1913 fiel C. G. Jung im wahrsten
Sinne des Wortes “in ein Loch”.
Vorausgegangen war die Trennung
von Sigmund Freud,
dessen Lehre Jung zu eng geworden war
und die gescheiterte
Beziehung zu Sabina Spielrein,...
...die in jüngerer Zeit auch mehrfach filmisch
dargestellt worden ist.
Ich hieß Sabina Spielrein. BRD 2002,
Regie: Elisabeth Márton. Dokumentarfilm
Prendimi l'anima. Italien/Frankreich/Großbritannien 2003,
Regie: Roberto Faenza.
Mit Emilia Fox als Sabina Spielrein und Iain Glen als C. G. Jung.
“Eine dunkle Begierde.” Kanada/Grossbritannien/BRD 2011,
Regie: David Cronenberg.
Mit Keira Knightley als Sabina Spielrein,
Michael Fassbender als Carl Gustav Jung
und Viggo Mortensen als Sigmund Freud.
“Ich sass an meinem Schreibtisch und überdachte
noch einmal meine Befürchtungen...”
beschreibt Jung in seinen Erinnerungen ( S.182)
diesen 12.Dezember 1913.
“...dann liess ich mich fallen. Da war es mir, als ob
der Boden im wörtlichen Sinne unter mir nachgäbe,
und als ob ich in eine dunkle Tiefe sauste.”
Damit begann das, was Jung später als
seine “Nachtmeerfahrt” bezeichnete,...
...eine Reise in die Finsternis des Unbewussten.
“Ich kam mir vor wie ein Patient in Analyse”,
erzählte er sehr viel später.
Es waren Visionen, die sich um Tod und Wiedergeburt
drehten und Jung aufs Tiefste bestürzten.
Am 18. Dezember ermordet Jung in einer
Traumvision “Siegfried” der
auf einem Wagen aus Totengebein den
Hügel herabgesprengt kommt.
Inwieweit da Sabina Spielreins erster Theorieansatz,
der “Siegfried-Komplex” mithineinspielt,
entzieht sich meiner Kenntnis.
Mehr als ein seltsamer “Zufall” scheint mir
allerdings die Tatsache zu
sein, dass Sabina Spielrein am 17. Dezember einer Tochter
Irma Renata ( die Wiedergeborene) das Leben schenkte.
Ein Fall von Synchronizität? wie Jung später
zeitlich korrelierende Ereignisse,
die nicht über eine Kausalbeziehung
verknüpft sind, später nannte
Auf Schritt und Tritt begegnete Jung dem
“psychischen Material, das die
Bausteine der Psychose liefert, und das man
darum auch im Irrenhaus findet.
Es ist die Welt der inneren Bilder,
die den Geisteskranken
in fatale Verwirrung
setzt, aber zugleich auch eine Matrix der
mythenbildenden Fantasie, die unserem
Zeitalter entschwunden ist."
Jung füllte ganze Notizbücher mit Traumerlebnissen,
zeichnete seine Visionen, führte Dialoge mit
”imaginären” Geistgestalten und
übertrug schliesslich alles
in ein «Liber Novus» betiteltes,
rot gebundenes Buch.