Sonntag, 26. August 2018

Love and Peace



Für Ronald Reagan, damals Gouverneur
von Kalifornien, waren Hippies
“Leute, die aussehen wie Tarzan, rumlaufen
wie Jane – und riechen wie Cheeta”.

Heute habe ich mehr Verständnis
 für die verständnislose,
der älteren, von den Jahren
 des Zweiten Weltkriegs 
geprägten Generation,
gegenüber
den buntgekleideten Gestalten,
 die 1967 rund um San Francisco
und dann um die ganze Welt,
für Aufsehen sorgten.

Damals fand ich es toll.


1967 gilt als das Jahr
der Hippiebewegung.
Am 26./27, August 1967, im 
Summer of Love” erreichte 
die Hippiewelle
auch die Schweiz. 




Hardy Hepp und Walti Anselmo,
zwei Pioniere der 
Schweizer Rockmusik,
(Krokodil) ...




... riefen zum ersten Hippietreffen
 auf der Zürcher Allmend.
Etwa 2000 Leute tauchten auf. 
Die Presse zeigte “herzige” Fotos von
blumengeschmückten,
 jungen Menschen mit
bemalten Gesichtern, langen Haaren 
und wallenden Gewändern,
die in beneidenswerter  Naivität 
Slogans wie “Make love, not war”
oder “All you need is love” 
propagierten.



Die Sauterelles
feierten
blumenbekränzt Triumphe.
Trotzdem  wirkte es eher ein wenig
bieder, helvetisch, 
provinzielles Nachläufertum
eines neuen Trends aus dem 
“Land der unbegrenzten Möglichkeiten”.
Dass aber einige der vielleicht 
wesentlichsten Impulse
der ganzen Bewegung
 aus der Schweiz kamen,
 war Vielen so gar nicht bewusst.




Da war das von Timothy Leary
propagierte LSD
die als "Atombombe des Geistes", 
bekannt und berüchtigt gewordene,




LSD wurde 1943 vom Basler Forscher 
Albert Hofmann entdeckt.




Da waren die Schriften 
von Hermann Hesse, 
der eine unglaubliche Renaissance 
in den USA erlebte. Sein “Demian”, 
sein “Steppenwolf”, Siddharta” oder
“Das Glasperlenspiel” gehörten zu
den meistgelesenen 
Büchern der Bewegung.




Und da waren etwa auch die 
vielfältigen Reformversuche, 
die Anfang des  letzten Jahrhunderts 
auf dem “Monte Verità
im Tessin stattgefunden hatten.
Um den “Monte Verita” sammelten sich
neue Bewegungen und
 alternative  Lebensformen
Rohköstler, Pazifisten,
Sonnenanbeter und  Anarchisten
versuchten sich als Selbstversorger und
beschäftigten sich mit
Theosophie, Anthroposophie,
Magie, Psychoanalyse,
östlicher Weisheit und Ausdruckstanz.

Vieles davon wurde
von der Hippiebewegung
wieder aufgegriffen
und neu belebt.



Es war das Verdienst
 von Sergius Golowin,
an diese halbvergessenen Ursprünge
zu erinnern.

Die eigentliche Hippiebewegung
war kurzlebig. Bald kommerziell
vereinnahmt, endete nach dem
 “Summer of Love” 
 auch die Aera der Hippies .




Bereits am 6. Oktober 1967 wurde bei 
der Veranstaltung “ Death of a Hippie” ,
ein Hippie symbolisch zu 
Grabe getragen und markierte 
so etwas, wie das "offizielle"
 Ende der Bewegung.

Das “Woodstockfestival”, im Sommer 1969
 schien ein letzter Höhepunkt,
mit den Morden der Mansonfamilie
 im Sommer 1969 und dem
Tod eines Fans am Stones Konzert
 von Altamont, zerplatzten die Träume
von “Love and Peace” wie Seifenblasen.

Viele der damals noch unausgegorenen
 Ideen erwiesen sich aber als 
unerwartet lang- und zählebig
und wirken bis heute nach.