Donnerstag, 22. März 2012

Gunfights und Westernmythen



Der "Wilde Westen, wie er wirklich war"?
Mythologisierung und Trivialisierung gehen Hand in Hand,...




...wobei die Grenzen zwischen historischen Fakten,
Legendenbildung und frei erfundenen
Geschichten oft verschwimmen.





Sieht man sich zeitgenössische Darstellungen an, so werden
etwa die “Gunfights” meist deutlich weniger heroisch dargestellt,
als “modernere” Illustrationen,
Film und Fernsehen, es einem weismachen wollen.






Allerdings, jene Illustratoren waren ja meist auch keine “Augenzeugen”
sondern werkelten irgendwo in einem Redaktionsstübchen im
Osten der Vereinigten Staaten vor sich hin und liessen
ihrer blühenden Phantasie freien Lauf.
Ab dem späten 19. Jahrhundert wurde die Pionierzeit
verklärt, heroisiert und romantisiert.
Vorreiter waren dabei die Dime-Novels
über „Buffalo Bill“ von Ned Buntline in den 1870er Jahren
deren Mythos von Mr. Cody in seinen Circus
unternehmungen munter ausgebaut und weltweit
vermarktet wurde.



buffalo-bill-yellow-hand




Charles M. Russell (1864−1926) und Frederic Remington
(1861–1909) waren zwei (noch) zeitgenössische
Künstler, die im wörtlichen Sinn bis heute vorherrschende
„bildliche“ Vorstellung des Wilden Westens prägten.





N.C. Wyeth soll zwar in seiner Jugend auf
Rat seines Mentors Howard Pyle den
Westen bereist haben...





...und Harold von Schmidt arbeitete als junger Mann als "Cowpuncher"





Aber das war in beiden Fällen bereits schon Anfangs
des zwanzigsten Jahrhunderts, als Legende und Wirklichkeit
bereits untrennbar ineinder verschmolzen waren und sich gegenseitig
beeinflussten.





Charles Schreyvogel, dessen Bilder die Vorstellung vom Westen
enorm stark mitprägten, malte meist in seinem
Atelier in Hoboken,New Jersey

charles-schreyvogel