Auch wenn moderne Pädagogen
zumeist darüber die Nase rümpfen,
sind sie ein Teil mitteleuropäischen
und schweizerischen Kulturguts.
Lange vor Eidophor, Beamer
und Powerpoint gab es
die Schulwandbilder.
20 000 verschiedene Wandbilder
sollen es gewesen sein, die einst
die Schulstuben zierten.
Zu Unterrichtszwecken im Klassenraum
aufgehängt, halfen sie mit, die
verschiedensten Themengebiete
in fast allen Unterrichtsfächern,
zu veranschaulichen.
Die explizit schweizerischen Schulwandbilder
gehen auf das Jahr 1935 zurück.
Visuelle Lehrmittel kamen bis
zur nationalsozialistischen
Machtergreifung hauptsächlich
aus Deutschland in die Schweiz.
Als die nationalsozialistische
Propagandamaschinerie anlief, ...
... und der Märchenprinz sich in brauner
SA Uniform und mit Hitlergruss daran machte,
Dornröschen aus seinem hundertjährigen
Schlaf aufzuwecken, wurde die
... und der Märchenprinz sich in brauner
SA Uniform und mit Hitlergruss daran machte,
Dornröschen aus seinem hundertjährigen
Schlaf aufzuwecken, wurde die
Interkantonale Kommission für Schulfragen
von Bundesrat Philipp Etter
beauftragt einen Plan für das Schweizerische
Schulwandbilderwerk zu entwerfen.
Es war im wahrten Sinn des Wortes
“Kunst zwischen Stuhl und Bank”,
denn die Künstler hatten sich
den gestrengen Vorgaben der
Schulmeister unter zu ordnen.
Bis zu acht Mal schickten
sie die Entwürfe zur Überarbeitung
an die Künstler zurück.
Trotzdem sind bemerkenswerte
Werke entstanden, die über
Wochen, ja Monate, durch den
tagtäglichen Anblick ihre Wirkung
entfalten konnten.
“Sie nisteten sich ins Gedächtnis
der Schüler ein”, meint
Lehrer Beat Spreng,der sich mit einer
Ausstellung im Ortsmuseum Urdorf
um die Rettung der Schulwandbilder
verdient gemacht hat.
252 Ausgaben der Schulwandbilder, sind in den
Jahren 1936 bis 1995 bei der
Firma Ernst Ingold erschienen.
Helvetic Archives listet sie säuberlich auf und liefert
eine ausführliche Beschreibung dazu,
aber keine Abbildungen!!!
Beim Schulmuseum Bern kann man die
Wandbilder gar noch ausleihen,
aber auch hier fehlt eine digitale
Aufbereitung
des Bildmaterials.