Sonntag, 18. Oktober 2015

Indianer - Bild und Wirklichkeit



Mein persönliches Indianerbild
setzte sich aus
 allerverschiedensten
Einflüssen zusammen...

Angefangen mit Globi, ...




...Tim,...




...über die historischen Romane ...




... Ernie Heartings, die für die damalige Zeit
hervorragend
recherchiert waren...




... über die "Rothaut" Hefte,
die zwar als Schund galten, 
aber besser waren, als ihr Ruf.





Coopers "Lederstrumpf"





Fritz Steubens "Tecumseh"




Olivier La Farge...




Nicht ohne Stolz vemerkte ich,
dass es ein Schweizer,, der
Maler Karl Bodmer war,
dessen realistische, detailgetreue
Skizzen und Zeichnungen  ihn bis
 heute zu einem der bedeutendsten
 Indianermaler des 19. Jahrhunderts
machen.
Bodmer hatte den Prinzen
 Maximilian zu Wied
 in den Jahren 1832 bis 1834
auf der damals ethnographisch
bedeutendstenUnternehmung
zur Erforschung des Westens
Amerikas begleitet.




Auch andere Schweizer  Maler wie
 Friedrich Kurz ...




... und Peter Rindisbacher
sind an dieser Stelle zu nennen.





...  und auch die
Schriftstellerin
 Mari Sandoz
hatte Schweizer Wurzeln.




Bis hin zu Karl May
in Wort ,..



... Bild...




... und Film,
wurde einfach alles
verschlungen,
was irgendwie mit Rothäuten
zu tun hatte.

Wobei mir der Unterschied zwischen
Fact und Fiction ziemlich bald
klar wurde,  was der Faszination
 aber keinen Abbruch tat.





Die von Jean-Jacques Rousseau geprägte
Vorstellung des “Edlen Wilden”,
 (noble savage oder bon sauvage) ,
 des in tiefer spiritueller  Harmonie
mit der unberührten Natur lebenden
Indianers,  kontrastierte
mit dem  Bild des grausamen,
 barbarischen Indianers,...




... der seine Gefangenen
 am Marterpfahl zu Tode quält und
seine Gegner im Kampf skalpiert.

Wobei der Letztere irgendwie
spannender war.




Prägend  für das
lange Zeit vorherrschende
Indianerbild
war  Buffalo Bill,...




... dessen Wild West Show
die Vorstellung
über den alten Westen und die
Ureinwohner Amerikas
auch in Europa  für Generationen
massgeblich beeinflusste.




In Deutschland hatte Buffalo Bill
 überwältigenden  Erfolg.

Der selbsternannte Indianerkenner
Karl May stand
dem  Indianerfeind
 und Büffel-Massen-Schlächter
zwar ablehnend gegenüber,
leistete aber einer
Einladung Codys doch Folge, liess
sich durch die Ausstellung
führen und unterhielt sich mit
den Show-Indianern fliessend
in deren Muttersprache.
(berichtet zumindest Klara May)





Nach der Vorführung verschwanden  die
Mays schnell nach Hause, um weiteren
Kontakt mit Buffalo Bill zu vermeiden.


Dies eher distanzierte Verhältnis
zu Foy hatte aber unseren  Old Shatterhand
nicht daran gehindert, sich für seine
Kostümfotos 1896 in einem deutlich
von Buffalo Bill inspirierten
Outfit ablichten zu lassen.




Die Unterhaltungsindustrie lieferte
in den folgenden Jahrzehnten
in tausendfacher Abwandlung ein
Indianerbild,...




... das oft nur wenig mit der
historischen Wirklichkeit zu tun hatte,
aber Abertausende in den Bann zog.




Mehr als ein halbes Jahrhundert
trennen"Klein Adlerauge"
und "Yakari" und auch wenn zwei sehr
unterschiedliche Indianerbilder
vertreten werden,
sehen sich die Beiden doch fast zum
verwechseln ähnlich.