Donnerstag, 12. Januar 2012

James Bond - Thunderball




Die Eingangssequenz war wohl das Beste am ganzen Film,
da sie zumindest Unvorhersehbares bot.
Nun, Thunderball hat mir nie so recht gefallen .
Obwohl er eigentlich alle Ingredienzien hatte,
die einen guten Bond ausmachen.

S.P.E.C.T.R.E. erpresst die Welt mit einem
entführten NATO-Flugzeug mit
zwei Atombomben an Bord.

100 Millionen Pfund in Form lupenreiner
Diamanten Lösegeld
innert sieben Tagen oder eine Grossstadt mit
Millionen von Menschen
wird vernichtet.
Das Flugzeug liegt gut getarnt am Meeresboden vor
den Bahamas.

So weit, so gut. Eigentlich alles drin, was zu einem guten
Bond gehört, und trotzdem wollte mich der Film nicht so recht zu
überzeugen.
Die Szene in der Gesundheitsfarm Shrublands wo Bond
wegen seines unsoliden Lebenswandels
(sechzig Zigaretten einer besonders nikotinhaltigen Balkanmischung,
eine halbe Flasche sechzig-siebziggradigen Alkohols täglich)
zur Kur muss, wird im Film weitgehend verschenkt.
Im Roman eine der witzigsten Episoden im Leben von
Agent 007,...



M auf dem Gesundheitstrip:
"...wieviel Vollkornbrot essen Sie? Wieviel Joghurt,
rohes Gemüse, Nüsse, Frischobst?"
wird nicht einmal andeutungsweise ausgekostet.

Auch der Bösewicht Graf Lippe, (Guy Doleman)
ein Mitglied des Geheimbunds Roter Blitz, wie Bond
anhand einer Tätowierung feststellt, ist im Film eine Fehlbesetzung.
Ein älterer Bonvivant und bei weitem kein ebenbürtiger
Gegner für Bond.




Das Streckbett auf das Bond gefesselt wird
und auch der Dampfkasten...




... "sith bath" genannt, in den er dann zur Rache
den Grafen Lippe einsperrt,
wirken im Roman auch erheblich bedrohlicher.




Die Bond Girls waren zwar nett anzuschauen, aber
sie gewannen kein Profil und keines wusste so richtig zu
überzeugen.




Sogar die hochgeschätzte Martine Beswick
als Bonds Assistentin Paula Caplan wirkte
merkwürdig fade und etwas unbedarft.





Adolfo Celi als Emilio Largo hatte nach Gert Fröbes Darstellung
von Goldfinger, trotz Augenbinde einen schweren Stand,
einen überzeugenden Erzschurken darzustellen.
Er schlug sich aber wacker.


Insgesamt wirkte der Film routiniert, aber lieblos im Detail.
Die Charaktere zumeist flach.
Die Unterwasserszenen waren zwar spektakulär. aber wohl auch zu lang.
Vielleicht war auch schon zu spüren, dass Mr.Connery
der Rolle langsam überdrüssig wurde.


Nun, vielleicht aber hatte ich ganz einfach auf Grund von
Robert McGinnis Poster Art zu viel erwartet.

robert-mcginnis

Die Kinokassen reagierten jedenfalls anders auf den Film.
"Feuerball" gilt als erfolgreichster Bondfilm aller Zeiten,
hatte die höchsten Einspielergebnisse und
erhielt 1966 den Oscar für die besten visuellen Effekte.

1983 gabs das Remake Never Say Never Again
und wiederum wars nicht das Gelbe vom Ei..