Freitag, 6. Januar 2012

Dreikönigstag





Das zweite Kapitel des Matthäusevangeliums
berichtet über die Verehrung
des neugeborenen Jesuskindes durch Magier aus
dem Osten bzw. drei Weise aus dem Morgenland.




Schon bald bildeten sich umfangreiche Legenden
um diese “Magoi” wodurch sie zu Königen gemacht,
ihre Zahl auf drei und ihre Namen auf Kaspar, Baltasar und
Melchior festgelegt wurden.





Die Saturnalien, ein einwöchiges
ausschweifendes Fest der Römer zu
Ehren des Gottes Saturnus, begann um den 6. Januar.
Dabei wurde um eine zeitlich befristete
Königswürde gewürfelt, die angeblich für diesen einen Tag galt.
In verschiedenen Ländern Europas wird von Alters her ,
an diesem Tag ein Brot gebacken, in dem eine Bohne,
eine Erbse, Mandel oder Münze versteckt ist.
Ein Glücksbringer für den Finder , der ihn für einen
Tag zum Bohnenkönig machte.




Die Kirche verknüpfte diese Bräuche mit den
drei Weisen aus dem Morgenland ,
woraus sich der Dreikönigskuchen entwickelte.
Ein Hefegebäck, bei dem mehrere Teigstücke
ringförmig um ein zentrales Stück angeordnet sind.
In einem der Teile ist eine kleine Königsfigur versteckt.






Weit verbreitet ist seit dem 14. Jahrhundert der Brauch
der Sternsinger, die von Haus zu Haus
ziehen,um eine Gabe bitten und das Haus mit einer Inschrift segnen.
Diese umfast die jeweilige Jahreszahl und die Initialen C + M + B , was oft
fälschlicherweise als die Initialen der 3 Könige angesehen wird.




Im christlichen Brauchtum stehen die Buchstaben
für” Christus Mansionem Benedicat”
"Christus segne das Haus".
C-M-B hat aber noch ältere Wurzeln: Catharina ,
Margareta und Barbara, die „drei heiligen Frauen“
unter den vierzehn Nothelfern
lassen sich auf die drei „Bethen“ Ambeth, Wilbeth und Borbeth,
vorchristliche, (keltische) Gottheiten zurückführen.






Die Spuren dieser Schicksalsfrauen (Bethen, Nornen, Parzen, Perchten
oder einfach Weberinnen des Glücks) verlieren sich in
der keltische Zeit des Matronenkultes.
Jedoch haben sie im Volksbrauchtum, den
Zaubermärchen und den Mythensagen in vielfacher Variation überlebt.
Die drei Frauen schützten
und segneten früher an Weihnachten/Neujahr mit ihrem
magischen Zeichen C+M+B Haus und Hof.




In Italien fliegt in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar die Befana
auf einem Besen von Haus zu Haus,
bringt Geschenke und bestraft böse Kinder.
Dem italienischen Volksglauben nach, verpasste sie den
Stern von Bethlehem und sucht so jetzt
noch Jahr für Jahr nach dem Christkind.
Der Name leitet sich vom Fest Epiphanias ab,
dem Fest der Erscheinung der
Heiligen Drei Könige .
Früher war in Italien erst am 6. Januar Bescherung
und die Geschenke wurden durch die Befana verteilt.
Inzwischen haben sich die Italiener der EU Norm angepasst.
Allerdings in dem Sinne, dass die Kinder nun vom Nikolaus,
vom Weihnachtskind und von Befana beschenkt werden.

Sie stellt wohl eine Parallelgestalt zur alpenländischen Percht dar,
auch wenn ihre Hintergründe möglicherweise
eher bei der “Hexengöttin” Diana zu suchen sind,
die wohl auf die griechische Artemis zurückgeht.