Samstag, 7. Februar 2015

Erwin C.Dietrich . Part 1



Er gilt als  die schweizerische Ausgabe von
 Russ Meyer und Roger Corman.
Erwin C. Dietrich, Drehbuchautor, Filmproduzent,
Produktionsleiter, Regisseur und Schauspieler
Filmverleiher und Kinobesitzer in Personalunion.





Erwin C. Dietrich, geboren am 4. Oktober 1930.
Der ungekrönte König  des 
europäischen Exploitationfilms.

Er liess Nichts aus, hängte sich an jeden
 Trend dran, oder war oft genug 
 selbst der Trendsetter.


Offiziell wurde er kaum zur Kenntnis
 genommen, denn er kam ganz
eindeutig aus der Schmuddelecke.
Während Schweizer Filmemacher 
sich und das Publikum mit
intellektuellen Kopfgeburten quälten, 
produzierte Erwin C. Dietrich
munter einen Film nach dem andern.





Filme, die offizell niemand 
sich anschaute, über die kunstbeflissene 
Filmer angewidert die 
Nase rümpften und die von der Kritik
 schlicht ignoriert wurden,
die aber seltsamerweise trotzdem 
zu Kassenerfolgen gediehen.





Filme mit schrägen Titelnd
noch schrägerem Inhalt,
die aber die Niederungen der
 1970er Jahre beherrschten.
Filme, die irgendwo zwischen Schund,  
Trash oder neuerdings auch Kult 
anzusiedeln sind.






Er begann mit Heimatfilmen, wie
1955: Das Mädchen vom Pfarrhof
Kaum 27 Jahre alt produzierte er
“Der König der Bernina”gleichnamigen Roman des
Schweizer Schriftstellers Jakob Christoph Heer.




Es folgten Komödien mit Walter Roderer 
1959: Der Mustergatte/ So ein Mustergatte
 1960: Der Herr mit der schwarzen Melone





1961: Die Hazy Osterwald Story

 Abenteuerkrimis
wie 1964: Ein Sarg aus Hongkong








Edgar Wallace -Aehnliches wie
1963: Die Nylonschlinge
 1966: Der Würger vom Tower
Beide mit Adi Berber.

Die Filme machten Kasse,
aber Verleihfirmen machten Pleite,
Dietrich wurde übers Ohr gehauen,
 der ganz grosse Erfolg blieb aus.




Seine grosse Stunde schlug, als er sich
dem Genre des " Milieu- oder Sittenfilms" zuwandte
und sich dann in die Gefilde
des Sexfilms vorwagte.
Zu einer Zeit, als Oswald Kolle's
Aufklärungsfilme noch Skandale
verursachten,
erzielte Dietrich mit dem Film ...




"Die Nichten der Frau Oberst"
einen Sensationserfolg, der an deutschen
 Kinokassen sogar James Bond
 “You Only Live Twice” übertraf.




Erwähnt sei weiter der Film "Unruhige Töchter"
wo die Schweizer Film- und Cabaretlegende Rudi Walter
einen lüsternen Filmregisseur spielt,...




... wo Bella Neri, die spätere, langjährige
Moderatorin des Coop-Mittwochstudios
in die sapphische Liebe eingeweiht wurde ...




und die Basler Band "The Countdowns"
einen Filmauftritt hatte.
Was auch absolut der einzige Grund war,
weshalb ich ins Kino ging.
Ehrlich!!!




Es folgte bald
"Ich, ein Groupie"
eine Kuriosität
die Ingrid Steeger zum (Busen) Star machte.
Ein Schweizer "Bikermovie",
wobei immerhin die "Hells Angels"
echt waren.
Man erkennt  "Frozen Angel" Tino
auf dem Filmplakat.




"Sex und noch nicht 16"





Der von der skandalumwitterten Sängerin
Helene Vita dargebotene Titelsong
wurde im Filmplakat  durch  drei Pünktchen
ersetzt.



 Von da an ging es Schlag auf Schlag
und die Titel waren Programm
1971: Blutjunge Verführerinnen
1971: Die Stewardessen
1972: Blutjunge Masseusen
1973: Die Betthostessen
1973: Mädchen, die nach Liebe schreien
etc. etc. hiessen die  teilweise
mehrteiligen Werke.



Und endgültig kein Halten mehr gab es für
Dietrich, als er sich mit dem
 spanischen Trashregisseur
Jesus Franco zusammentat.