“Sword & Sandal” hiessen sie auf
englisch. “Peplum” oder “Sandalone”
in Italien und
“Sandalenfilme” bei uns.
Historische, mythologische
und biblische Schauplätze
bildeten den Hintergrund
vor dem sich muskulöse
Männer, mit Namen
wie ...
Atlas,
Herkules,
Ursus,
Samson,
Goliat(h) oder
Maciste, in kurzen
Röckchen, Peplum
genannt, tummelten.
Sie wurden zwischen Pferdegespanne
oder Elefanten gebunden, was ihnen wenig
anhaben konnte, stemmten
mächtige Felsblöcke
und ganze Streitwagen,
sprengten Ketten,...
... stürzten Säulen und
lieferten sich möglichst
viele Faust- und Schwertkämpfe.
Es ging um Muskeln, Blut und Schweiss.
Dazwischen räkelten sich lasziv
irgendwelche Prinzessinnen,
... oder wanden sich in den Fängen
übler Schurken.
Sklavinnen, wurden ...
... gefesselt, gefoltert
und gepeitscht,
bis der Held sie endlich befreien konnte.
Die italienischen Sandalenfilme
beherrschten bei uns zwischen 1958 -1963
über 5 Jahre die auf ein Fremdarbeiter-
publikum ausgerichteten Kinos.
(Parlato italiano)
Sie entstanden oft in den
übriggebliebenen Kulissen
grosser Monumentalfilme in Cinecitta.
Die Darsteller waren zumeist
amerikanische Body Builder, die im
Gefolge der grossen Monumentalfilme
nach Italien gekommen waren.
Zu den bekanntesten Darstellern gehörten
Gordon Scott, Peter Lupus,
Brad Harris, Gordon Mitchell,
Richard Harrison, Mark Forest,
Kirk Morris,/Adriano Bellini), Alan Steel,
(Sergio Ciani), Reg Park,
Dan Vadis und Iloosh Koshabe
und viele Andere, deren Namen mir
entfallen sind.
Auf dem Höhepunkt der Welle kam
so alle 14 Tage ein neuer Film in
die Kinos.
Irgendwann verlor man die Übersicht,
zumal die Namen der Helden
teilweise
ausgewechselt wurden.
Einen wohlgeordneten Überblick
findet man auf Wikipedia.
Man erkennt aber auch so manchen, erst später
zu Ruhm und Ehre gekommenen Darsteller.
Darunter :
Terence Hill und Bud Spencer
Pierre Brice, bevor er zum edlen Häuptling
der Apatschen avancierte.
Auch Giuliano Gemma
und Richard Harrison
die dann zum Spaghettiwestern fanden.
Unter den Damen findet sich ebenfalls
eine Reihe von Darstellerinnen, die
sich später auch in anderen Genres
zu behaupten wussten.
Virna Lisi,
Rosanna Schiaffino,
Chelo Alonso,
Mylène Demongeot
neben keinem
Geringeren,
als Roger Moore.
Gianna Maria Canale
Martilu Tolo
So ab 1963 liess der Erfolg
der Sandalenfilme nach.
Nach unzähligen Gladiatorenkämpfen,
nachdem man nebst sämtlichen
antiken Städten auch Atlantis abgegrast hatte,
versuchte man sich mit Genremixturen
in denen etwa Zorro ...
... (wiederum Pierre Brice)
auf Maciste traf,...
Goliath oder Maciste
gegen Vampire kämpften, ...
... oder es einen andern Muskelhelden
zu den Inkas verschlug.
Mit dabei, Skilegende Toni Sailer!
Aber das immergleiche Thema
war ausgelutscht. Der Spaghettiwestern
löste den Sandalenfilm ab.