Sonntag, 25. Oktober 2015

Schulwandbilder 2





Auch wenn moderne Pädagogen 
zumeist darüber die Nase rümpfen,
sind sie ein Teil mitteleuropäischen 
und schweizerischen Kulturguts.
Lange vor Eidophor, Beamer 
und  Powerpoint gab es 





20 000 verschiedene Wandbilder 
sollen es gewesen sein, die einst
die Schulstuben zierten. 





Zu Unterrichtszwecken im Klassenraum
 aufgehängt, halfen sie mit, die 
 verschiedensten Themengebiete 
in fast allen Unterrichtsfächern, 
zu veranschaulichen.





Die explizit schweizerischen Schulwandbilder 
gehen auf das Jahr 1935 zurück.




Visuelle Lehrmittel kamen bis 
zur nationalsozialistischen
Machtergreifung hauptsächlich 
aus Deutschland in die Schweiz.




Als die nationalsozialistische 
Propagandamaschinerie anlief, ...





... und der Märchenprinz sich in brauner
SA Uniform und mit Hitlergruss daran machte,
Dornröschen aus seinem hundertjährigen
 Schlaf aufzuwecken, wurde die
Interkantonale Kommission für Schulfragen
 von Bundesrat Philipp Etter 
beauftragt einen Plan für das Schweizerische
 Schulwandbilderwerk zu entwerfen.





Es war im wahrten Sinn des Wortes 
 “Kunst zwischen Stuhl und Bank”,
denn die Künstler hatten sich 
den gestrengen Vorgaben der
Schulmeister unter zu ordnen.




Bis zu acht Mal schickten
 sie die Entwürfe zur Überarbeitung
 an die Künstler zurück.




Trotzdem sind bemerkenswerte 
Werke entstanden, die über 
Wochen, ja Monate, durch den 
tagtäglichen Anblick ihre Wirkung 
entfalten konnten.






“Sie nisteten sich ins Gedächtnis
 der Schüler ein”, meint
 Lehrer Beat Spreng,der sich mit einer 
Ausstellung  im Ortsmuseum Urdorf
 um die Rettung der Schulwandbilder 
verdient gemacht hat. 





252 Ausgaben der Schulwandbilder, sind in den
 Jahren 1936 bis 1995 bei der
 Firma Ernst Ingold erschienen.
Helvetic Archives listet sie säuberlich auf und liefert 
eine ausführliche Beschreibung dazu,
aber keine Abbildungen!!!




Beim Schulmuseum Bern kann man die 
Wandbilder gar noch ausleihen, 
aber auch hier fehlt eine digitale
Aufbereitung
des Bildmaterials.