Seit Hammer Film
dem Grafen Dracula
mit Christopher Lee in der Titelrolle
neues, untotes Leben eingehaucht
hatte, waren rund zwanzig Jahre
vergangen ...
....und auch seit Polanskis
genialer Parodie “Tanz der Vampire”
war über ein Jahrzehnt verstrichen.
So setzte man einige Hoffnung auf
Nosferatu – Phantom der Nacht
von Werner Herzog der 1979
in die Kinos kam. Ein Remake
des Vampirklassikers von
Friedrich Wilhelm
Murnau
„Nosferatu – Eine
Symphonie des Grauens“
Wohlmeinend wird der Film als
eine Hommage gefeiert.
Kritischere Stimmen reden von
einer uninspirierten Kopie des
Stummfilms - einfach
mit Ton und in Farbe .
Mein Eindruck war und ist zwiespältig.
Tatsächlich zitierte Herzog sein
Vorbild in Bezug auf die Geschichte
oft so stark, dass man von
einer (gewollten) Nachahmung reden
könnte. Viele Kameraeinstellungen
sind direkt von Murnau übernommen.
Das Aussehen des Vampirs ist
eindeutig an Max Schreck angelehnt.
Der Bösewicht vom
Dienst, Klaus Kinski,
stellte den Vampir dar.
Erstaunlicherweise vermochte
er mich aber,
trotz eigentlich guter Leistung,
nicht zu überzeugen.
Er blieb Klaus Kinski mit
Mäusezähnen, spitzen
Ohren und wirkte oft
eher unfreiwillig komisch.
als angsteinflössend - bedrohlich, oder
unter der Bürde
seiner Unsterblichkeit,
tragisch leidend.
Isabelle Adjani gab eine
wunderschöne Lucy Harker
Bruno Ganz spielte
Jonathan Harker und
der Illustrator Roland Topor
stellte den Makler Renfield dar.
Soweit so gut, aber die
Geschichte vermochte
trotz einiger wunderschöner
atmosphärisch
dichter Bilder und ein
paar grossartigen Szenen,
wie der Ratteninvasion,
insgesamt nicht zu packen.
Manchmal
wirkt er zu gekünstelt,
manchmal hölzern,
gestelzt, manchmal
zu “theaterhaft”