Die sowjetische Rakete
Lunic 2 erreichte am
14. September den Mond.
Unter diesem triumphalen
Vorzeichen landete am
15. September 1959 landete der
sowjetische Ministerpräsident
Nikita Chruschtschow
in Washington.
Dwight D. Eisenhower hatte
den Stalin-Nachfolger
auf eine zweiwöchige Reise
in die USA eingeladen,
in der etwas naiven Hoffnung,
dass die Segnungen des
“American Way of Life”
den Kommunisten
zur Einsicht bringen würden,
welches System denn nun das
Bessere sei.
Es war mitten im
Kalten Krieg, die USA standen
im Banne einer schier paranoiden
Kommunistenangst.
und Chruschtschow war so etwas
wie der Inbegriff des Bösen.
Immer wieder schreckte er mit
Kriegsgerassel auf und drohte etwa,
dass für die Vernichtung Berlins
eine Bombe reichen werde,
für die Vernichtung Englands fünf.
Aber Chruschtschow hatte
sich auch vorgenommen,
"das Eis zu brechen, in dem die
sowjetisch-amerikanischen
Beziehungen festgefroren waren".
Es war das erste politische Ereignis
das durch Direktübertragungen
des Fernsehens
fast hautnah bis in jedes
Detail, miterlebt werden konnte.
Er biss in einen Hotdog,
nicht ohne zu bemerken,
dass die kapitalistischen
Wurstfabrikanten ihn für
Werbezwecke einspannen wollten.
Er bekam einen Wutanfall,
als ein geplanter
Besuch in Disneyland aus
Sicherheitsgründen
abgesagt werden sollte.
Chruschtschow gelang es
damit, Sympathie zu erwecken und
die Bevölkerung mit seinen
teilweise jovialen bis derben
Sprüchen, mehr und mehr
für sich einzunehmen.
Das Gipfeltreffen wurde als
versöhnlicher Schritt gewertet.
Offziell schwenken die beiden
Supermächte auf einen
Kurs friedlicher Koexistenz
von Ost und West um.
Am 28. September flog Chruschtschow
zurück nach Moskau.
Ein Gegenbesuch von Eisenhower war
für das nächste Jahr geplant.
Doch im Mai 1960 wurder ein
U2-Spionageflugzeug der USA
über der Sowjetunion abgeschossen und
Chruschtschow lud Eisenhower wieder aus.