Montag, 19. März 2012

Richard Corben





Anfang der siebziger Jahre importierte eine
Basler Buchhandlung einige Kisten mit
amerikanischen “Underground Comix”.





Nebst Heften von Robert Crumb oder
Gilbert Shelton stach mir
vor allem ein Zeichner ins Auge, dessen
Name mir bislang absolut unbekannt
war.






Richard Corben. geb.am 1.11.1940





Nicht nur, dass er einen völlig eigenwilligen und
einzigartigen Stil hatte, auch
die Geschichten waren für die damalig Zeit
absolut neuartig. Bereits 1971 wurde er mit dem SHAZAM AWARD
als herausragendes neues Talent ausgezeichnet, wovon,
wie von so vielem, ich aber damals nichts wusste.





Seine Comics waren eine Mischung aus Weird Fantasy
und Science Fiction, die ich bis anhin so nie gesehen hatte.
Auch wenn die Zeichnungen nicht immer ganz
professionell ausgereift waren so bestachen sie
durch eine urwüchsige Kraft,...





...und erzeugten
eine dichte Stimmung, die einem förmlich
in ihren ureigenen Kosmos hineinzogen.
Vor allem durchbrachen diese Comics die Grenzen
der Kinderliteratur, und
richteten sich die Geschichten eindeutig an
in halbwegs erwachsenes Publikum.
Damals wohl nicht nur für mich
eine absolute Neuigkeit.





Vor allem die Geschichte um "Rowlf"
eine Werwolfvariante war ein kleines Meisterwerk.




Nicht zuletzt gaben mir diese Underground
Hefte die Idee, selber so etwas ähnliches zu wagen.


shayawaya

Damals war ich noch unbelastet von jeglichem
Wissen um die Schwierigkeiten von Druck, Verlag, Versand und
Vertriebswegen.

Aber zurück zu Richard Corben.




Bald daruf waren seine Arbeiten in "Eerie" ...





...und "Creepy"zu bewundern, und während die
Hefte sonst in schwarzweiss
gedruckt waren, waren Corbens Comics
meist vierfarbig .




Von nun an ging es rasant weiter.
Einige Sachen erschienen
auch auf deutsch,...




... etwa bei U-Comix Verlag in Nürnberg
oder den deutschen Ablegern von Warren " Vampirella"
bzw. "Vampir Comics" im Pabel Verlag.
Den grossen
Durchbruch in Europa brachten aber
seine Veröffentluchungn in "Métal Hurlant"
dem sagenumwobenen französischen
Comic Magazin.





"Métal Hurlant"1974 von den französischen Zeichnern
Jean Giraud, Pierre Dionnet, Philippe Druillet
und Bernard Farkas in Frankreich gegründet,
erschien erstmals im Januar 1975 und entwickelte
sich weltweit zu der Sensation auf
dem Markt graphischer Erzählung.





1976 schuf Corben die vielleicht erste
Graphic Novel "Bloodstar"
und es jagte eine Veröffentlichung die Andere...





... in allen möglichen Sprachen und in aller Herren Länder.





Einiges davon missfiel den Sittenwächtern ...




...und
wurde indiziert.





Daneben schuf er auch Plattencover, so etwa für "Meat Loaf."





In den letzten Jahren arbeitete Corben für
verschiedenste Verlage und an
Einzelheften und Miniserien für Marvel und DC...





...und auch seine älteren Sachen werden immer wieder neu
aufgelegt.
Eine Checklist über sein immenses Werk
findet sich auf seiner Website:

corbenstudios.com