Dienstag, 12. Juni 2012

Der indische Seiltrick




Der indische Seiltrick
Seit Jahrhunderten erzählen europäische Reisende immer wieder von unglaublichsten Zauberkunststücken indischer Fakire. Allen voran, der berühmte indische Seiltrick.






Auf Befehl des Meisters klettert ein Knabe an einem Seil empor, bis er nicht mehr zu sehen ist. Der Meister fordert ihn nun auf, herunter zu klettern. Der Junge gehorcht nicht und mit einem Messer zwischen den Zähnen klettert der Meister dem Jungen nach. Es erklingt ein furchtbarer Schrei und abgehackte Gliedmassen fliegen auf die Erde, Arme, Beine, Rumpf und zuletzt der Kopf.
Nun klettert der auch Zauberer wieder herunter, sammelt die Gliedmassen in seinen Korb, deckt sie mit einem Tuch murmelt einige Zaubersprüche. Nach ein paar Minuten gibt der Meister dem Korb einen Tritt und der Knabe steht plötzlich wieder völlig unversehrt da.





Eine der ersten Erwähnungen findet sich in den Schriften des marokkanischen Forschers und Geographen Ibn Batutah, der im Jahr 1360 am königlichen Hof von Akbah Khan in Hangzhou in
China mit einigen andern Ehrengasten Zeuge der verblüffenden Vorstellung wurde.
Magische Fäden oder in den Himmel sprießende Pflanzen, an denen Menschen in den Himmel zu klettern, sind aus etlichen Märchen und Mythen bekannt.




Etwa „Jack und die Bohnenranke“...
So glaubten die Kelten sowohl an unterirdische als auch im Himmel befindliche Anderswelten, die durch vertikale Verbindungen erreicht werden könnten.
Die Zerstückelung und Neuzusammensetzung des Gauklerjungen lässt an schamanistische Vorstellungen denken, wie sie nicht zuletzt,- völlig entstellt- im Blaubartmärchen „Fitchers Vogel“ nachklingen.


www.shayawaya






Um diesen „Seiltrick“ ranken sich seither die wildesten Gerüchte, die vor allem zur Zeit der britischen Herrschaft über Indien enormen Auftrieb erhielten. Da sich keine wissenschaftliche Erklärung für die Levitation von Seilen und ähnlichen Ungereimtheiten finden liess, wurde der Seiltrick im Abendland nach etlichen heftigen Debatten , stillschweigend als Schwindel, Lügengespinst, Phantasiegeschichte, oder mit Begriffen aus der gerade in Mode gekommenen Wissenschaft der Hypnose , als „Massenhalluzination“ oder Massenhypnose abgetan.


www.wegbegleiter




Etliche westliche Zauberkünstler versuchten scih an dem Trick, allen voran Howard Thurston. Er gab an, dass dies der teuerste Trick seiner Karriere gewesen wäre, erhebliche Bauten voraussetze und niemals unter freiem Himmel funktionieren könne.



Ob wahr oder unwahr,- Jedenfalls eine gute Geschichte: Der indische Seiltrick als Erfindunge des amerikanischen Geheimdienstes !!!

www.heise.de