schiache) Percht.
Die Perchten, die zwischen Weihnachten und
dem Dreikönigstag im Alpenraum ihr maskiertes Unwesen treiben,
stehen in diesem Zusammenhang.




filzmooser-perchten





In der Schweiz hat sich ein solcher Maskenzug nur
noch im argauischen Hallwil erhalten.



Albert Anker


Im Schweizerischen Idiotikon (Bd. IV Sp. 1538)
wird eine Verbindung zur burgundischen Königin Berta erwogen.
Allerdings verweisen die Attribute der sagenumwobenen Königin,
wie etwa der Spinnroggen
mit dem sie durch die Lande zog,...


Karl Jauslin

...wiederum
auf Frau Holle hin. Auch dass die Königin Bertha zeitweilig
Gänsefüsse gehabt haben soll, zeigt, dass mythisch- märchenhafte
Symbolik auf sie übertragen wurde.

Vielleicht ist„Bercht“ auch eine althochdeutsche
Übersetzung vom griechischen
„Epiphanias“, was mit
dem Begriff „Glanz“ in Verbindung steht.
Der Berchtoldstag
vermischt sich da und dort
mit der Epiphanie (6. Januar).





Befana (italienisch: von Epifania) ist im italienischen Volksglauben
eine Hexe , die in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf
der Suche nach dem Jesuskind auf ihremBesen
von Haus zu Haus fliegt, Geschenke bringt, und straft.
Der Name stammt ab vom Fest Epiphanias, an dem
die Heiligen Drei Könige
das Christkind besuchten.