Montag, 3. Juli 2017

Z Basel uff dr Brugg




Im Gegensatz zu der "offiziellen"
Hymne, "Z' Basel am mim Rhy"
stammt dieses "Lumpeliedli"
wohl aus dem minderen Basel
und ist ein Kind der "Höschsprache"
(Auch Ruechesprooch,
 Stenzesprooch, 
Rhygassprooch,
 Rhyhafesprooch,
 Chnullerisprooch.)





Eine Dialektvariante
des Kleinbasler Industrieproletariats
die gegen Mitte des letzten Jahrhunderts
geläufig war,
 mit einem befremdlichen,
aber nicht wegzuleugnendem
 Hang zum Vulgären. 

Als Kinder grölten wir das Liedchen
jedenfalls mit Inbrunst,
 sehr zum Missfallen
der Lehrerschaft.




"Z Basel uff dr Brugg
mit em Nastuch im Gnigg (Gnugg)
und de ellelange umeglitzte Hose,
do seit dr eint zum andre
hösch gimer au e Schick
sunscht muess dr eini hintenabe bloose."

Refrain:
"Ja aber das ist die Garde, die das
 Basler Trottoir ziert, ja aber das ist die
Garde, die das Basler Trottoir
 ziert, jo und verschmiert.
Jollala, jollala, jollala, jollala und
 d'Zürcher goht's e Schissdrägg a.
Jollala, jollala ä Schissdrägg goht'se a!"


Während der Refrain gesungen wurde,
wurden die Strophen in einer
Art rhythmisiertem Sprechgesang vorgetragen,
- eine frühen Form des Rap?




"Und am Mäntig macht me Blaue,
und am Zyschtig schlooft me us,
und am Mittwuch gort eim
 gopfridstutz no s'Pulver us.
und am Donnschtig suecht me Arbet,
und am Frytig foht me a,
und am Samschtig sott me 
ums veregge Vorschuss ha! "

Refrain


Mittlerweile gibt es zu dieser Strophe
 eine Version die von den Fans
 des FC Basels gesungen wird.

Und am Mändig kasch kuum warte,
Und am Zyschdig dänggsch scho draa,
Und am Mittwuch muesch se hoole
Wotsch am Samschdig d Byljee haa,
Und am Donnschdig schtygt denn s Fieber,
Und am Frytig flippsch fascht uss,
Denn am Samschdig schpiilt
 dr FCB vor vollem Huus.

Im Original  geht es so weiter :

Und dr Seppli vo Mulhouse
isch uff Basel abe cho,
go d'BVB cho bschaue
do isch är mit em Grind 
zwüsche d'Puffer ne cho
und die Puffer, die hän' kracht
und dr Seppli dä het glacht!

Refrain


Gartenbad Eglisee


Und wotsch denn öbbis gseh,
so gosch ins Eglisee,
e Rissverschluss hebt alles zämme
und wotsch denn no e Gnuss
 so ziesch am Rissverschluss
und die Gritte muess sich
 gopfergässe schämme!


Das Ziehen am Reissverschluss 
des Badekleides
oder am Verschluss des Bikinis
war eine üble, aber bei der 
männlichen Jugend
beliebte Unsitte
in jener dunklen Zeit.

Refrain

Laut Eduard Strübin
"Strömungen in einer
 Stadtmundart "(1944)
wurde das "Lied des
 Basler Eckenstehers"
erstmals als Soldatenlied gedruckt .
Er nennt auch folgende, mir bislang
unbekannte Variante.

Und am Mändig macht me Blaue, 
Und am Zischtig rueht men us, 
Und am Mittwuch tuets eim stinke, 
Denn der Pulver, dä isch us,
Und am Donschtig suecht men Arbet,
Und am Fritig foht men a,
Denn am Samschtig mues men 
unbedingt no Vorschuss ha.

Und gehn sie Sonntags aus,
Aber das ist ein Schmaus,
Steifer Kragen, hoher Koks, 
das ist was Nobles, 
Schwere goldne Ring am Finger
Und die Glacehandschuh an,
So ziehn sie am Spalenberg zur Parade.



Rudolf Maeglin Neue Gasfabrik 1931


Und sind sie stier
Und händs kei Gäld im Sack,
So gehn sie in d'Gasi go schufle; (Gaswerk!)
 Und hän sie drei Tag gschafft,
Hän sie zwanzig Stei im Sack;
Das nennt man die Basler Sackträgerschaft1).